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17.07.2022 | Klima | Nachrichten

Extremhitze: Vorsichtsmaßnahmen für Herzkranke

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Deutschland steht vor einer Hitzewelle mit Temperaturen bis zu 40 Grad Celsius und mehr. Aus diesem Anlass weist die Deutsche Herzstiftung auf wichtige Vorkehrungen für chronisch herzkranke Menschen hin.

© Robert Kneschke / Zoonar / picture allianceMenschen mit Bluthochdruck, Herzschwäche oder Herzrhythmusstörungen sind bei Hitze besonders gefährdet. Die Herzstiftung gibt Hinweise zu Vorkehrungen. 
© Robert Kneschke / Zoonar / picture alliance

„Solche extrem hohen Temperaturen können zur Herausforderung besonders für ältere Menschen und diejenigen werden, die bereits wegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie einer Herzschwäche oder wegen Blutdruckproblemen in Behandlung sind“, betont der Kardiologe und Intensivmediziner Prof. Dr. Thomas Voigtländer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. Die Wärme kann vom Kreislauf nur unter erheblicher Anstrengung aus dem Körper transportiert werden. Die Folge können Müdigkeit, Schwindel, Blutdruckabfall bis hin zum Kreislaufkollaps sein, außerdem Herzrhythmusstörungen oder auch Muskelkrämpfe.

Folgende Maßnahmen können helfen

  • Blutdruck messen – Extreme Hitze lässt Blutdruck sinken oder zusätzlich steigen.
  • Hitze möglichst meiden, sich körperlich schonen, anstrengende Aktivitäten in kühlere Räume und in den Morgen oder Abend verlagern.
  • Der Blutdruck fällt manchmal auch stark ab. Die Folge können Ohnmacht, Schwindel oder Rhythmusstörungen sein. Dann muss die Dosis der Blutdruckmedikamente angepasst werden, allerdings nur in Absprache mit dem behandelnden Arzt.
  • Genügend trinken – Achtung bei Diuretika! Dabei Mineralwasser, Kräutertee oder verdünntem Fruchtsaft bevorzugen. Die Getränke sollten nicht zu stark gekühlt sein. Von Alkohol wird abgeraten.
  • Ältere Menschen sollten ein bis zwei Liter pro Tag zusätzlich trinken. Allerdings: auch nicht zu viel. Eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr kann bei Patienten mit einer Herzschwäche auch zur Verschlechterung ihrer Herzleistung führen. Deshalb sollten Herzpatienten ihre Trinkmenge, aber auch die Medikamenteneinnahme, mit ihrem Arzt abstimmen.
  • Tägliches Wiegen zur Kontrolle der Trinkmenge: morgens vor dem Frühstück und nach dem ersten Gang zur Toilette wiegen. Ist das Körpergewicht um mehr als 500 Gramm angestiegen, ist die tägliche Trinkmenge zu hoch. Wer als Herzschwächepatient trotz Flüssigkeitszufuhr abgenommen hat, sollte – nur in Abstimmung mit dem Arzt – die Dosis der Entwässerungsmittel herabsetzen.

Medikamente im Blick behalten

Voigtländer rät weiter, dass Patienten mit ihrem Arzt besprechen sollten, welche Medikamente wie lange bei Hitze reduziert werden sollten. Das betrifft neben blutdrucksenkenden Medikamenten auch Diuretika für Herzschwächepatienten. Patienten mit Thromboseneigung sollten beachten, dass Hitze die Gerinnungsfähigkeit des Blutes erhöhen und entzündliche Prozesse in den Gefäßen fördern können. Auch hier sollten Betroffene die Einnahme von Gerinnungshemmer mit ihrem Arzt besprechen.

Über Empfehlungen für Herzpatienten zum Umgang mit der Sommerhitze informiert die Herzstiftung ausführlich unter: www.herzstiftung.de/herzprobleme-bei-hitze

(bb)

herzstiftung.de

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