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Open Access 2020 | OriginalPaper | Buchkapitel

21. Fallpauschalenbezogene Krankenhausstatistik: Diagnosen und Prozeduren der Krankenhauspatienten auf Basis der Daten nach § 21 Krankenhausentgeltgesetz

verfasst von : Jutta Spindler

Erschienen in: Krankenhaus-Report 2020

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Hinweise

Elektronisches Zusatzmaterial

Die Online-Version dieses Kapitels (10.​1007/​978-3-662-60487-8_​21) enthält Zusatzmaterial, das für autorisierte Nutzer zugänglich ist.
Begleitmaterial
Zusammenfassung
Mit den DRG-Daten nach § 21 Krankenhausentgeltgesetz (KHEntgG) steht den Nutzerinnen und Nutzern im Rahmen des Angebots des Statistischen Bundesamtes seit dem Jahr 2005 neben den Grund- und Kostendaten und den Diagnosedaten der Krankenhäuser eine weitere wichtige Datenquelle zur Verfügung. Gegenstand dieses Beitrags sind zentrale Ergebnisse zur stationären Versorgung des Jahres 2018, die das Informationsspektrum der herkömmlichen amtlichen Krankenhausstatistik ergänzen und erweitern. Im Vordergrund stehen die Art und Häufigkeit durchgeführter Operationen und medizinischer Prozeduren sowie die Darstellung wichtiger Hauptdiagnosen, ergänzt um ihre jeweiligen Nebendiagnosen auch unter fachabteilungsspezifischen Gesichtspunkten der vollstationär behandelten Krankenhauspatientinnen und -patienten. Ausgewählte Ergebnisse zum erbrachten Leistungsspektrum der Krankenhäuser, insbesondere zur Art und zum Umfang der abgerechneten Fallpauschalen (DRGs), den Hauptdiagnosegruppen (MDCs) sowie zum Casemix (CM) und Casemix-Index (CMI) werden in diesem Beitrag ebenfalls dargestellt.
In addition to basic and cost data and hospital diagnosis data, the DRG data in accordance with § 21 of the Hospital Remuneration Act (KHEntgG) have been an important data source for users of the German Federal Statistical Office’s services since 2005. The article provides key findings on inpatient care in Germany in 2018, thus supplementing and extending the information spectrum of conventional official hospital statistics. The focus is on the type and frequency of surgical and medical procedures performed as well as important main diagnoses of inpatients supplemented by their respective secondary diagnoses, which are also considered under department-specific aspects. Additionally, the author presents selected data on the range of services provided by hospitals, in particular on the type and scope of DRGs, Major Diagnostic Categories (MDCs), Case Mix (CM) and Case Mix Index (CMI).

21.1 Vorbemerkung

Im Rahmen der Novellierung der Krankenhausfinanzierung im Jahr 2000 führte der Gesetzgeber zur Vergütung der Leistungen von Krankenhäusern das auf Fallpauschalen basierende DRG-Entgeltsystem (DRG für Diagnosis Related Groups) ein. Seit dem 1. Januar 2004 ist die Anwendung dieses Abrechnungssystems für allgemeine Krankenhäuser, die dem Anwendungsbereich des § 1 Krankenhausentgeltgesetz (KHEntgG) unterliegen, verpflichtend. Ausnahmen galten bislang weitestgehend nur für psychiatrische und psychosomatische Krankenhäuser oder einzelne Spezialkliniken mit seltenen bzw. wenig standardisierbaren Indikationsbereichen und Verfahren.1
In diesem Kontext wurde auch die Übermittlungsverpflichtung der Krankenhäuser für DRG-Daten einschließlich aller Leistungen, die nach Fallpauschalen abgerechnet werden, festgeschrieben. Zur Optimierung und Weiterentwicklung der bisherigen amtlichen Krankenhausstatistik wird über das Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) ein ausgewähltes und gesetzlich genau definiertes Merkmalsspektrum dieser umfangreichen Struktur- und Leistungsdaten an das Statistische Bundesamt übermittelt. Auf dieser Basis stehen Informationen über die Fallpauschalenbezogene Krankenhausstatistik (DRG-Statistik) zur Verfügung.2
Einen deutlichen Informationszugewinn stellt insbesondere die Prozeduren-, Diagnose- und Leistungsstatistik dar. Danach können differenzierte Angaben zum Beispiel zu Operationen und medizinischen Prozeduren oder eine Erweiterung der Hauptdiagnosen um ihre jeweiligen Nebendiagnosen auch unter fachabteilungsspezifischen Gesichtspunkten für alle vollstationären Behandlungsfälle eines Kalenderjahres zur Verfügung gestellt werden. Je nach Berichtsjahr kann darüber hinaus ebenfalls auf Ergebnisse beispielsweise zur Art und zum Umfang der abgerechneten Fallpauschalen (DRGs), zu Hauptdiagnosegruppen (MDCs) sowie zum Casemix (CM) und Casemix-Index (CMI) zurückgegriffen werden.
Im Folgenden werden zentrale Ergebnisse zur stationären Versorgung des Berichtsjahres 2018 dargestellt, die das Informationsspektrum der herkömmlichen amtlichen Krankenhausstatistik ergänzen und erweitern.

21.2 Erläuterungen zur Datenbasis

Grundlage für die folgenden Auswertungen bilden die Daten nach § 21 KHEntgG. Zur Datenlieferung sind alle Krankenhäuser verpflichtet, die nach dem DRG-Vergütungssystem abrechnen und dem Anwendungsbereich des § 1 KHEntgG unterliegen. Einbezogen sind darin auch Krankenhäuser der Bundeswehr, sofern sie Zivilpatienten behandeln, und Kliniken der Berufsgenossenschaften, soweit die Behandlungskosten nicht von der Unfall-, sondern der Krankenversicherung vergütet werden. Von der Lieferverpflichtung ausgenommen sind Krankenhäuser im Straf- oder Maßregelvollzug und Polizeikrankenhäuser. Darüber hinaus bleiben Leistungen von psychiatrischen und psychosomatischen Einrichtungen nach § 17d Abs. 1 KHG unberücksichtigt.
Die folgenden Auswertungen für das Jahr 2018 beruhen auf den Struktur- und Leistungsdaten von 1.459 Krankenhäusern und umfassen rund 18,8 Mio. vollstationär behandelte Fälle. Detaillierte Informationen, ob und inwieweit Datenlieferungen einzelner Krankenhäuser möglicherweise nicht fristgerecht oder nur unvollständig an die DRG-Datenstelle übermittelt wurden und damit eine Untererfassung sowohl der Krankenhäuser als auch der Patientinnen und Patienten vorliegt, stehen für das Jahr 2018 nicht zur Verfügung. Aufgrund der Art der Daten als Abrechnungsdaten der Krankenhäuser ist aber davon auszugehen, dass die nach dem DRG-Vergütungssystem abrechnenden Krankenhäuser nahezu vollständig erfasst und nur geringe Ausfälle zu verzeichnen sind.
Im Vergleich zu den Grund- und Diagnosedaten der Krankenhäuser sind bei verschiedenen Merkmalen zum Teil deutliche Abweichungen zur Fallpauschalenbezogenen Krankenhausstatistik (z. B. bei der Fallzahl und durchschnittlichen Verweildauer der vollstationär behandelten Patientinnen und Patienten) festzustellen. Diese Abweichungen sind vor allem darauf zurückzuführen, dass bei der Fallpauschalenbezogenen Krankenhausstatistik keine Daten von Einrichtungen und Patienten einbezogen sind, die nach der Bundespflegesatzverordnung (BPflV) abgerechnet werden und außerhalb des Geltungsbereichs des DRG-Entgeltsystems liegen. Dies sind vor allem Einrichtungen der Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapeutischen Medizin.3 Daher sind diese Statistiken nur bedingt miteinander vergleichbar und vielmehr als gegenseitige Ergänzung zu betrachten.

21.3 Eckdaten der vollstationär behandelten Krankenhauspatientinnen und -patienten

Nach der Fallpauschalenbezogenen Krankenhausstatistik wurden im Jahr 2018 18,8 Mio. Patientinnen und Patienten4 aus einer vollstationären Krankenhausbehandlung entlassen. Das waren 146.651 Fälle oder 0,8 % weniger als im Jahr zuvor. Altersstandardisiert5 ging die Fallzahl im Vergleich zum Vorjahr um 1,1 % zurück. Zum zweiten Mal in Folge waren damit die Behandlungszahlen rückläufig. Zuvor waren die Behandlungszahlen kontinuierlich von 16,1 Mio. im Jahr 2005 auf knapp 19 Mio. gestiegen. Die durchschnittliche Verweildauer in den Einrichtungen lag wie im Vorjahr bei 6,1 Tagen. 52 % der Behandlungsfälle waren weiblich und 48 % männlich. Durchschnittlich waren die behandelten Frauen und Männer 56 Jahre alt. Je 100.000 Einwohner wurden 22.506 Patientinnen und Patienten stationär in den Krankenhäusern behandelt. Im Vergleich zu anderen Altersgruppen waren die Behandlungszahlen je 100.000 Einwohner erwartungsgemäß bei den unter 1-Jährigen (125.084) und dem Personenkreis im höheren und sehr hohen Alter wie auch in den Vorjahren besonders hoch. Bei den über 75-Jährigen wurden beispielsweise 59.468 Patientinnen und Patienten je 100.000 Einwohner behandelt (Tab. 21.1)
Tab. 21.1
Patientinnen und Patienten nach Behandlungs- und Wohnort sowie Behandlungsfälle je 100.000 Einwohner 2018 (Quelle: Statistisches Bundesamt 2019)
 
