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12.07.2022 | Klima | Nachrichten

Hilfe bei Hitze in Heimen

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Eine Bevölkerungsgruppe, die besonders unter hohen Temperaturen leidet, sind ältere Menschen. Damit die Gesundheit keinen Schaden nimmt, hat ein Expertenteam der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) einen Leitfaden mit Tipps für Pflegeheime erstellt.

© Karin Kaiser MHHWichtig bei großer Hitze: Genügend trinken, am besten Wasser oder Schorle, © Karin Kaiser / MHH

„Hitze kann erhebliche gesundheitliche Schäden bei Seniorinnen und Senioren hervorrufen“, erklärt Prof. Dr. Nils Schneider, Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin und Palliativmedizin der MHH. Gemeinsam mit einem geriatrisch-allgemeinmedizinischen Expertenteam hat er den Leitfaden „Hilfe bei Hitze in Heimen“ erstellt. Er enthält Tipps für die Leitungen und das Pflegepersonal von Pflegeheimen, Hausärztinnen und Hausärzte sowie Angehörige von Bewohnerinnen und -bewohnern. Viele der praktischen Maßnahmen sind auch außerhalb von Heimen, beispielsweise bei der Betreuung älterer Menschen zu Hause, anwendbar.

Medikamenteneinnahme überprüfen

Für ältere Mitbürger und Personen mit chronischen Vorerkrankungen besteht bei hohen Temperaturen die Gefahr von Stürzen, Austrocknung, Verwirrtheit und Kreislaufkollaps oder -stillstand. Im Leitfaden finden sich fachliche Hinweise, um Gesundheitsrisiken zu vermeiden. Thematisiert werden unter anderem Hitzewarnstufen, Symptome einer Austrocknung sowie Flüssigkeitszufuhr und -kontrolle. Darüber hinaus wird daran erinnert, was bei älteren Patienten mit bestimmten Erkrankungen sowie bei der Gabe und Dosis von Medikamenten wie Diuretika, Antihypertensiva und Neuroleptika bedacht werden muss. „Besonders gefährdet sind Menschen, die eine Vielzahl an Medikamenten einnehmen. Hier kann nach ärztlicher Rücksprache eine Reduktion der Dosis von bestimmten Medikamenten nützlich sein“, sagt PD Dr. Olaf Krause, Geriater im DIAKOVERE Henriettenstift und Leiter des interdisziplinären Expertenteams der MHH.

Auch einfache Maßnahmen helfen

„Das Fachpersonal in Heimen hat viele Möglichkeiten, die Auswirkungen hoher sommerlicher Temperaturen abzuwenden“, so Krause weiter. „Es gibt aber auch ganz einfache Maßnahmen, die älteren Menschen helfen, Hitzeperioden gut zu überstehen, egal ob im Heim oder zu Hause.“ Dazu zählen:

  • Jalousien/Vorhänge in den Zimmern
  • Ventilatoren in den Zimmern
  • Taschenventilatoren für Luftstrom ins Gesicht
  • Essen umstellen (etwa Kaltschale statt Suppe)
  • Ausreichend Trinken (ca. 1,5 Liter pro Tag, Mineralwasser mit wenig Kohlensäure, Schorle)
  • Luftige Bekleidung
  • Dünnere Bettdecke
  • Haut mit feuchtem Waschlappen kühlen (etwa an Stirn)
  • Direkte Sonne meiden, draußen an Sonnenschutz und Kopfbedeckung denken 

Interessierte können sich den Leitfaden „Hilfe bei Hitze in Heimen“ herunterladen unter: https://www.mhh.de/fileadmin/mhh/allgemeinmedizin/downloads/weitere_Downloadelem...

mhh.de

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