Hat Kaugummi eine Bedeutung für die Anästhesie?

Zusammenfassung

Der Genuss von Kaugummi ist eine verbreitete Angewohnheit. Anhand zweier Fälle von Ösophagusverlegung bei Einleitung einer Allgemeinanästhesie wird die Bedeutung des Kaugummigenusses für die Anästhesie herausgestellt. Gefahren durch Kaugummi resultieren aus der möglichen Verlegung von Trachea oder Ösophagus und aus einer möglichen Stimulation der Magensaftproduktion mit der Gefahr nachfolgender Regurgitation und Aspiration. Im Falle einer Passagebehinderung des Ösophagus für eine Magensonde sollte eine Verlegung durch Kaugummi als mögliche Ursache bedacht werden. Bezüglich der Magensaftproduktion nach dem Genuss von Kaugummi finden sich in der Literatur uneinheitliche Aussagen. Jedoch sollte vorsichtshalber Kaugummi in die präanästhetische Nahrungskarenz einbezogen werden.

Abstract

Chewing gum is a common habit. Based on two cases of esophageal obstruction during induction of general anesthesia, the importance of chewing gum for anesthesiology is outlined. The dangers of chewing gum result from obstruction of the trachea and oesophagus but complications may also result from stimulated production of gastric juice with a risk of consecutive regurgitation and aspiration. In the case of an obstacle in the oesophagus when inserting a nasogastric tube, an obstruction by a mass of chewing gum should be considered. Although the literature provides differing statements concerning the volume and acidity of gastric juice after chewing gum, the use of chewing gum should be included in preanesthetic NPO rules.