Behandlungsort der Patienten
Wohnort der Patienten
Fälle* je 100.000 Einwohner
Anzahl
Anzahl
Baden-Württemberg
2.110.102
2.059.124
18.641
Bayern
2.917.001
2.859.553
21.934
Berlin
842.632
737.893
20.332
Brandenburg
539.157
637.858
25.433
Bremen
198.609
133.990
19.646
Hamburg
480.733
347.243
18.914
Hessen
1.328.228
1.362.981
21.792
Mecklenburg-Vorpommern
396.095
395.625
24.567
Niedersachsen
1.647.691
1.756.451
22.031
Nordrhein-Westfalen
4.456.814
4.421.627
24.671
Rheinland-Pfalz
914.403
965.872
23.678
Saarland
276.482
260.998
26.301
Sachsen
961.270
940.377
23.051
Sachsen-Anhalt
561.361
591.540
26.698
Schleswig-Holstein
562.338
622.501
21.516
Thüringen
561.655
567.647
26.437
* auf Basis des Wohnorts. Berechnet mit der durchschnittlichen Bevölkerung 2018 auf Grundlage des Zensus 2011
Krankenhaus-Report 2020
Wohnortbezogen6 gab es die meisten Behandlungsfälle je 100.000 Einwohner in Sachsen-Anhalt (26.698 Fälle), in Thüringen (26.437 Fälle) und im Saarland (26.301 Fälle). Im Gegensatz dazu war die geringste Anzahl an Behandlungsfällen je 100.000 Einwohner in Baden-Württemberg (18.641 Fälle), Hamburg (18.914 Fälle) und Bremen (19.646 Fälle) zu verzeichnen (Tab. 21.1)7.
Auf Grundlage der siedlungsstrukturellen Regionstypen des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR) ist hierzu ergänzend eine Unterscheidung nach städtischen Regionen, Regionen mit Verstädterungsansätzen und ländlichen Regionen sowohl zwischen als auch innerhalb der Bundesländer möglich.8 Unter anderem bedingt durch die Altersstruktur der Bevölkerung liegt insgesamt die Zahl der stationär versorgten Patientinnen und Patienten je 100.000 Einwohner in ländlichen Regionen (24.365 Fälle) deutlich höher als in städtischen Regionen (22.065 Fälle) und in Regionen mit Verstädterungsansätzen (22.611 Fälle). Regional betrachtet wurden in ländlichen Regionen vor allem in den Bundesländern Thüringen (28.940 Fälle), Sachsen-Anhalt (27.603 Fälle) und Rheinland-Pfalz (25.553 Fälle) die meisten Patientinnen und Patienten je 100.000 Einwohner stationär behandelt. In Regionen mit Verstädterungsansätzen lagen Hessen (26.605 Fälle), wiederum Sachsen-Anhalt (26.228 Fälle) sowie Sachsen (26.063 Fälle) an der Spitze. Die vordersten Plätze in städtischen Regionen nahmen das Saarland (26.252 Fälle), Nordrhein-Westfalen (24.904 Fälle) und Rheinland-Pfalz (22.543 Fälle) ein (Abb. 21.1).
Unter Einbezug der Dauer des Krankenhausaufenthalts der Behandelten gab es 506.738 sogenannte Stundenfälle. Dies sind vollstationär aufgenommene Patientinnen und Patienten, bei denen sich innerhalb des ersten Tages herausstellt, dass ein stationärer Aufenthalt nicht erforderlich ist oder Patientinnen und Patienten, die innerhalb des ersten Tages versterben. Im Jahr 2018 betrug ihr Anteil an allen Behandlungsfällen 2,7 %. Die Zahl der sogenannten Kurzlieger, d. h. Patientinnen und Patienten, die mindestens eine Nacht und höchstens drei Nächte im Krankenhaus verbringen, lag bei 8,6 Mio. Diese Patientengruppe entsprach einem Anteil von 45,9 % der Behandlungsfälle. Gegenüber dem Vorjahr war bei Kurzliegern ein Anstieg um 1,4 % und bei Stundenfällen ein Rückgang um 4,8 % zu verzeichnen.
Im Hinblick auf den Aufnahmeanlass erfolgte im Jahr 2018 bei 46,4 % der Fälle die Aufnahme in die vollstationäre Krankenhausbehandlung aufgrund einer ärztlichen Einweisung. Bei 46,1 % war die Krankenhausaufnahme als Notfall bezeichnet (Abb. 21.2).
Der häufigste Entlassungsgrund bei den Patientinnen und Patienten war die reguläre Beendigung der Behandlung. In 80,9 % aller Fälle wurde die vollstationäre Krankenhausbehandlung durch eine reguläre Entlassung abgeschlossen. Eine reguläre Beendigung des Krankenhausaufenthalts lag auch vor, wenn eine nachstationäre Behandlung vorgesehen war (6,5 %). Entgegen ärztlichem Rat wurde die Behandlung in 2,4 % der Fälle abgebrochen. Die Unterbringung in einer Pflegeeinrichtung erfolgte in 2,1 % und die Entlassung in eine Rehabilitationseinrichtung mit einer entsprechenden Weiterbehandlung in 1,8 % der Fälle (Abb. 21.3).

21.4 Ausgewählte Hauptdiagnosen mit den wichtigsten Nebendiagnosen der Behandelten

Mit der Fallpauschalenbezogenen Krankenhausstatistik stehen umfangreiche Informationen sowohl zu den Haupt- als auch den Nebendiagnosen zur Verfügung. Als Hauptdiagnose wird gemäß den Deutschen Kodierrichtlinien9 die Diagnose angegeben, die nach Analyse als diejenige festgestellt wurde, die hauptsächlich für die Veranlassung des stationären Krankenhausaufenthalts der Patientin/des Patienten verantwortlich ist. Der Begriff „nach Analyse“ bezeichnet die Evaluation der Befunde am Ende des stationären Aufenthalts. Die dabei festgestellte Hauptdiagnose muss daher nicht mit der Aufnahme- oder Einweisungsdiagnose übereinstimmen. Die Hauptdiagnose ist entsprechend der 10. Revision der Internationalen Statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme ICD-10 GM10 zu kodieren.
Als relevante Nebendiagnose (Komorbidität und Komplikation) gelten Krankheiten oder Beschwerden, die entweder gleichzeitig mit der Hauptdiagnose bestehen oder sich während des Krankenhausaufenthalts entwickeln. Voraussetzung hierfür ist eine diagnostische Maßnahme (Verfahren und/oder Prozedur), eine therapeutische Maßnahme oder ein erhöhter Pflege- und/oder Überwachungsaufwand. Nebendiagnosen sind ebenfalls gemäß der ICD-10 GM zu kodieren.
In Bezug auf die Hauptdiagnosekapitel wurden die Patientinnen und Patienten im Jahr 2018 mit Abstand am häufigsten aufgrund von Krankheiten des Kreislaufsystems (2,8 Mio. Fälle) stationär behandelt. Weitere Behandlungsanlässe waren vor allem Verletzungen und Vergiftungen (2,0 Mio. Fälle) sowie Krankheiten des Verdauungssystems (1,9 Mio. Fälle). Bei Frauen spielten über Krankheiten des Kreislaufsystems sowie Verletzungen und Vergiftungen hinaus schwangerschaftsbedingte Behandlungen und damit verbundene Krankheiten eine große Rolle. Bei Männern dominierten neben den Krankheiten des Kreislauf- und Verdauungssystems weiterhin Neubildungen.
Lässt man die Versorgung gesunder Neugeborener (Z38) unberücksichtigt, war mit 455.849 Fällen die Herzinsuffizienz (I50) die am häufigsten gestellte Hauptdiagnose. Die wichtigsten zu diesem Krankheitsbild gestellten Nebendiagnosen waren in erster Linie die chronische ischämische Herzkrankheit (I25) sowie Vorhofflimmern und Vorhofflattern (I48). Durchgeführte Operationen bezogen sich bei den Behandelten mit dieser Hauptdiagnose vor allem auf die Implantation eines Herzschrittmachers und Defibrillators (5-377), die Entfernung, den Wechsel und die Korrektur eines Herzschrittmachers und Defibrillators (5-378) sowie sonstige Operationen am Darm (5-469) (Tab. 21.2).
Tab. 21.2
Hauptdiagnose Herzinsuffizienz (I50) mit ihren häufigsten Nebendiagnosen und Operationen (Quelle: Statistisches Bundesamt 2019)
 
