Die fünfjährige Maria Tanasescu aus Rumänien wurde wegen einer seltenen Krankheit, die nur an wenigen Orten der Welt behandelt werden kann, an der Klinik für Kinderchirurgie in Eberswalde mehrfach operiert. Wegen der aktuellen Reisebeschränkungen wohnte die Familie in dieser Zeit kostenlos in der Klinik.
Schon 29 mal musste Maria operiert werden. Sie leidet an einer seltenen Krankheit, die nur mit großem Aufwand und Spezialwissen und nur an wenigen Orten der Welt behandelt werden kann. Zu diesen Orten zählt die Klinik für Kinderchirurgie – Zentrum für Vasculäre Malformationen Eberswalde (ZVM) am GLG Werner Forßmann Klinikum. Wegen der Maßnahmen infolge der Corona-Pandemie konnte das Mädchen mit seinen Eltern nach dem Behandlungstermin Ende März nicht nach Hause reisen, die Rückkehr zur nächsten OP Anfang April nach Deutschland wäre nicht gesichert gewesen. Die Krankenhausleitung entschied sich deshalb dafür, die Familie in der Zwischenzeit aufzunehmen.
Belastendes Riesenmuttermal
Ende Februar wurde dem Mädchen im GLG Werner Forßmann Klinikum ein Hautexpander implantiert. Mit diesem Verfahren wird Haut in der Weise gedehnt, dass man gesunde Haut zur Eigentransplantation gewinnt, um erkrankte Hautareale damit ersetzen zu können. Zu den wenigen Spezialisten weltweit, die das Verfahren beherrschen, gehört Dr. Lutz Meyer, Leitender Arzt des ZVM. Er sagt: „Die Behandlung, die in vielen Schritten erfolgen muss, dient der Entfernung von Riesenmuttermalen, die für die Patienten ein großes psychologisches Problem darstellen als auch ein Hautkrebsrisiko in sich tragen.“ Das Eberswalder Zentrum arbeitet dabei wie auch bei der Behandlung seltener Gefäßanomalien mit führenden Spezialisten aus Ländern wie USA, Südkorea und Griechenland zusammen, die regelmäßig nach Eberswalde kommen und hier gemeinsam mit den Experten des ZVM Patienten aus der ganzen Welt operieren.
Weiterbehandlung gesichert
Die Kostenübernahmen unterscheiden sich dabei von Land zu Land. Im Fall von Maria kommt die Krankenkasse in Rumänien für die Behandlung auf. Nach der OP im Februar musste Maria Anfang und Mitte März nochmals zur Weiterbehandlung nach Eberswalde kommen. Der letzte Termin fiel schon mit dem Einsetzen der weltweiten Corona-Krisenmaßnahmen zusammen. Grenzschließungen und die Einstellung von Flug- und Bahnverkehr hätten es der Familie unmöglich gemacht, zur dringend notwendigen nächsten OP am 8. April wieder in Eberswalde zu sein.
„Es ist unverzichtbar, die Behandlungen termingerecht fortzusetzen, um deren Erfolg am Ende nicht zu gefährden“, sagt Dr. Lutz Meyer. Die Krankenhausleitung entschied sich deshalb dafür, der Familie eines der Elternapartments der Kinderklinik kostenlos zur Verfügung zu stellen.
So konnte Familie Tanasescu aus Bukarest zwischen den Behandlungen im Bereich des GLG Werner Forßmann Klinikums wohnen. Zum Glück war es den Eltern möglich, in dieser Zeit von Eberswalde aus per Home Office zu arbeiten. Nun versucht die Familie nach Rumänien zurückzukehren.