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22.04.2025 | Geburtshilfe | Nachrichten

Selbstbestimmung oft nicht gegeben

Geburtsposition entscheidet über Zufriedenheit

verfasst von: Dr. Robert Bublak

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Der deutschen S3-Leitlinie zur vaginalen Geburt am Termin zufolge soll die Gebärende motiviert werden, die Position einzunehmen, die sie als angenehm empfindet. Dass dieser Rat nicht immer befolgt wird, hat eine Studie der Universitätsklinik Bonn ergeben [Scholten N et al. Arch Gynecol Obstet. 2024; https://​doi.​org/​n3zt].

Für die Studie wurden Daten von 761 Frauen analysiert, die acht oder zwölf Monate nach der Lebendgeburt eines Kindes in einer Klinik kontaktiert worden waren. 77,5 % der Frauen hatten während der Austreibungsphase auf dem Rücken gelegen, in drei von vier Fällen flach, in den übrigen in seitlicher Lagerung. 39,0 % der flach und 30,5 % der seitlich gelagerten Frauen gaben an, diese Position nicht auf eigenen Wunsch eingenommen zu haben. Anlass für die unfreiwillige Lagerung waren in mehr als der Hälfte der Fälle Anweisungen durch das medizinische Personal.

© Good Studio / Stock.adobe.com© Good Studio / Stock.adobe.com

Stehend brachten 13,2 % der Mütter ihr Kind zur Welt, 5,3 % waren in die Hocke gegangen. Die meisten der aufrechten Stellungen waren signifikant häufiger selbstgewählt als die Rückenlagerungen.

Die Studie hat zudem gezeigt, dass die Zufriedenheit mit dem Verlauf der Geburt damit zusammenhängt, ob die Frauen tatsächlich selbst über ihre Geburtsposition hatten bestimmen können. Die Geburtsposition selbst war für die Zufriedenheit aber nicht relevant.

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