Pos.-Nr. ICD-10/Hauptdiagnose Herzinsuffizienz
Anzahl
 
 
I50
 
455.849
 
Rang
Pos.-Nr. ICD-10/Nebendiagnose
Anzahl
in %
Insgesamt
 
5.788.962
100,0
1
I25
Chronische ischämische Herzkrankheit
274.503
4,7
2
I48
Vorhofflimmern und Vorhofflattern
269.009
4,6
3
Z92
Medizinische Behandlung in der Eigenanamnese
245.323
4,2
4
I50
Herzinsuffizienzb
243.633
4,2
5
I10
Essentielle (primäre) Hypertonie
218.749
3,8
Rang
Operationen nach Kapitel 5 a
Anzahl
in %
Insgesamt c
Insgesamt (einschl. der Pos. 5-93…5-99)
51.377
100,0
1
5-377
Implantation eines Herzschrittmachers, Defibrillators und Ereignis-Rekorders
10.268
20,0
2
5-378
Entfernung, Wechsel und Korrektur eines Herzschrittmachers und Defibrillators
3.208
6,2
3
5-469
Andere Operationen am Darm
2.744
5,3
4
5-452
Lokale Exzision und Destruktion von erkranktem Gewebe des Dickdarmes
2.691
5,2
5
5-399
Andere Operationen an Blutgefäßen
2.503
4,9
a Ohne Duplikate
b 4. oder 5. Stelle der Nebendiagnose weicht von der 4. oder 5. Stelle der Hauptdiagnose ab
c Operationen insgesamt beinhaltet auch die Pos. 5-93…5-99 (Zusatzinformationen zu Operationen), die aber hier nicht separat ausgewiesen wurden
Krankenhaus-Report 2020
Eine Übersicht der weiteren wichtigen Hauptdiagnosen in Verbindung mit den entsprechenden Nebendiagnosen ist als elektronisches Zusatzmaterial unter https://​doi.​org.​/​10.​1007/​978-3-662-60487-8_​21 (Tab. 21.a) zu finden.
Im Jahr 2018 wurden durchschnittlich 6,3 Nebendiagnosen je Patientin/Patient gestellt. Die durchschnittliche Zahl der Nebendiagnosen, die bei einem Krankenhausfall zusätzlich zur Hauptdiagnose gestellt werden, steigt mit dem Alter der Patientinnen und Patienten deutlich an. Dies spiegelt die mit dem Alter zunehmende Wahrscheinlichkeit sowohl von Mehrfacherkrankungen, der sogenannten Multimorbidität, als auch von Komplikationen bei der Behandlung wider. Alte Menschen leiden danach sehr viel häufiger als junge an mehreren komplexen Erkrankungen gleichzeitig (Abb. 21.4).
Im Durchschnitt werden bei Frauen nur in den Altersgruppen der 20- bis unter 45-Jährigen – vorwiegend verursacht durch die schwangerschaftsbedingten Behandlungen – mehr Nebendiagnosen als bei den Männern gestellt. Unterschiede zeigen sich auch, wenn nach dem Wohnort der Behandelten unterschieden wird. Danach weisen Patientinnen und Patienten aus Mecklenburg-Vorpommern (7,4 Nebendiagnosen), Brandenburg (7,1 Nebendiagnosen) sowie Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen (jeweils 7,0 Nebendiagnosen) im Schnitt etwas höhere Werte als Patientinnen und Patienten aus Hessen (5,5 Nebendiagnosen) sowie Bayern, Nordrhein-Westfalen und Hamburg (jeweils 6,1 Nebendiagnosen) auf.
Werden die gestellten Nebendiagnosen nach ihrer Rangfolge unabhängig von der Hauptdiagnose für sich betrachtet, stand bei den Patientinnen und Patienten mit großem Abstand an erster Stelle die essentielle primäre Hypertonie (I10), gefolgt von der medizinischen Behandlung in der Eigenanamnese (Z92) und der chronischen ischämischen Herzkrankheit (I25). Bei den Frauen waren über die essentielle primäre Hypertonie und medizinische Behandlung in der Eigenanamnese hinaus Probleme mit Bezug auf Pflegebedürftigkeit (Z74) eine weitere wichtige Begleiterkrankung. Die chronische ischämische Herzkrankheit spielte bei ihnen aber eine wesentlich geringere Rolle als bei Männern (Rang 12 zu Rang 3 der häufigsten Begleiterkrankungen). Insgesamt bilden bereits die in Tab. 21.3 aufgeführten fünfundzwanzig häufigsten Nebendiagnosen 42 % des Spektrums aller Begleiterkrankungen ab.
Tab. 21.3
Die häufigsten Nebendiagnosen 2018 (Quelle: Statistisches Bundesamt 2019)
Rang
Pos.-Nr. ICD-10
Nebendiagnose
Anzahl
In %
   
Insgesamt
118.003.312
100,0
1
I10
Essentielle (primäre) Hypertonie
6.836.628
5,8
2
Z92
Medizinische Behandlung in der Eigenanamnese
4.273.518
3,6
3
I25
Chronische ischämische Herzkrankheit
2.956.194
2,5
4
E11
Diabetes mellitus, Typ 2
2.710.771
2,3
5
Z74
Probleme mit Bezug auf Pflegebedürftigkeit
2.599.271
2,2
6
E78
Störungen des Lipoproteinstoffwechsels und sonstige Lipidämien
2.563.377
2,2
7
E87
Sonstige Störungen des Wasser- und Elektrolythaushaltes sowie des Säure-Basen-Gleichgewichts
2.478.055
2,1
8
Z95
Vorhandensein von kardialen oder vaskulären Implantaten oder Transplantaten
2.337.450
2,0
9
I48
Vorhofflimmern und Vorhofflattern
2.218.664
1,9
10
U50
Motorische Funktionseinschränkung
2.215.176
1,9
11
N18
Chronische Nierenkrankheit
2.019.788
1,7
12
I50
Herzinsuffizienz
2.001.982
1,7
13
E03
Sonstige Hypothyreose
1.665.588
1,4
14
J96
Respiratorische Insuffizienz, anderenorts nicht klassifiziert
1.262.226
1,1
15
B96
Sonstige näher bezeichnete Bakterien als Ursache von Krankheiten, die in and. Kapiteln klassifiziert sind
1.249.798
1,1
16
E66
Adipositas
1.212.514
1,0
17
N39
Sonstige Krankheiten des Harnsystems
1.182.355
1,0
18
Z03
Ärztliche Beobachtung und Beurteilung von Verdachtsfällen, Verdacht ausgeschlossen
1.164.456
1,0
19
B95
Streptokokken und Staphylokokken als Ursache von Krankheiten, die in and. Kapiteln klassifiziert sind
1.036.079
0,9
20
O09
Schwangerschaftsdauer
1.033.048
0,9
21
E86
Volumenmangel
989.954
0,8
22
Z96
Vorhandensein von anderen funktionellen Implantaten
923.725
0,8
23
J44
Sonstige chronische obstruktive Lungenkrankheit
893.832
0,8
24
Z86
Bestimmte andere Krankheiten in der Eigenanamnese
883.859
0,7
25
R26
Störungen des Ganges und der Mobilität
868.278
0,7
Krankenhaus-Report 2020
Eine ausführliche Darstellung der häufigsten Nebendiagnosen sowohl insgesamt als auch differenziert nach männlichen und weiblichen Behandelten ist als elektronisches Zusatzmaterial unter https://​doi.​org.​/​10.​1007/​978-3-662-60487-8_​21 (Tab. 21.b bis 21.d) zu finden.

21.5 Operationen und medizinische Prozeduren

Einen deutlichen Informationszugewinn, den die Fallpauschalenbezogene Krankenhausstatistik im Vergleich zur herkömmlichen Krankenhausdiagnosestatistik bietet, stellen Informationen über die Art und Häufigkeit von Operationen und medizinischen Prozeduren dar, die bei den Patientinnen und Patienten während ihres vollstationären Krankenhausaufenthalts durchgeführt wurden.
Operationen und medizinische Prozeduren im stationären Bereich sowie ambulante Operationen, die im Rahmen der vertragsärztlichen Versorgung durchgeführt werden, werden anhand des amtlichen Operationen- und Prozedurenschlüssels (OPS) kodiert.11 Nach den Deutschen Kodierrichtlinien sind alle signifikanten operativen Eingriffe und medizinischen Prozeduren, die vom Zeitpunkt der Aufnahme bis zum Zeitpunkt der Entlassung bei den Behandelten vorgenommen werden und im amtlichen OPS abbildbar sind, von den Krankenhäusern zu kodieren.12 Dies schließt neben operativen Eingriffen auch diagnostische, therapeutische und pflegerische Prozeduren sowie die Verabreichung von speziellen Medikamenten ein.
Im Berichtsjahr 2018 wurden bei den vollstationär versorgten Patientinnen und Patienten rund 61,4 Mio. operative Maßnahmen und medizinische Prozeduren durchgeführt. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Zuwachs um 2,2 %. Auf einen Krankenhausfall entfielen damit im Durchschnitt 3,3 Maßnahmen dieser Art. Nach Bundesländern aufgeschlüsselt lag die durchschnittliche Zahl der Operationen und Prozeduren bei Patientinnen und Patienten, die in Krankenhäusern von Hamburg und Berlin (jeweils 3,6 Maßnahmen) behandelt wurden etwas höher als in Rheinland-Pfalz, Hessen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt (jeweils 3,1 Maßnahmen).
Ohne Berücksichtigung der unter 1-Jährigen steigt die durchschnittliche Anzahl der während eines Krankenhausaufenthalts durchgeführten operativen Eingriffe und Prozeduren pro Fall bei den bis unter 75-jährigen Frauen und Männern fast kontinuierlich an. Sie lag im Jahr 2018 bei den Behandelten dieser Altersgruppen mit durchschnittlich 3,8 Maßnahmen dieser Art pro Patientin bzw. 4,2 Maßnahmen pro Patient gut doppelt so hoch wie bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
Im hohen und sehr hohen Alter geht die durchschnittliche Anzahl der operativen Eingriffe und Prozeduren pro Krankenhauspatient bei Frauen und Männern zurück. Die durchschnittliche Zahl der Operationen und Prozeduren lag 2018 bei den über 95-Jährigen auf einem annähernd vergleichbaren Niveau wie bei Behandelten im mittleren Erwachsenenalter. Auch lag außer bei den unter 1-Jährigen die durchschnittliche Anzahl der Operationen und Prozeduren pro Krankenhausfall in allen Altersgruppen bei Männern über der entsprechenden Anzahl bei Frauen (Abb. 21.5).
Auf Kapitelebene gliedert sich der OPS in sechs Bereiche: Diagnostische Maßnahmen (z. B. Biopsie, Endoskopie), Bildgebende Diagnostik (z. B. Computertomographie, Magnetresonanztomographie), Operationen (z. B. an den Bewegungsorganen), Medikamente (z. B. Verabreichung zur Krebsimmuntherapie, bei schweren Pilzinfektionen), Nichtoperative therapeutische Maßnahmen (z. B. Maßnahmen für den Blutkreislauf, Patientenmonitoring) und Ergänzende Maßnahmen (z. B. geburtsbegleitende Maßnahmen, psychotherapeutische Therapie).
Nach dieser Gliederung entfielen von allen Prozeduren 24,9 % auf nichtoperative therapeutische Maßnahmen (15,3 Mio.), 21,5 % auf die bildgebende Diagnostik (13,2 Mio.), 17,3 % auf diagnostische Maßnahmen (10,6 Mio.), 8,0 % auf ergänzende Maßnahmen (4,9 Mio.) und 0,6 % auf die Verabreichung spezieller Medikamente (339.155). Am häufigsten wurden aber Operationen (17,0 Mio.) mit einem Anteil von 27,7 % bei den Patientinnen und Patienten veranlasst. Den größten Anstieg gegenüber dem Vorjahr gab es bei den ergänzenden Maßnahmen mit einem Zuwachs von 23 % (Abb. 21.6).
Inwieweit sich Unterschiede bei den durchgeführten Operationen und medizinischen Prozeduren von Frauen und Männern in verschiedenen Altersgruppen zeigen, verdeutlicht Tab. 21.4.
Tab. 21.4
Operationen und Prozeduren nach OPS-Kapiteln, Alter und Geschlecht 2018 (Quelle: Statistisches Bundesamt 2019)
Operation/Prozedura nach OPS-Kapitel
Insgesamtb
Davon im Alter von … bis unter Jahren
0–20
20–40
40–60
60–85
85 und älter
Frauen
Anzahl
Insgesamt
30.006.601
1.869.296
3.881.456
5.938.341
14.948.618
3.368.868
Diagnostische Maßnahmen
4.980.816
480.794
448.221
1.035.439
2.595.014
421.348
Bildgebende Diagnostik
6.319.025
140.671
479.649
1.263.515
3.578.600
856.582
Operationen
8.793.074
338.214
1.811.128
2.271.814
3.855.987
515.930
Medikamente
144.536
13.913
10.832
35.676
79.544
4.571
Nichtoperative Therapeutische Maßnahmen
6.772.435
469.101
529.971
1.160.297
3.757.675
855.382
Ergänzende Maßnahmen
2.994.114
426.104
600.485
171.381
1.081.214
714.926
Unbekannte Operation/Maßnahmen
2.601
499
1.170
219
584
129
Männer
           
