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08.07.2019 | Intensivstation | Nachrichten

Intensivbetten gesperrt

verfasst von: Christian Beneker

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Unschöne Folge der neuen Pflegepersonaluntergrenzen: Weil nicht genügend Personal zur Verfügung steht, musste jede dritte Klinik in Niedersachsen bereits Intensivbetten sperren.

34 Prozent der Niedersächsischen Krankenhäuser mussten im ersten Quartal dieses Jahres wegen Personalmangels mehrfach Intensivbetten sperren. Das gaben die Niedersächsische Krankenhausgesellschaft (NKG) und die Gesundheitsministerin des Landes, Dr. Carola Reimann, im Rahmen ihrer „Sommergespräche“ bekannt.

Die Zahlen stammen aus einer Umfrage der NKG im ersten Quartal 2019 unter 98 Krankenhäusern des Landes. Eines der Kernprobleme seien die neuen Pflegepersonalvorgaben, die seit dem 1. Januar 2019 gelten, hieß es. Erste Auswertungen hätten ergeben, dass diese in Niedersachsen zwar zu fast 92 Prozent erfüllt werden, allerdings nur unter Einschränkung der Versorgung: So mussten jene 34 Prozent der niedersächsischen Kliniken Betten auf Intensivstationen sperren.

„Die Krankenhäuser würden gern mehr Personal einsetzen. Dieses ist jedoch auf dem Arbeitsmarkt nicht mehr zu bekommen. Immer mehr Stellen im Pflegedienst bleiben unbesetzt“, sagt Dr. Hans-Heinrich Aldag, Vorsitzender der Niedersächsischen Krankenhausgesellschaft.

Aktuell sind in Niedersachsen durchschnittlich pro Krankenhaus vier Stellen auf Intensivstationen und neun Stellen auf allgemeinen Stationen im Pflegedienst unbesetzt. Das Problem werde nicht durch die Zusagen der Politik gelöst, zusätzliches Personal auch zusätzlich zu finanzieren, so die DKG. Stattdessen müssten mehr Krankenschwestern und -pfleger ausgebildet werden. Um den Pflegeberuf attraktiver zu machen, hat sich im vergangenen Jahr die Ausbildungsallianz Niedersachsen aus Einrichtungen mit Pflegeausbildung zusammengeschlossen.

Gesundheitsministerin Reimann: „Wir müssen mehr junge Menschen für eine Pflege-Ausbildung begeistern und ältere, die in einen anderen Beruf gewechselt haben, zurückgewinnen.“ Die Pflegenden bräuchten mehr Geld, mehr Wertschätzung und geringere Arbeitsbelastungen, meinte die Gesundheitsministerin.

Die Sommergespräche werden in den nächsten Wochen von den Krankenhäusern vor Ort fortgeführt.

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