21.05.2024 | Case Reports
Geriatrisch-ophthalmologisches Co-Management
Ein Fallbeispiel interdisziplinärer Zusammenarbeit
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 4/2024
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Dieser Fallbericht beschreibt einen 81-jährigen Patienten, der aufgrund akuter Visusminderung, Schwindel, allgemeiner Schwäche, Gangstörung und Sturzangst in eine Klinik für Augenheilkunde aufgenommen wurde. Zu den ophthalmologischen Befunden gehörten ein reperfundierter Arterienastverschluss links und eine Cataracta corticonuclearis provecta beidseits. Ein umfassendes geriatrisches Assessment ergab zusätzlich geringgradige Frailty, eingeschränkte Mobilität und verringerte Selbsthilfefähigkeit. Die interdisziplinäre Behandlung erfolgte patientenzentriert und umfasste neben der Behandlung und Abklärung der retinalen Ischämie u. a. eine Schwindelabklärung, Medikationsanalyse und -änderung, Physio- sowie Ergotherapie. Sehkraftminderungen gehen bei älteren Menschen mit erhöhtem Risiko für Autonomieverlust, Mobilitätseinschränkung, funktionellen Abbau und verminderter Lebensqualität einher. Das Sturzrisiko und die Mortalität sind erhöht. Dieser Fallbericht verdeutlicht, wie interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Augenheilkunde und Geriatrie eine frühzeitige Identifikation des individuellen Risikos und geeigneter Interventionen ermöglicht.
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