Insgesamt
31.356.589
2.156.123
2.372.635
7.192.584
17.600.168
2.034.824
Diagnostische Maßnahmen
5.660.898
497.090
391.227
1.280.756
3.190.010
301.809
Bildgebende Diagnostik
6.895.268
159.502
529.317
1.623.734
4.092.555
490.091
Operationen
8.178.606
472.673
992.008
2.247.370
4.119.625
346.920
Medikamente
194.558
16.515
12.331
49.536
111.443
4.732
Nichtoperative Therapeutische Maßnahmen
8.498.400
570.528
416.135
1.828.581
5.115.529
567.460
Ergänzende Maßnahmen
1.927.236
439.255
31.515
162.398
970.353
323.713
Unbekannte Operation/Maßnahmen
1.623
560
102
209
653
99
a Ohne Duplikate
b Einschl. der Fälle mit unbekanntem Alter
Krankenhaus-Report 2020
Trotz der steigenden Zahl an Behandlungsfällen ist in den vergangenen Jahren der Anteil operierter Patientinnen und Patienten unter den stationär Behandelten mit Raten zwischen 40,2 % im Jahr 2005 und 40,6 % im Jahr 2007 relativ stabil geblieben. Mit leicht rückläufiger Tendenz wird seit 2008 die 40 %-Marke regelmäßig unterschritten und liegt aktuell im Jahr 2018 bei 37,8 %.
Werden die Operationen differenziert für sich betrachtet, dann waren die Spitzenreiter unter allen durchgeführten chirurgischen Maßnahmen auf Ebene der sogenannten Bereichsüberschriften jeweils mit großem Abstand die Operationen an den Bewegungsorganen (4,7 Mio.), gefolgt von Operationen am Verdauungstrakt (2,6 Mio.) sowie an Haut und Unterhaut (1,4 Mio.) (Tab. 21.5).
Tab. 21.5
Operationen nach Bereichsüberschriften 2018 (Quelle: Statistisches Bundesamt 2019)
OPS-Schlüssel
Operationa
Insgesamt
Männer
Frauen
Insgesamt
Männer
Frauen
Anzahl
Veränderung zum Vorjahr in Prozent
5
Operationen
16.974.415
8.178.606
8.793.074
0,6
1,2
0,1
5-01–5-05
Operationen am Nervensystem
806.465
409.865
396.481
0,7
0,9
0,6
5-06–5-07
Operationen an endokrinen Drüsen
148.036
42.817
105.209
\({-}\)7,4
\({-}\)6,8
\({-}\)7,7
5-08–5-16
Operationen an den Augen
634.331
324.420
309.736
2,5
3,5
1,4
5-18–5-20
Operationen an den Ohren
165.781
95.865
69.886
0,6
0,8
0,3
5-21–5-22
Operationen an Nase und Nasennebenhöhlen
450.477
271.764
178.618
\({-}\)1,1
\({-}\)1,1
\({-}\)1,0
5-23–5-28
Operationen an Mundhöhle und Gesicht
296.533
165.780
130.714
\({-}\)2,3
\({-}\)1,8
\({-}\)2,9
5-29–5-31
Operationen an Pharynx, Larynx und Trachea
110.481
71.612
38.855
\({-}\)2,6
\({-}\)3,2
\({-}\)1,4
5-32–5-34
Operationen an Lunge und Bronchus
183.924
115.657
68.240
0,8
0,4
1,5
5-35–5-37
Operationen am Herzen
410.840
269.890
140.921
\({-}\)2,9
\({-}\)2,7
\({-}\)3,3
5-38–5-39
Operationen an den Blutgefäßen
769.661
445.110
324.403
\({-}\)0,3
1,0
\({-}\)2,2
5-40–5-41
Operationen am hämatopoetischen und Lymphgefäßsystem
194.029
64.458
129.547
0,8
0,6
0,9
5-42–5-54
Operationen am Verdauungstrakt
2.594.218
1.387.660
1.206.110
2,2
2,9
1,5
5-55–5-59
Operationen an den Harnorganen
600.556
398.089
202.388
2,1
2,4
1,4
5-60–5-64
Operationen an den männlichen Geschlechtsorganen
225.365
223.774
1.565
1,4
1,4
2.0
5-65–5-71
Operationen an den weiblichen Geschlechtsorganen
639.498
1.488
637.965
0,5
19,3
0,4
5-72–5-75
Geburtshilfliche Operationen
930.233
930.200
\({-}\)0,3
\({-}\)0,3
5-76–5-77
Operationen an Kiefer- und Gesichtsschädelknochen
82.654
48.757
33.884
0,6
1,3
\({-}\)0,4
5-78–5-86
Operationen an den Bewegungsorganen
4.693.880
2.204.921
2.488.100
\({-}\)0,2
0,0
\({-}\)0,3
5-87–5-88
Operationen an der Mamma
162.924
5.670
157.228
0,2
7,0
0,0
5-89–5-92
Operationen an Haut und Unterhaut
1.379.232
786.528
592.474
0,8
1,7
\({-}\)0,3
5-93–5-99
Zusatzinformationen zu Operationen
1.495.297
844.481
650.550
3,3
4,1
2,4
a Ohne Duplikate
Krankenhaus-Report 2020
Rund die Hälfte der operativen Eingriffe wurde in den drei Fachabteilungen13 Allgemeine Chirurgie (28,7 %), Frauenheilkunde und Geburtshilfe (10,6 %) sowie der Orthopädie (9,5 %) erbracht (Abb. 21.7).
Nach Vierstellern des OPS aufgeschlüsselt erfolgten bei Frauen am häufigsten die Rekonstruktion weiblicher Geschlechtsorgane nach Ruptur/Dammriss (358.840 Eingriffe), sonstige Kaiserschnittentbindungen (257.155 Eingriffe) und sonstige Operationen am Darm (221.914 Eingriffe). Bei Männern lagen an erster Stelle sonstige Darmoperationen (200.045 Eingriffe), gefolgt von dem operativen Freilegen eines Zugangs zur Lendenwirbelsäule, zum Kreuzbein oder Steißbein (157.316 Eingriffe) und dem Verschluss eines Leistenbruchs (155.862 Eingriffe). Tab. 21.6 weist die 30 häufigsten chirurgischen Maßnahmen nach Vierstellern aus, die etwas mehr als ein Drittel aller durchgeführten Operationen umfassen.
Tab. 21.6
Die häufigsten Operationena 2018 nach Vierstellern (Quelle: Statistisches Bundesamt 2019)
Rang
OPS-Schlüssel/Operation
Anzahl
Prozent
 
5
Operationen insgesamt b
16.974.415
100,0
1
5-469
Andere Operationen am Darm
422.040
2,5
2
5-758
Rekonstruktion weiblicher Geschlechtsorgane nach Ruptur, post partum [Dammriss]
358.848
2,1
3
5-032
Zugang zur Lendenwirbelsäule, zum Os sacrum und zum Os coccygis
316.079
1,9
4
5-513
Endoskopische Operationen an den Gallengängen
277.597
1,6
5
5-749
Andere Sectio caesarea
257.164
1,5
6
5-820
Implantation einer Endoprothese am Hüftgelenk
239.204
1,4
7
5-896
Chirurgische Wundtoilette [Wunddebridement] mit Entfernung von erkranktem Gewebe an Haut und Unterhaut
230.313
1,4
8
5-794
Offene Reposition einer Mehrfragment-Fraktur im Gelenkbereich eines langen Röhrenknochens
225.974
1,3
9
5-812
Arthroskopische Operation am Gelenkknorpel und an den Menisken
209.318
1,2
10
5-839
Andere Operationen an der Wirbelsäule
201.296
1,2
11
5-511
Cholezystektomie
198.942
1,2
12
5-916
Temporäre Weichteildeckung
198.785
1,2
13
5-452
Lokale Exzision und Destruktion von erkranktem Gewebe des Dickdarmes
196.197
1,2
14
5-822
Implantation einer Endoprothese am Kniegelenk
190.427
1,1
15
5-811
Arthroskopische Operation an der Synovialis
179.350
1,1
16
5-900
Einfache Wiederherstellung der Oberflächenkontinuität an Haut und Unterhaut
177.743
1,0
17
5-787
Entfernung von Osteosynthesematerial
176.768
1,0
18
5-800
Offen chirurgische Operation eines Gelenkes
176.577
1,0
19
5-530
Verschluss einer Hernia inguinalis
176.105
1,0
20
5-814
Arthroskopische Refixation und Plastik am Kapselbandapparat des Schultergelenkes
167.340
1,0
21
5-215
Operationen an der unteren Nasenmuschel [Concha nasalis]
166.328
1,0
22
5-790
Geschlossene Reposition einer Fraktur oder Epiphysenlösung mit Osteosynthese
165.883
1,0
23
5-895
Radikale und ausgedehnte Exzision von erkranktem Gewebe an Haut und Unterhaut
163.790
1,0
24
5-788
Operationen an Metatarsale und Phalangen des Fußes
150.857
0,9
25
5-831
Exzision von erkranktem Bandscheibengewebe
150.637
0,9
26
5-83b
Osteosynthese (dynamische Stabilisierung) an der Wirbelsäule
147.646
0,9
27
5-399
Andere Operationen an Blutgefäßen
145.941
0,9
28
5-892
Andere Inzision an Haut und Unterhaut
145.675
0,9
29
5-786
Osteosyntheseverfahren
141.075
0,8
30
5-810
Arthroskopische Gelenkoperation
131.117
0,8
a Ohne Duplikate
b Operationen insgesamt beinhaltet auch die Pos. 5-93…5-99 (Zusatzinformationen zu Operationen), die aber hier nicht separat ausgewiesen wurden
Krankenhaus-Report 2020
Tab. 21.7 gibt einen Überblick über die 30 häufigsten Operationen auf Ebene der Dreisteller, die im Jahr 2018 erbracht wurden. Diese decken knapp 70 % aller operativen Maßnahmen ab. Nach dieser Gliederung waren die Spitzenreiter bei den chirurgischen Eingriffen der Frauen Operationen an sonstigen Knochen (490.057 Eingriffe), Operationen an der Wirbelsäule (437.063 Eingriffe) und sonstige geburtshilfliche Operationen (398.275 Eingriffe). Bei Männern wurden der Rangfolge nach betrachtet am häufigsten arthroskopische Gelenkoperationen (428.354 Eingriffe), Operationen an der Wirbelsäule (393.621 Eingriffe) sowie Operationen an Haut und Unterhaut (392.571 Eingriffe) durchgeführt. Eine differenzierte Übersicht zu den häufigsten Operationen der männlichen und weiblichen Behandelten kann als elektronisches Zusatzmaterial unter https://​doi.​org.​/​10.​1007/​978-3-662-60487-8_​21 (Tab. 21.e bis 21.g) abgerufen werden.
Tab. 21.7
Die häufigsten Operationena 2018 nach Dreistellern (Quelle: Statistisches Bundesamt 2019)
Rang
OPS-Schlüssel/Operation
Anzahl
Prozent
 
