Zusammenfassung
Hohes Lebensalter allein ist kein Risikofaktor für Narkosen, aber altersbedingte Multimorbidität, Polypharmazie, Altersgebrechlichkeit, Immobilität, kognitive Einschränkungen, Mangelernährung und schlechter funktioneller Status. Weiterhin sind folgende häufige Faktoren zu beachten: präoperative Dehydrierung; schlechter Zahnstatus, dadurch erschwerte Maskenbeatmung; erschwerte Kommunikation durch Schwerhörigkeit und Fehlsichtigkeit, mangelnde Kooperation wegen Demenz, Lagerungsschwierigkeiten wegen Gelenkveränderungen. Grundsätzlich können alle Standardverfahren der Anästhesie eingesetzt werden. Der Dosisbedarf für Anästhetika und Adjuvanzien ist meist reduziert. Postoperativ muss häufig mit einem Delir und Kognitionsstörungen gerechnet werden.
Die Menschen werden immer älter, und es gibt immer mehr alte Menschen. Entsprechend hoch ist ihr Anteil in den medizinischen Fachdisziplinen – so auch in der Chirurgie. Altern führt zu spezifischen körperlichen und psychosozialen Veränderungen, die bei der Behandlung gezielt berücksichtigt werden müssen.