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2019 | Recht und Qualität | Buch

Qualitätsmessung in der Pflege

verfasst von: Prof. Dr. Martina Hasseler

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

Gute Pflege ist ein dynamischer Prozess!

Was ist pflegerische Qualität und welche Indikatoren definieren sie? Welche Einflussfaktoren verändern sie? Dieses Buch zeigt Führungskräften pflegerischer Einrichtungen, sowie Professoren, Studierenden und Meinungsgebern im Gesundheitswesen, anhand eines theoretischen Konstrukts, den dynamischen Prozess der Qualitätsentwicklung in der Pflege. Die Autorin führt den aktuellen Stand der Diskussion aus und bindet wichtige Einflussfaktoren wie Personalmanagement und Führungskompetenzen mit ein.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Hintergrund und Ziele der Arbeit
Zusammenfassung
Das Thema Messung von Qualität in der Langzeitpflege wird international wie national divers diskutiert. Derzeit vorhandene Indikatoren messen vor allem adverse Ereignisse und liefern nur wenige Ansatzpunkte für Verbesserungen der entsprechenden Dienstleistungen. Es fehlt ein theoriefundiertes Verständnis von Qualität in der Langzeitpflege, das als Basis für eine systematische Ableitung von Merkmalen, Kriterien und Indikatoren in der Pflege dienen kann. Die bisher eher eindimensionale Ableitung und Beurteilung von Qualität (zumeist Struktur-, Prozess und Ergebnisqualität) vernachlässigt systemische Einflüsse auf die Performanz pflegerischer Einrichtungen wie bspw. soziales Umfeld, ökonomische, sozialrechtliche, pflegefachliche sowie medizinische Faktoren.
Martina Hasseler
Kapitel 2. Theoretische und empirische Grundlagen relevanter Begriffe und Erkenntnisse
Zusammenfassung
In der wissenschaftlichen Literatur werden Theorien unterschiedlicher Abstraktionsgrade unterschieden. Für die Ziel- und Fragestellung der vorliegenden Arbeit erscheint eine Theorie mittlerer Reichweite angemessen, als dass diese einen schritthaften Aufbau sowie eine Integration vorhandener theoretischer und empirischer Erkenntnisse ermöglicht und hinreichend spezifisch entwickelt wird. Die Literaturlage lässt erkennen, dass die Diskussion zum Begriff Qualität in der Pflege noch sehr offen ist. Gleichwohl erscheint mittlerweile als eine gesicherte Erkenntnis, dass ein überwiegend lineares Verständnis von Qualität in der Pflege (Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität) als nicht mehr zeitgemäß erscheint. Diese Erkenntnis kann möglicherweise die Problematik erklären, angemessene und aussagekräftige Qualitätsindikatoren zu entwickeln. Abhängig vom einem fokussierten Verständnis von Qualität in der Pflege sind auch die Weiterentwicklungen pflegesensitiver Indikatoren, die Eingrenzungen von Qualitätsdimensionen und systematisch entwickelter Qualitätsberichte.
Martina Hasseler
Kapitel 3. Empirische Erkenntnisse zu „Qualität in der Pflege“
Zusammenfassung
Die internationale und nationale Literaturlage zu „Qualität in der Pflege“ lässt nicht nur die Aussage belegen, dass Qualität multidimensional und abhängig von der Perspektive der beteiligten Personen- und Berufsgruppen unterschiedlich verstanden und definiert wird, sondern viele Fragen zu Entstehung von Qualität in der Pflege noch offen sind. Deutlich wird jedoch, dass der bislang dominierende lineare Ansatz, der von Donabedian`s Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität ausgeht, nicht länger haltbar ist. Qualität in der Pflege hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, die von Personalzusammensetzung und –qualifikation bis hin zu Führungsstilen, politischen Reformen etc. reichen. Das bislang vorhandene lineare Qualitätsverständnis wird auf Dauer nicht zu einer realen Verbesserung der Qualität in den diversen Bereichen und Dimensionen pflegerischer Versorgung führen, da Hinweise darüber fehlen, wie Ergebnisse und Prozesse zustande kommen und an welchen Stellschrauben mit dem Ziel der Qualitätsverbesserung gedreht werden sollte. In der Zukunft ist erforderlich, in der Langzeitpflege das Gesamtsystem der pflegerischen Versorgung mit den entsprechenden internen und externen Faktoren zu betrachten.
Martina Hasseler
Kapitel 4. Darstellung der Vorarbeit „heuristisches Qualitätsmodell“
Zusammenfassung
Mitchell hat in den Jahren 1998 und 2004 Kritik am linearen Qualitätsverständnis geübt und ein systemisches Modell entwickelt. Ausgehend von diesen Arbeiten wurden für Projekte des GKV-SV im Jahr 2013 und im Jahr 2016 ein heuristisches Qualitätsmodell entwickelt, das die diversen, für die Qualitätsentstehung relevanten Elemente berücksichtigt und erklärt. Ergänzt werden diese Ausführungen um eine nähere begriffliche Eingrenzung von Merkmalen/Kennzeichen, Kriterien und Indikatoren von Qualität in der Pflege, die in dieser Reihenfolge entwickelt werden sollten, um die abstrakten Definitionen von Qualität für den Bereich pflegerischer Langzeitpflege sinnvoll mit Leben zu füllen und eine nachvollziehbare Entwicklung von bedeutsamen Indikatoren in der Pflege zu ermöglichen.
Martina Hasseler
Kapitel 5. Methodische Herangehensweise
Zusammenfassung
Auf der Grundlage der in Kap. 3 skizzierten Literaturlage zu Qualität in der Langzeitpflege und des in Kap. 4 vorgestellten heuristischen Qualitätsmodell wird im folgenden Kapitel der Versuch unternommen, ein theoretisches Modell bzw. ein theoretisches Konstrukt für das Phänomen Qualität in der Pflege zu entwickeln. Methodisch wird dafür die Situationsanalyse nach Clarke (Clarke, A.E. 2012. Situationsanalyse. Grounded Theory nach dem Postmodern Turn. Springer VS, Wiesbaden) zugrunde gelegt. Die komplexen Beziehungen und Wirkungen einzelner Elemente und Faktoren in der pflegerischen Leistungserbringung berücksichtigend, werden diverse System-/Organisations-/Prozesstheorien inkludiert, um die Wirkweisen, Interdependenzen und Zusammenhängen zu erklären.
Martina Hasseler
Kapitel 6. Zusammenfassendes Fazit und Ausblick
Zusammenfassung
Das in dieser Arbeit entwickelte theoretische Modell bzw. theoretische Konstrukt zu Qualität in der Pflege ist als eine Version in der ersten Fassung zu verstehen, das weiterentwickelt, diversifiziert und expliziert werden kann. Grundlegendes Ergebnis ist jedoch, dass die bislang dominierende lineare Beurteilung und Messung von Qualität in der Langzeitpflege der komplexen Dienstleistung nicht gerecht wird. Vor der Entwicklung von Merkmalen/Kennzeichen und Indikatoren in der Langzeitpflege erscheint erforderlich, die relevanten Faktoren und Elemente pflegerischer Versorgung zu identifizieren sowie die Interaktionen und Stärke der Wirkweisen zu analysieren.
Martina Hasseler
Metadaten
Titel
Qualitätsmessung in der Pflege
verfasst von
Prof. Dr. Martina Hasseler
Copyright-Jahr
2019
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-58022-6
Print ISBN
978-3-662-58021-9
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-58022-6