5
Operationen insgesamt b
16.974.415
100,0
1
5-83
Operationen an der Wirbelsäule
830.823
4,9
2
5-78
Operationen an anderen Knochen
830.628
4,9
3
5-81
Arthroskopische Gelenkoperationen
762.218
4,5
4
5-89
Operationen an Haut und Unterhaut
687.240
4,0
5
5-79
Reposition von Fraktur und Luxation
659.233
3,9
6
5-82
Endoprothetischer Gelenk- und Knochenersatz
607.628
3,6
7
5-46
Andere Operationen an Dünn- und Dickdarm
512.885
3,0
8
5-51
Operationen an Gallenblase und Gallenwegen
500.144
2,9
9
5-03
Operationen an Rückenmark, Rückenmarkhäuten und Spinalkanal
483.009
2,8
10
5-38
Inzision, Exzision und Verschluss von Blutgefäßen
464.152
2,7
11
5-75
Andere geburtshilfliche Operationen
398.283
2,3
12
5-90
Operative Wiederherstellung und Rekonstruktion von Haut und Unterhaut
379.797
2,2
13
5-80
Offen chirurgische Gelenkoperationen
359.684
2,1
14
5-45
Inzision, Exzision, Resektion und Anastomose an Dünn- und Dickdarm
353.498
2,1
15
5-21
Operationen an der Nase
333.845
2,0
16
5-85
Operationen an Muskeln, Sehnen, Faszien und Schleimbeuteln
333.071
2,0
17
5-74
Sectio caesarea und Entwicklung des Kindes
323.322
1,9
18
5-53
Verschluss abdominaler Hernien
319.734
1,9
19
5-39
Andere Operationen an Blutgefäßen
305.509
1,8
20
5-57
Operationen an der Harnblase
261.504
1,5
21
5-91
Andere Operationen an Haut und Unterhaut
261.409
1,5
22
5-15
Operationen an Retina, Choroidea und Corpus vitreum
242.694
1,4
23
5-37
Rhythmuschirurgie und andere Operationen an Herz und Perikard
231.811
1,4
24
5-54
Andere Operationen in der Bauchregion
206.953
1,2
25
5-40
Operationen am Lymphgewebe
178.550
1,1
26
5-86
Replantation, Exartikulation und Amputation von Extremitäten und andere Operationen an den Bewegungsorganen
175.895
1,0
27
5-49
Operationen am Anus
168.028
1,0
28
5-56
Operationen am Ureter
161.852
1,0
29
5-68
Inzision, Exzision und Exstirpation des Uterus
161.178
0,9
30
5-65
Operationen am Ovar
160.808
0,9
a Ohne Duplikate
b Operationen insgesamt beinhaltet auch die Pos. 5-93…5-99 (Zusatzinformationen zu Operationen), die aber hier nicht separat ausgewiesen wurden
Krankenhaus-Report 2020
Auf Ebene der Viersteller gab es unter den chirurgischen Maßnahmen den deutlichsten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr bei der plastischen Rekonstruktion von Bauchwand und Bauchfell (24,0 %). Danach folgten die arthroskopischen Operationen am Labrum acetabulare der Hüftpfanne (19,1 %) sowie die Gastroenterostomie ohne Magenresektion im Bypassverfahren (14,7 %). Der stärkste Rückgang war bei der Beseitigung von Verwachsungen an den Eierstöcken oder dem Eileiter mit mikrochirurgischer Versorgung (23,1 %) zu verzeichnen. Ebenfalls rückläufig waren die operative Mandelentfernung mit Entfernung von Wucherungen der Rachenmandeln (14,2 %) sowie sonstige partielle Schilddrüsenresektionen (14,0 %). Nach Dreistellern aufgeschlüsselt zeigte sich im Vergleich zum Vorjahr der stärkste Zuwachs bei Operationen an der Bauchspeicheldrüse (7,2 %) sowie der Replantation, Exartikulation und Amputation von Extremitäten und anderen Operationen an den Bewegungsorganen (7,0 %). Danach folgten Operationen an der Bindehaut (6,3 %). Zu den chirurgischen Maßnahmen mit dem höchsten Rückgang gehörten die Operationen an Schilddrüse und Nebenschilddrüse (7,4 %) sowie die Operationen an anderen endokrinen Drüsen (7,0 %). Rückläufig waren ebenfalls sonstige Operationen zur Geburtseinleitung und unter der Geburt (5,9 %). Die entsprechenden Tabellen sind als elektronisches Zusatzmaterial unter https://​doi.​org.​/​10.​1007/​978-3-662-60487-8_​21 (Tab. 21.h bis 21.l) zu finden.
Zur Vermeidung nicht notwendiger vollstationärer Krankenhausbehandlungen und zur Sicherstellung einer wirtschaftlichen und patientengerechten Versorgung sind weiterhin ambulante Operationen und sonstige stationsersetzende Eingriffe in Krankenhäusern nach § 115b Fünftes Buch Sozialgesetzbuch (SGB V) möglich. Leistungen dieser Art werden jedoch nicht auf der Grundlage des DRG-Entgeltsystems, sondern über das Vergütungssystem der vertragsärztlichen Versorgung nach Maßgabe des Einheitlichen Bewertungsmaßstabs (EBM) bzw. der Euro-Gebührenordnung abgerechnet. Eine Erfassung und der entsprechende Nachweis dieser Leistungen erfolgt deshalb über die Grunddaten der Krankenhäuser und nicht in der Fallpauschalenbezogenen Krankenhausstatistik.

