Zusammenfassung
Die interpersonelle Psychotherapie (IPT) wurde 1984 von Klerman, Weissman und Kollegen zur ambulanten Kurzzeittherapie der unipolaren Depression entwickelt. Nach Belegen für ihre Wirksamkeit wurde die IPT für die Behandlung anderer psychischer Störungen adaptiert, darunter für die Essstörungen Bulimia nervosa (BN) und Binge-Eating-Störung (BES), für die die IPT die wesentliche Alternativbehandlung zur kognitiven Verhaltenstherapie darstellt. Erste Adaptationsergebnisse liegen darüber hinaus für die Anorexia nervosa (AN) vor. Das Kapitel stellt theoretische Grundlagen und das praktische Vorgehen der IPT bei Essstörungen dar und diskutiert die Evidenzbasierung vor dem Hintergrund des aktuellen Forschungsstandes.