Erschienen in:
01.08.2017 | EDITORIAL
Liebe Leserinnen und Leser,
verfasst von:
Springer Medizin
Erschienen in:
Pflegezeitschrift
|
Ausgabe 8/2017
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Auszug
Wie kommt es eigentlich, dass sich bei der Behandlung von Wunden jedweder Art die Geister dermaßen scheiden? Dass bei einer für den Patienten entscheidenden Therapie so kontroverse Ansätze existieren? Da gibt es die Verfechter von feuchter Versorgung genauso wie die von trockener. Die einen verfahren nach dem Motto, es müsse Luft an die Wunde, die anderen wollen Okklusion. Ich bin noch mit Wundpuder – heute ein „No Go“ – groß geworden. Aber es ist noch nicht lange her, dass uns eine Wundfachkraft verzweifelt schrieb, der behandelnde Arzt hätte angewiesen, Zucker in die Wunde zu streuen. Mythos oder Medizin? Immer wieder höre ich, dass sich schon die Pflegekräfte eines einzigen Pflegedienstes in der Behandlung von Wunden uneinig sind. Was kann man dagegen tun? Wir setzen weiter auf Information. Daher haben wir mit Dr. Till Proschek den Leiter des Wundzentrums am Klinikum Passau um einen Überblick über die Behandlung stagnierender Wunden gebeten (Seite 34). Er lotst uns durch den Dschungel von Wundursachen, Diagnostik und Therapieverfahren und gibt einen Ausblick auf das, was zukünftig gerade bei chronischen Wunden zum Einsatz kommen kann. Auch die Kosten hat er dabei im Blick. Denn trotz kurzfristiger Kostenintensivierung, kann dank neuer Methoden die Abheilung einer seit Jahren bestehenden Wunde erreicht werden. Sein Credo: Teuer ist nur die Wunde, die nicht heilt. …