21.6 Behandlungsspektrum bei den Patientinnen und Patienten in den Fachabteilungen

Im Rahmen der Fallpauschalenbezogenen Krankenhausstatistik können differenzierte Analysen zum Aufenthalt der Patientinnen und Patienten in den Fachabteilungen nicht nur nach der längsten Verweildauer, sondern auch nach den einzelnen durchlaufenen Fachabteilungen auf Basis ihrer individuellen Verlegungsketten vorgenommen werden.14
Danach wurden 89,6 % der Behandelten ausschließlich in einer Fachabteilung versorgt. Behandlungen in zwei verschiedenen Fachabteilungen erfolgten noch in 8,8 % der Fälle. Die häufigsten Verlegungen erfolgten dabei zwischen den Fachabteilungen Innere Medizin und Allgemeine Chirurgie, der Inneren Medizin und Intensivmedizin sowie der Allgemeinen Chirurgie und Intensivmedizin. Behandlungen in mehr als zwei verschiedenen Fachabteilungen waren mit 1,6 % nur noch sehr selten (Tab. 21.8).
Tab. 21.8
Durchlaufene Fachabteilungen nach Geschlecht 2018 (Quelle: Statistisches Bundesamt 2019)
Durchlaufene Fachabteilungena
Patientinnen und Patienten
Insgesamt
Männer
Frauen
Anzahl
In %
Anzahl
In %
Anzahl
In %
Eine Fachabteilung
16.809.061
89,6
7.911.988
88,6
8.894.554
90,5
Zwei Fachabteilungen
1.652.711
8,8
859.042
9,6
793.434
8,1
Drei und mehr
292.799
1,6
156.015
1,7
136.748
1,4
a Ohne Rückverlegungen
Krankenhaus-Report 2020
Der größte Teil der Patientinnen und Patienten wurde in den Fachabteilungen Innere Medizin (5,7 Mio. Fälle), Allgemeine Chirurgie (3,0 Mio. Fälle) sowie Frauenheilkunde und Geburtshilfe (2,0 Mio. Fälle) behandelt. Die durchschnittliche Verweildauer der Behandelten lag in der Inneren Medizin bei 5,8 Tagen, in der Allgemeinen Chirurgie bei 5,9 Tagen und in der Frauenheilkunde/Geburtshilfe bei 3,6 Tagen (Abb. 21.8)15.
Werden die Patientinnen und Patienten der Fachabteilung zugeordnet, in der sie während ihrer vollstationären Behandlung am längsten versorgt wurden, bleiben nach wie vor die Innere Medizin mit 5,1 Mio. Fällen (27,4 %), die Allgemeine Chirurgie mit 2,8 Mio. Fällen (14,9 %) sowie die Frauenheilkunde und Geburtshilfe mit 2,0 Mio. Fällen (10,6 %) die patientenstärksten Fachabteilungen. Auf dieser Basis betrug die durchschnittliche Verweildauer in der Inneren Medizin und in der Allgemeinen Chirurgie 6,1 Tage sowie in der Frauenheilkunde/Geburtshilfe 3,5 Tage.
Am häufigsten wurden die Patientinnen und Patienten der Inneren Medizin aufgrund von Krankheiten des Kreislaufsystems behandelt. Nach der Hauptdiagnose war in 322.701 Fällen eine Herzinsuffizienz (I50) Ursache der Behandlung, sie betraf 6,3 % aller Patientinnen und Patienten dieser Abteilung. Die entsprechende durchschnittliche Verweildauer lag bei 9,3 Tagen. Jüngere waren davon kaum betroffen, 90,4 % der Behandelten mit diesem Krankheitsbild waren 65 Jahre und älter (Tab. 21.9).
Tab. 21.9
Patientinnen und Patienten mit den häufigsten Hauptdiagnosen in den Fachabteilungena Innere Medizin und Allgemeine Chirurgie 2018 (Quelle: Statistisches Bundesamt 2019)
Rang
ICD-Pos.
Diagnose/Behandlungsanlass
Patienten
Durchschnittl. Verweildauer
Insgesamtb
Davon im Alter von … bis unter … Jahren
0–15
15–45
45–65
65 und älter
In Tagen
Anzahl
Anzahl
Innere Medizin
Fachabteilung Innere Medizin insgesamt
Insgesamt
6,1
5.137.423
4.942
571.938
1.291.831
3.268.697
1
I50
Herzinsuffizienz
9,3
322.701
2.103
29.011
291.587
2
I48
Vorhofflimmern und Vorhofflattern
4,0
192.221
1
4.907
46.949
140.364
3
J44
Sonstige chronische obstruktive Lungenkrankheit
7,9
176.821
3
1.848
48.138
126.832
4
J18
Pneumonie, Erreger nicht näher bezeichnet
8,7
160.295
52
9.191
26.271
124.780
5
I10
Essentielle (primäre) Hypertonie
3,9
157.750
1
9.838
42.047
105.863
6
I20
Angina pectoris
3,3
130.190
4.522
44.503
81.165
7
I21
Akuter Myokardinfarkt
6,5
119.640
3.760
37.365
78.515
8
E86
Volumenmangel
5,8
110.589
24
2.096
6.820
101.648
9
K29
Gastritis und Duodenitis
3,7
109.468
25
26.749
31.468
51.226
10
R55
Synkope und Kollaps
4,0
97.429
80
13.613
21.211
62.525
11
R07
Hals- und Brustschmerzen
2,1
93.065
12
22.724
36.776
33.553
12
E11
Diabetes mellitus, Typ 2
8,8
91.885
6
4.831
26.090
60.958
13
I25
Chronische ischämische Herzkrankheit
3,1
90.121
1.155
27.726
61.240
14
F10
Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol
3,4
89.176
175
39.744
40.491
8.761
15
A09
Sonstige und nicht näher bezeichnete Gastroenteritis und Kolitis infektiösen und nicht näher bezeichneten Ursprungs
4,2
84.079
282
23.133
17.740
42.924
Allgemeine Chirurgie
Fachabteilung Allgemeine Chirurgie insgesamt
Insgesamt
6,1
2.789.322
46.711
596.896
924.706
1.221.000
1
K40
Hernia inguinalis
1,9
158.395
1.221
24.961
60.586
71.627
2
K80
Cholelithiasis
4,7
148.387
83
38.873
58.899
50.532
3
K35
Akute Appendizitis
4,4
85.700
6.130
49.933
20.376
9.261
4
S06
Intrakranielle Verletzung
2,3
82.966
5.563
23.530
13.377
40.490
5
I70
Atherosklerose
9,8
81.717
482
22.093
59.142
6
K57
Divertikulose des Darmes
8,7
70.704
11
8.090
34.928
27.675
7
M17
Gonarthrose [Arthrose des Kniegelenkes]
9,1
66.506
1
865
23.283
42.357
8
S72
Fraktur des Femurs
12,0
63.245
323
1.495
7.245
54.182
9
K56
Paralytischer Ileus und intestinale Obstruktion ohne Hernie
8,1
60.523
296
7.380
16.144
36.703
10
M16
Koxarthrose [Arthrose des Hüftgelenkes]
9,4
58.171
1
958
17.904
39.308
11
S52
Fraktur des Unterarmes
3,4
55.286
4.672
7.640
16.134
26.840
12
S82
Fraktur des Unterschenkels, einschließlich des oberen Sprunggelenkes
7,1
50.997
1.288
12.917
18.721
18.071
13
K43
Hernia ventralis
5,7
50.554
63
7.304
21.033
22.154
14
M54
Rückenschmerzen
4,9
48.657
35
8.423
17.522
22.677
15
S42
Fraktur im Bereich der Schulter und des Oberarmes
6,2
45.167
1.751
6.861
11.761
24.794
a Fachabteilung mit der längsten Verweildauer
b Einschließlich Fälle mit unbekanntem Alter
Krankenhaus-Report 2020
Der zweithäufigste Behandlungsanlass für eine stationäre Versorgung in der Inneren Medizin war das Vorhofflimmern und Vorhofflatter (I48) mit 192.221 Behandlungsfällen. Sie war Ursache in 3,7 % aller Fälle dieser Abteilung und betraf mit 73,0 % in erster Linie ebenfalls die über 65-Jährigen. Die durchschnittliche Verweildauer lag hier bei 4,0 Tagen.
Die sonstige chronische obstruktive Lungenkrankheit (J44) war für weitere 3,4 % der Behandlungsfälle der Inneren Medizin verantwortlich. Patientinnen und Patienten mit dieser Diagnose verbrachten im Schnitt 7,9 Tage im Krankenhaus. 72 % der Behandelten waren auch hier 65 Jahre und älter.
Insgesamt wurden in der Inneren Medizin rund 14,6 Mio. Operationen und medizinische Prozeduren, darunter 1.028.113 operative Eingriffe nach Kapitel 5 des OPS durchgeführt. An erster Stelle stand dabei die endoskopische Operation an den Gallengängen (5-513), gefolgt von der lokalen Entfernung und Zerstörung von erkranktem Gewebe des Dickdarms (5-452) sowie von sonstigen Operationen am Darm (5-469). Jeweils rund 70 % der Patientinnen und Patienten mit diesen Operationen in der Inneren Medizin waren 65 Jahre und älter (Tab. 21.10).
Tab. 21.10
Häufigste Operationen in den Fachabteilungena Innere Medizin und Allgemeine Chirurgie 2018 (Quelle: Statistisches Bundesamt 2019)
Rang
Maßnahmeb
Insgesamtd
Davon im Alter von … bis unter … Jahren
0–15
15–45
45–65
65 und älter
In %
Anzahl
Anzahl
Innere Medizin
Insgesamt Operationen und Prozeduren
 
14.595.877
4.478
1.028.606
3.761.429
9.801.343
 
Operationen Kapitel 5c
100
1.028.113
500
55.434
255.050
717.129
1
5-513
Endoskopische Operationen an den Gallengängen
17,6
180.441
13.426
41.051
125.964
2
5-452
Lokale Exzision und Destruktion von erkranktem Gewebe des Dickdarmes
13,1
134.485
3
3.993
36.432
94.057
3
5-469
Andere Operationen am Darm
12,2
125.533
2
4.940
34.196
86.395
4
5-377
Implantation eines Herzschrittmachers, Defibrillators und Ereignis-Rekorders
6,6
67.404
1
1.726
11.226
54.451
5
5-399
Andere Operationen an Blutgefäßen
3,9
40.295
13
2.074
12.621
25.587
6
5-429
Andere Operationen am Ösophagus
3,5
35.796
1
2.491
12.285
21.019
7
5-449
Andere Operationen am Magen
3,2
32.452
2
1.610
7.334
23.506
8
5-378
Entfernung, Wechsel und Korrektur eines Herzschrittmachers und Defibrillators
2,8
28.695
1
621
4.258
23.815
9
5-433
Lokale Exzision und Destruktion von erkranktem Gewebe des Magens
1,6
16.009
497
3.200
12.312
10
5-431
Gastrostomie
1,5
15.510
6
611
3.869
11.024
Allgemeine Chirurgie
Insgesamt Operationen und Prozeduren
 
