Schluckstörungen sind bei geriatrischen Patienten ein häufiges Problem. Unerkannt führen sie nicht selten zu schwerwiegenden Komplikationen. Ein einfacher Screening-Test kann helfen, gefährdete Senioren im Pflegealltag frühzeitig zu erkennen.
Zwei Teelöffel Wasser und ein Wasserglas – mehr braucht es nicht, um bei hochbetagten Menschen ein erhöhtes Risiko für Schluckstörungen zu erkennen. Mit dem Dysphagie Screening Tool Geriatrie (DSTG) hat die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) einen Früherkennungstest entwickelt, der auch im Pflegealltag gut eingesetzt werden kann.
Ein Durchführungsbogen leitet geschulte Anwender durch das Screening: Dabei wird zunächst der Allgemeinzustand des Patienten überprüft sowie seine Zungenbeweglichkeit und die Fähigkeit, spontan zu husten. Im Anschluss erfolgt ein Wasserschlucktest: Der Patient bekommt zweimal hintereinander einen Teelöffel Wasser angereicht, danach folgt zweimal ein Schluck Wasser aus einem Wasserglas. Muss der Patient husten, sich räuspern oder ist seine Stimme belegt, liegt ein deutlich erhöhtes Risiko für eine Schluckstörung vor. Über weiterführende diagnostische Maßnahmen sollte ein hinzugezogener Arzt oder Logopäde entscheiden.
Eine Früherkennung von Schluckstörungen bei geriatrischen Patienten in der Grundversorgung kann nach Auffassung der DGG helfen, Komplikationen zu verhindern. „Die Gefahr für diese Patienten sich zu verschlucken, in der Folge zu ersticken oder auch eine Lungenentzündung zu entwickeln, Zeichen von Muskelschwund oder Mangelernährung aufzuweisen, ist sehr hoch“, warnt Dr. Martin Jäger, Leiter der AG Dysphagie in der DGG. Das DSTG könne Leben retten. (ne)
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