Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät und der Uniklinik Köln veröffentlichten eine vielversprechende Impfstoffstrategie gegen Staphylococcus aureus-Infektionen.
In der Vergangenheit wurden gegen S. aureus schon zahlreiche Impfstoffe entwickelt, allerdings blieben diese in den klinischen Prüfphasen durchweg ohne Erfolg. Nach jahrzehntelanger Forschung haben Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät und der Uniklinik Köln nun eine neue vielversprechende Impfstoffstrategie gegen S. aureus veröffentlicht. Nachdem sie zunächst mehrere S. aureus Antigene als potentielle Vakzine-Kandidaten charakterisiert hatten, sind sie einen Schritt weitergegangen. Mit Hilfe von monoklonalen Antikörpern, die eine schützende Wirkung im Infektionsmodell zeigten, konnte Dr. Alexander Klimka, Leiter einer Forschergruppe des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF), am Institut für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene deren Bindungsstellen, die sogenannten Epitope, in den Impfantigenen präzise lokalisieren.
„Bei dem S. aureus-Protein Coproporphyinogen III Oxidase (CgoX) konnten wir das Epitop auf einen 12-Arminosäuren umfassenden Abschnitt eingrenzen. Das Besondere dieser Arbeit ist, dass es gelang, mit diesem winzig kleinen Abschnitt von CgoX eine schützende Immunantwort gegen die S. aureus-Infektion auszulösen. Die Eingrenzung des Impfstoffes auf ein 12-Arminosäuren kleines Epitop stellt eine bisher unerreichte Präzision eines Impfstoffkandidaten gegen S. aureus dar“, so Univ.-Prof. Dr. Martin Krönke, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene der Universität zu Köln und Letztautor des Papers.
Weniger unerwünschte Immunreaktionen
Besonders erfreulich war auch die Beobachtung, dass mehr als 97% von über 35.000 untersuchten klinischen S. aureus-Stämmen dieses Epitop unverändert aufweisen und somit der Impfstoffkandidat eine breite Wirkung erzielen wird. „Die Epitop-basierte Immunisierung stellt eine neue Qualität in der Impfstoffentwicklung dar, weil zu erwarten ist, dass weit weniger unerwünschte Immunreaktionen erfolgen als sie bei der Verwendung von Gesamteiweißstoffen oder gar abgetöteten Erregern immer wieder festzustellen sind“, so Prof. Krönke abschließend. (how)