9.472.262
60.466
1.323.117
3.151.399
4.937.242
 
Operationen Kapitel 5c
100
4.865.164
45.014
863.139
1.813.696
2.143.310
1
5-469
Andere Operationen am Darm
3,7
179.616
413
19.895
61.657
97.651
2
5-511
Cholezystektomie
3,7
177.757
88
40.771
68.863
68.035
3
5-530
Verschluss einer Hernia inguinalis
3,3
159.754
1.485
24.959
60.965
72.345
4
5-470
Appendektomie
1,9
93.292
6.694
55.440
21.512
9.646
5
5-896
Chirurgische Wundtoilette [Wunddebridement] mit Entfernung von erkranktem Gewebe an Haut und Unterhaut
1,9
90.462
586
12.177
27.737
49.960
6
5-794
Offene Reposition einer Mehrfragment-Fraktur im Gelenkbereich eines langen Röhrenknochens
1,8
89.568
506
11.549
28.662
48.851
7
5-032
Zugang zur Lendenwirbelsäule, zum Os sacrum und zum Os coccygis
1,8
86.992
62
12.701
33.809
40.420
8
5-820
Implantation einer Endoprothese am Hüftgelenk
1,7
81.538
1
1.078
19.918
60.541
9
5-916
Temporäre Weichteildeckung
1,7
80.931
125
7.643
25.248
47.914
10
5-455
Partielle Resektion des Dickdarmes
1,6
78.790
59
6.633
26.370
45.728
a Fachabteilung mit der längsten Verweildauer
b Ohne Duplikate
c Operationen insgesamt beinhaltet auch die Pos. 5-93…5-99 (Zusatzinformationen zu Operationen), die aber hier nicht separat ausgewiesen wurden
d Einschließlich Fälle mit unbekanntem Alter
Krankenhaus-Report 2020
In der zweiten an dieser Stelle ausgewiesenen Fachabteilung, der Allgemeinen Chirurgie, wurden knapp 2,8 Mio. Fälle für die durchschnittliche Dauer von 6,1 Tagen stationär im Krankenhaus versorgt. Der häufigste Behandlungsanlass nach Diagnosekapiteln in dieser Abteilung waren Krankheiten des Verdauungssystems.
Mit einem Anteil von 5,7 % wurden die Patientinnen und Patienten der Allgemeinen Chirurgie am häufigsten aufgrund eines Leistenbruchs (K40) stationär behandelt (158.395 Fälle). Sie verbrachten durchschnittlich 1,9 Tage im Krankenhaus. 45,0 % der Behandelten mit dieser Diagnose war 65 Jahre und älter und noch 38,2 % zwischen 45 bis unter 65 Jahre alt.
Die zweithäufigste in der Chirurgie behandelte Erkrankung war mit einem Anteil von 5,3 % und 148.387 Fällen das Gallensteinleiden (K80). Der größte Teil der Patientinnen und Patienten mit dieser Erkrankung war zwischen 45 bis unter 65 Jahre alt (37,7 %) sowie 65 Jahre und älter (34,1 %).
Der dritthäufigste Grund für eine vollstationäre Versorgung in der Chirurgie war die akute Blinddarmentzündung (K35), die bei 85.700 Patientinnen und Patienten behandelt wurde und einen Anteil von 3,1 % ausmachte. Der Krankenhausaufenthalt mit dieser Diagnose dauerte im Schnitt 4,4 Tage und betraf vor allem Personen, die zwischen 15 und 45 Jahre alt waren. Ihr Anteil lag bei 58,3 %.
Zusammengenommen wurden in der Allgemeinen Chirurgie 9,5 Mio. Operationen und Prozeduren, darunter 4,9 Mio. operative Eingriffe nach Kapitel 5 des OPS durchgeführt. An oberster Stelle standen sonstige Operationen am Darm (5-469), gefolgt von der Gallenblasenentfernung (5-511) und dem Verschluss eines Leistenbruchs (5-530). Mit Anteilen zwischen 38,3 und 54,4 % war bei allen drei Operationen der jeweils größte Teil der Operierten 65 Jahre und älter (Tab. 21.10).

21.7 Leistungsmengen und Leistungsstrukturen der Krankenhäuser

Fallpauschalen bilden die Grundlage für das Vergütungssystem der akutstationären Krankenhausleistungen in deutschen Krankenhäusern, in dem Behandlungsfälle entsprechend ihrem Behandlungsaufwand nach pauschalierten Preisen vergütet werden.16 Differenzierte Informationen zum stationären Leistungsgeschehen der Krankenhäuser stehen im Rahmen der Fallpauschalenbezogenen Krankenhausstatistik insbesondere zu Hauptdiagnosegruppen (MDCs), abgerechneten Fallpauschalen (DRGs) sowie zum Casemix (CM) und Casemix-Index (CMI) zur Verfügung.
In Bezug auf die Verteilung der vollstationär behandelten Krankenhausfälle nach den MDCs standen im Jahr 2018 an erster Stelle Krankheiten und Störungen des Kreislaufsystems (15,2 %). An zweiter und dritter Stelle folgten Krankheiten und Störungen des Muskel-Skelett-Systems und Bindegewebes (14,7 %) sowie der Verdauungsorgane (11,5 %). Hinsichtlich des Leistungsumfangs hatten diese drei Gruppen jeweils auch die höchsten Anteile (zwischen 18,5 und 9,3 %) am gesamten Casemix-Volumen des Jahres 2018. Die Tabellen können als elektronisches Zusatzmaterial unter https://​doi.​org.​/​10.​1007/​978-3-662-60487-8_​21 (Tab. 21.m und 21.n) abgerufen werden.
Die größten Fallzahlenzuwächse gegenüber dem Vorjahr waren bei der MDC „Polytrauma“ (4,5 %) zu verzeichnen. Die MDCs „Infektiöse und parasitäre Krankheiten“ (3,6 %) sowie „Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten“ (2,5 %) lagen an zweiter und dritter Stelle. Den stärksten Rückgang wies die MDCs „Alkohol- und Drogengebrauch und alkohol- und drogeninduzierte psychische Störungen“ (6,1 %) auf. Darüber hinaus waren die MDCs „Verletzungen, Vergiftungen und toxische Wirkungen von Drogen und Medikamenten“ (3,8 %) sowie „HIV“ (3,4 %) ebenfalls rückläufig (Abb. 21.9).
Die Versorgung gesunder Neugeborener (641.214 Fälle), die Speiseröhrenentzündung, Magen-Darm-Entzündung und verschiedene Erkrankungen der Verdauungsorgane ohne komplexe Prozedur oder Diagnose (486.012 Fälle) sowie die Entbindung ohne komplizierende Diagnose (393.196 Fälle) waren im Jahr 2018 die insgesamt am häufigsten abgerechneten Fallpauschalen (DRGs) (Abb. 21.10). Von den rund 1.280 mit dem Fallpauschalenkatalog bewerteten und abrechenbaren DRGs machten dabei die zwanzig häufigsten bereits 26,5 % und die fünfzig häufigsten DRGs 42,6 % des gesamten DRG-Leistungsspektrums aus. Nach der sogenannten Partition aufgeschlüsselt waren 58,0 % medizinische Behandlungen ohne chirurgische Eingriffe (Partition M), 36,1 % operative Behandlungen (Partition O) und 5,9 % nichtoperative, jedoch invasive medizinische Maßnahmen (Partition A). Die höchsten Anteile des Casemix entfielen dabei mit 60,5 % auf operative Eingriffe und 32,6 % auf medizinische Behandlungen. 6,9 % umfassten noch die nichtoperativen, invasiven medizinischen Maßnahmen.
Nicht immer sind die am häufigsten abgerechneten Fallpauschalen auch am teuersten und machen den Löwenanteil des Erlösvolumens der Krankenhäuser aus. Wird danach unterschieden, welche Fallpauschalen auf Basis der erbrachten Menge und des Preises in ihrer Gesamtsumme den größten Anteil der Behandlungserlöse ausmachten, dann standen die Korrektur oder der Ersatz des Hüftgelenks ohne komplizierende Diagnose (1,5 %) und Endoprotheseneingriffe am Kniegelenk ohne Wechsel oder Entfernung von Endoprothesen oder Prothesenkomponenten sowie die Herzinsuffizienz und Schock ohne schwere Begleiterkrankungen (jeweils 1,4 %) an oberster Stelle. Zusammengenommen entfielen auf diese drei DRGs für die Behandlung von 615.672 Patientinnen und Patienten 4,3 % der Behandlungserlöse mit einem Volumen von rund 3,1 Mrd. € (Tab. 21.11).
Tab. 21.11
DRGs nach Anteil am Erlösvolumen 2018 (Quelle: Statistisches Bundesamt 2019)
DRG
Bezeichnung
Fällea
Anteil an allen Fällen
Erlösvolumenb
Anteil am Erlösvolumen
In %
In 1.000 €
In %
I47C
Revision oder Ersatz des Hüftgelenkes ohne bestimmte komplizierende Faktoren, ohne komplexe Diagnose an Becken/Oberschenkel, ohne bestimmten endoprothetischen Eingriff, ohne gelenkplastischen Eingriff am Hüftgelenk
153.366
0,8
1.044.244
1,5
I44C
Bestimmte Endoprotheseneingriffe am Kniegelenk ohne äußerst schwere Begleiterkrankungen, ohne bestimmten Wechsel oder Entfernung von Endoprothesen oder Prothesenkomponenten
133.283
0,7
1.029.022
1,4
F62C
Herzinsuffizienz und Schock ohne äußerst schwere Begleiterkrankungen oder ohne Dialyse, ohne komplizierende Diagnose, ohne komplizierende Konstellation, ohne bestimmte hochaufwändige Behandlung etc.
329.023
1,8
981.394
1,4
O60D
Vaginale Entbindung ohne komplizierende Diagnose, Schwangerschaftsdauer mehr als 33 vollendete Wochen
392.534
2,1
707.491
1,0
G67C
Ösophagitis, Gastroenteritis, gastrointestinale Blutung, Ulkuserkrankung und verschiedene Erkrankungen der Verdauungsorgane ohne bestimmte oder andere komplizierende Faktoren, ohne äußerst schwere Begleiterkrankungen
485.740
2,6
677.738
0,9
a Ohne Fälle der integrierten Versorgung
b Das bewertete Erlösvolumen wird ermittelt aus dem Produkt der effektiven Bewertungsrelation und dem jeweiligen Landesbasisfallwert (mit Angleichungsbetrag) der behandelten Krankenhausfälle. Berücksichtigt sind dabei tagesbezogene Abschläge bei Unterschreitung der unteren Grenzverweildauer und Zuschläge bei Überschreitung der oberen Grenzverweildauer sowie Verlegungen nach den Regelungen der jährlichen Fallpauschalenvereinbarung. Zusatzentgelte und nicht mit dem Fallpauschalenkatalog bewertete und vergütete vollstationäre Leistungen sind in der Berechnung nicht eingeschlossen
Krankenhaus-Report 2020
Nach der DRG-Bewertungsrelation waren die teuersten und komplexesten Behandlungen die Versorgung von langzeitbeatmeten Schwerstverletzten mit Polytrauma beziehungsweise von Komapatienten, die einer hochaufwändigen intensivmedizinischen Behandlung bedurften (A06A und A06B). Hierzu gehörte ebenfalls die Transplantation lebenswichtiger Organe, unter anderem von Leber, Lunge und Herz, mit einer Langzeitbeatmung der Patienten (A18Z). Für diese drei DRGs wurden näherungsweise rund 234 Mio. € im Rahmen der notfall- und intensivmedizinischen Behandlung von 940 Patientinnen und Patienten abgerechnet, was einen Anteil von 0,3 % am Erlösvolumen ausmachte. Die auf Basis ihrer Bewertungsrelation teuerste DRG mit der Durchführung einer hochkomplexen Operation oder einer intensivmedizinischen Komplexbehandlung und Beatmung von über 1.799 Stunden (A06A) kostete je Patientin/Patient durchschnittlich rund 288.370 € (Tab. 21.12).
Tab. 21.12
Komplexe Leistungen: Am höchsten bewertete DRGs (Quelle: Statistisches Bundesamt 2019)
DRG
Bezeichnung
Bewertungsrelation
Fällea
Anteil an allen Fällen
Erlösvolumenb
Anteil am Erlösvolumen
In %
In 1.000 €
In %
A06A
Beatmung > 1.799 h mit intensivmedizinischer Komplexbehandlung > 2.940/5.520/5.520 Aufwandspunkte oder mit hochkomplexem Eingriff
71,528
376
0,002
108.426
0,15
A18Z
Beatmung > 999 h und Transplantation von Leber, Lunge, Herz und Knochenmark oder Stammzelltransfusion
62,725
129
0,001
42.465
0,06
A06B
Beatmung > 1.799 h mit komplexer OR-Prozedur oder Polytrauma, ohne hochkomplexen Eingriff, ohne intensivmedizinische Komplexbehandlung > 2.940/5.520/5.520 Aufwandspunkte
50,436
436
0,002
83.048
0,12
P61A
Neugeborenes, Aufnahmegewicht < 600 g mit signifikanter OR-Prozedur
49,879
189
0,001
33.962
0,05
A07A
Beatmung > 999 h oder > 499 h mit intensivmedizinischer Komplexbehandlung > 4.900/4.600/4.600 Aufwandspunkte, mit komplexer OR-Prozedur oder Polytrauma und intensivmedizinische Komplexbehandlung etc.
44,47
777
0,004
139.530
0,20
a Ohne Fälle der integrierten Versorgung
b Das bewertete Erlösvolumen wird ermittelt aus dem Produkt der effektiven Bewertungsrelation und dem jeweiligen Landesbasisfallwert (mit Angleichungsbetrag) der behandelten Krankenhausfälle. Berücksichtigt sind dabei tagesbezogene Abschläge bei Unterschreitung der unteren Grenzverweildauer und Zuschläge bei Überschreitung der oberen Grenzverweildauer sowie Verlegungen nach den Regelungen der jährlichen Fallpauschalenvereinbarung. Zusatzentgelte und nicht mit dem Fallpauschalenkatalog bewertete und vergütete vollstationäre Leistungen sind in der Berechnung nicht eingeschlossen
Krankenhaus-Report 2020
Im Hinblick auf den Schweregrad der behandelten Patientinnen und Patienten erfolgten nach dem Casemix-Index (CMI) die aufwändigsten bzw. schwerwiegendsten Behandlungen in den Fachabteilungen der Herzchirurgie (5,45), Intensivmedizin (4,80) und Kinderkardiologie (3,67). Das leichteste Erkrankungsspektrum wurde in der Geburtshilfe (0,50), der Frauenheilkunde und Geburtshilfe (0,62) sowie in der Augenheilkunde (0,63) behandelt. Eine differenzierte Übersicht zum Casemix-Index nach Fachabteilungen und Altersgruppen der Patientinnen und Patienten ist als elektronisches Zusatzmaterial unter https://​doi.​org.​/​10.​1007/​978-3-662-60487-8_​21 (Tab. 21.o bis 21.q) eingestellt.
Die im Durchschnitt höchsten Erlöse je Fall wurden in Krankenhäusern von Hamburg (4.451 €), Berlin (4.271 €) und Sachsen (3.974 €) erzielt. Am niedrigsten lagen sie in Niedersachsen (3.693 €), in Sachsen-Anhalt (3.712 €) und Bayern (3.716 €). Aufgrund der unterschiedlich hohen Landesbasisfallwerte korrespondieren die durchschnittlichen Fallerlöse nicht durchgängig mit dem Schweregrad der behandelten Patientinnen und Patienten. So weisen zum Beispiel Krankenhäuser in Rheinland-Pfalz mit dem im Schnitt niedrigsten CMI (1,04) deutlich höhere durchschnittliche Fallerlöse auf (3.747 €) als zum Beispiel Krankenhäuser in Niedersachsen (3.693 €) (Tab. 21.13).
Tab. 21.13
Casemix, Casemix-Index und Erlöse je Fall 2018 nach Bundesländern (Quelle: Statistisches Bundesamt 2019)
Sitz des Krankenhauses
Insgesamtd
Casemixa
Casemix-Indexb
Erlös je Fallc in Euro
DRG-Partition
O
M
A
Deutschland
20.685.685
12.510.915
6.747.878
1.426.892
1,11
3.835
Baden-Württemberg
2.367.433
1.488.184
761.139
118.111
1,13
3.896
Bayern
3.132.234
1.931.258
1.026.975
174.000
1,08
3.716
Berlin
1.037.094
657.541
285.849
93.704
1,24
4.271
Brandenburg
584.726
318.257
203.561
62.908
1,11
3.809
Bremen
225.932
139.530
70.449
15.953
1,14
3.951
Hamburg
613.967
413.878
154.929
45.159
1,29
4.451
Hessen
1.461.136
886.340
466.480
108.316
1,11
3.816
Mecklenburg-Vorp.
436.884
263.442
151.063
22.380
1,11
3.824
Niedersachsen
1.760.712
1.055.195
592.864
112.653
1,07
3.693
Nordrhein-Westfalen
4.870.868
2.876.599
1.613.020
381.249
1,10
3.788
Rheinland-Pfalz
944.533
542.263
340.163
62.107
1,04
3.747
Saarland
300.367
177.151
103.643
19.574
1,09
3.799
Sachsen
1.102.288
677.398
364.829
60.061
1,15
3.974
Sachsen-Anhalt
603.069
346.412
210.353
46.304
1,08
3.712
Schleswig-Holstein
617.543
373.392
187.390
56.761
1,13
3.894
Thüringen
626.898
364.074
215.171
47.653
1,12
3.861
a Der Casemix ergibt sich aus Summe der effektiven Bewertungsrelationen der behandelten Krankenhausfälle im jeweiligen Berichtsjahr. Berücksichtigt sind tagesbezogene Abschläge bei Unterschreitung der unteren Grenzverweildauer und Zuschläge bei Überschreitung der oberen Grenzverweildauer sowie Verlegungen nach den Regelungen der jährlichen Fallpauschalenvereinbarung. Nicht mit dem Fallpauschalenkatalog bewertete und vergütete vollstationäre Leistungen sind in der Berechnung nicht eingeschlossen
b Der Casemix-Index ist Summe der von den Krankenhäusern abgerechneten effektiven Bewertungsrelationen (CM) dividiert durch die Zahl der behandelten Fälle
c Das bewertete Erlösvolumen wird ermittelt aus dem Produkt der effektiven Bewertungsrelationen und dem jeweiligen Landesbasisfallwert (mit Angleichungsbetrag) der behandelten Krankenhausfälle. Berücksichtigt sind tagesbezogene Abschläge bei Unterschreitung der unteren Grenzverweildauer und Zuschläge bei Überschreitung der oberen Grenzverweildauer sowie Verlegungen nach den Regelungen der jährlichen Fallpauschalenvereinbarung. Zusatzentgelte und nicht mit dem Fallpauschalenkatalog bewertete und vergütete vollstationäre Leistungen sind in der Berechnung nicht eingeschlossen
d Einschl. der Fälle mit unbekannter Partition
Krankenhaus-Report 2020
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Anhänge

