Zusammenfassung
Die Gicht ist die häufigste entzündliche Gelenkerkrankung des Mannes in der westlichen Welt. Die Prävalenz liegt bei Männern über 30 und bei postmenopausalen Frauen zwischen 2 und 3%, mit regionalen Unterschieden. Die häufigste Ursache der Hyperurikämie ist eine familiäre Störung der renalen Harnsäureexkretion. Eine verminderte renale Ausscheidung von Harnsäure kann auch die Folge einer eingeschränkten Nierenfunktion oder einer medikamentösen Therapie (z. B. Diuretika) sein. Es wird die typische Symptomatik beschrieben und auf die Assoziation mit kardiovaskulären Erkrankungen, metabolischem Syndrom und Diabetes mellitus hingewiesen. Bewährte und neuere Therapieansätze mit nichtsteroidalen Antirheumatika, Glukokortikoiden, Colchicin und Biologika werden ausführlich erörtert. Zwei Fallbeispiele tragen zum therapeutischen Verständnis bei.