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25.10.2019 | Originalien

Komplexe Gefahren- und Schadenslagen mit Kindern und Jugendlichen: Häufigkeit in Deutschland und Analyse psychosozialer Versorgungsstrukturen

verfasst von: Dipl.-Soz. Wiss. Verena Blank-Gorki, Florian Breuer, Ann-Katrin Fegert, Thomas Neumann, Markus Niedermeier, Thomas Rielage, Harald Karutz

Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin

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Zusammenfassung

Kinder und Jugendliche in komplexen Gefahren- und Schadenslagen stellen Einsatzkräfte vor andere Herausforderungen als Erwachsene. Das gilt sowohl für die notfallmedizinische als auch für die psychosoziale Versorgung. In der Notfallmedizin wird auf bestimmte Regeln und Algorithmen sowie Materialien zurückgegriffen; für die Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) gibt es hier nur erste, nicht standardisierte Empfehlungen. Dabei ereignen sich in Deutschland Großschadenslagen mit einer Vielzahl von Kindern und Jugendlichen nicht selten (283 seit 2010, eigene Recherche). Besonders Schulbusunfälle kommen regelmäßig vor (mindestens 11 pro Jahr in Deutschland, eigene Recherche). Eine Pilotstudie in sechs deutschen Gebietskörperschaften hinsichtlich der Einsatzkonzepte und Versorgungsstrukturen macht deutlich, dass Kinder und Jugendliche nur vereinzelt strukturell berücksichtigt werden. Die vorhandenen Konzepte für einen Massenanfall von Verletzten sehen keine gesonderten zielgruppenspezifischen Maßnahmen vor. Das ist besonders aus psychosozialer Perspektive heikel, bezieht man das mittlerweile weit verbreitete Wissen mit ein, dass Kinder und Jugendliche hinsichtlich der Genese langfristiger psychischer Folgen eine besonders vulnerable Gruppe sind. Dementsprechend gilt es, regionale Versorgungsstrukturen zu verbessern und die PSNV insbesondere für Kinder und Jugendliche in die bereits vorhandenen Einsatzkonzepte miteinzubinden.
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Metadaten
Titel
Komplexe Gefahren- und Schadenslagen mit Kindern und Jugendlichen: Häufigkeit in Deutschland und Analyse psychosozialer Versorgungsstrukturen
verfasst von
Dipl.-Soz. Wiss. Verena Blank-Gorki
Florian Breuer
Ann-Katrin Fegert
Thomas Neumann
Markus Niedermeier
Thomas Rielage
Harald Karutz
Publikationsdatum
25.10.2019
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Notfall + Rettungsmedizin
Print ISSN: 1434-6222
Elektronische ISSN: 1436-0578
DOI
https://doi.org/10.1007/s10049-019-00653-y