Zusammenfassung
Unter motorischem Lernen verstehen wir das Erwerben motorischer Fähigkeiten (Nijhuis-van der Sanden 2006) auf eine für das Individuum charakteristische Art und Weise. In der Praxis hat jeder Therapeut seine eigene Arbeitsweise, die ihm hilft, Patienten bestimmte Fähigkeiten zu vermitteln. Eine effektivere Alternative ist es, die Arbeitsweise an die individuellen Bedürfnisse des Patienten anzupassen. Mit bewusstem Einspielen auf dessen individuellen Lernstil und seine spezielle Symptomatik erzielt man ein besseres Lernergebnis. Bei Patienten mit einer Erkrankung des zentralen Nervensystems bestehen häufig auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen und Sensibilitätsstörungen. Durch eine Untersuchung lässt sich herausfinden, welches Feedbacksystem des ZNS noch intakt ist. Das Ansprechen der intakten Feedbacksysteme zur Kompensation der gestörten Systeme trägt beim Erlernen motorischer Fähigkeiten nicht unwesentlich zum Lernerfolg des Patienten bei.