Leitlinien in der geriatrischen Versorgung

Auszug

Kürzlich stellte Virginia Aylett vom St. James University Hospital in Leeds in einer sehr persönlichen Stellungnahme die Anwendbarkeit von Leitlinien bei der klinischen Versorgung geriatrischer Patienten erheblich infrage [1]. Wesentlicher Grund dafür sei, dass die überwiegende Mehrzahl von Leitlinien nicht für multimorbide Patienten, kognitiv beeinträchtigte und Patienten mit möglicherweise sehr begrenzter Überlebenszeit verfasst sei. Die Versorgung erfolge also gleichsam in einer „evidenzfreien Zone“, denn die Extrapolation aus Ergebnissen klinischer Studien sei nicht möglich. Zu fordern seien deshalb mehr Beobachtungs- und qualitative Studien unter Alltagsbedingungen. …