01.07.2015 | Originalien
Informelle außerfamiliäre Hilfe für alleinlebende Menschen im Alter und Versorgung am Lebensende
Literaturübersicht
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 5/2015
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Hintergrund
Der Verbleib in der häuslichen Umgebung bei zunehmender Pflegebedürftigkeit und gegen Ende des Lebens ist bei alleinlebenden älteren Menschen durch besondere Fragilität gekennzeichnet. Informelle außerfamiliäre Hilfe ist dabei unverzichtbar, das Phänomen ist jedoch noch wenig beachtet.
Ziel der Arbeit
Der Forschungsstand zum Beitrag informeller Hilfe für ältere Menschen in Einpersonenhaushalten, unter besonderer Berücksichtigung eines Verbleibs zu Hause bis zuletzt, ist Gegenstand dieser Literaturübersicht.
Material und Methoden
Die Recherche nach dem Ansatz von „scoping studies“ erfolgte in den wissenschaftlichen Datenbanken Medline, CINAHL und GeroLit. Zwölf Arbeiten wurden für diese Analyse identifiziert.
Ergebnisse
Die Ergebnisse zeigen u. a., dass informelle Hilfebeziehungen erstaunlich tragfähig sein können, auch wenn sie quasi aus einer Not heraus entstehen. Die Motive für außerfamiliäres informelles Engagement sind vielfältig. Die Unterscheidung zwischen Freundschaft als Beziehungsgrundlage und loser Bekanntschaft oder Nachbarschaft wird als wesentlich gesehen. Unter den Bedürfnissen von älteren, pflegebedürftigen Menschen in Einpersonenhaushalten steht der Wunsch nach einem Verbleib zu Hause im Vordergrund. Deutlich wurden ebenso die vielfältigen Herausforderungen für informelle Helfer.
Schlussfolgerung
Insbesondere, wenn es um Übernahme von Körperpflegetätigkeiten am Lebensende geht, gewinnt die Kooperation mit professionellen Akteuren an Bedeutung, damit alleinlebende Menschen auch zu Hause sterben können. Mehr Forschung ist für ein besseres Verständnis der Bedürfnisse informeller Helfer im Hinblick auf ihre Engagementbereitschaft „bis zuletzt“ erforderlich.
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