08.01.2018 | Originalien
Konzept und Evaluation eines 45‐minütigen BLS-Trainings an Schulen
Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin | Ausgabe 5/2018
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Hintergrund
Leider haben sich Wiederbelebungstrainings in Deutschlands Schulen trotz nachgewiesener Effektivität bisher nicht flächendeckend durchgesetzt.
Ziel
Entwicklung eines auf minimale Anforderungen beschränkten, eine Schulstunde dauernden Trainings zum Erlernen der Basic-Life-Support(BLS)-Maßnahmen, mit dem die Schulen für die eigenständige Durchführung motiviert werden sollen.
Methodik
Allen weiterführenden Schulen in Stadt und Städte-Region Aachen wurde ein kostenloses Wiederbelebungstraining angeboten. Dieses fand an einem Schultag in der Schule statt, es wurden alle Schüler in Gruppen von bis zu 88 Schülern pro Schulstunde gleichzeitig theoretisch sowie praktisch geschult. Vor und nach dem Training füllten Schüler sowie Lehrer einen Fragebogen aus.
Ergebnisse
Schlussfolgerung
Insgesamt konnten in 1,5 Jahren 10.733 Schüler an 25 (40 %) der 62 Schulen in Wiederbelebung trainiert werden. Jeder Schüler führte hierbei mindestens 8 min lang eine Herzdruckmassage durch. 14 % der Schüler gaben vor dem Training an, einen Herzkreislaufstillstand sicher erkennen zu können, nach dem Training waren es 63 %. Nach dem Training wussten 91 % der Schüler, was bei einem Kreislaufstillstand zu tun ist, vor dem Training waren es 20 %. Das Training wurde sowohl von den Lehrkräften als auch den Schülern als gut bis sehr gut bewertet.
Diskussion
Die Zeit bis zur dringend notwendigen verpflichtenden Einführung von Wiederbelebungstrainings sollte sinnvoll genutzt werden. Die organisatorisch problemlose Durchführung der 45-min-Trainings zeigt, dass die Schwierigkeit der Initiierung eines Wiederbelebungstrainings nicht in der Durchführung selbst, sondern der initialen Überzeugung der Schule, sich an dieser Maßnahme zu beteiligen, liegt.
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