Electronic Supplementary Material

Fußnoten
1
Nach § 17d des Krankenhausfinanzierungsgesetzes (KHG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 10. April 1991 (BGBl. I S. 886), das zuletzt durch Artikel 29 des Gesetzes vom 20. November 2019 (BGBl. I S. 1626) geändert worden ist, ist die Einführung eines pauschalierenden Entgeltsystems auf der Grundlage von tagesbezogenen Entgelten für psychiatrische und psychosomatische Einrichtungen festgelegt. Seit dem 1. Januar 2018 kommt das Vergütungssystem verbindlich für alle Einrichtungen zur Anwendung.
 
2
Ergebnisse der Fallpauschalenbezogenen Krankenhausstatistik finden sich auf den Internetseiten des Statistischen Bundesamtes unter www.​destatis.​de im Themenbereich Gesellschaft & Umwelt > Gesundheit > Krankenhäuser. Ausgewählte Daten können auch über die Datenbank der Gesundheitsberichterstattung des Bundes unter www.​gbe-bund.​de oder https://​www-genesis.​destatis.​de/​genesis/​online abgerufen werden. Die Erstellung von Sonderauswertungen ist auf Anfrage an gesundheit@destatis.de (je nach Umfang und Aufwand u. U. kostenpflichtig) ebenfalls möglich.
 
3
Die Einführung eines pauschalierenden Entgeltsystems für Einrichtungen dieser Art wurde ab 2013 schrittweise festgelegt (siehe hierzu Fußnote 1 in diesem Beitrag).
 
4
Im Berichtsjahr aus der vollstationären Krankenhausbehandlung entlassene Patientinnen und Patienten einschließlich Sterbe- und Stundenfälle. Diese werden im Folgenden Fälle bzw. Patientinnen und Patienten genannt.
 
5
Standardisiert ohne Patientinnen und Patienten mit Wohnsitz im Ausland, unbekanntem Geschlecht und unbekanntem Alter. Berechnet mit der durchschnittlichen Bevölkerung 2018 auf Grundlage des Zensus 2011.
 
6
Abgebildet ist hier die absolute Zahl der Behandlungsfälle nach ihrem Wohnort im Verhältnis zur tatsächlichen Bevölkerung je 100.000 Einwohner des jeweiligen Bundeslandes.
 
7
Dargestellt sind Ergebnisse für das Berichtsjahr 2017, da die Bevölkerungszahlen nach siedlungsstrukturellen Regionstypen für 2018 noch nicht vorliegen.
 
8
Für die siedlungsstrukturellen Regionstypen gelten folgende Abgrenzungskriterien: Städtische Regionen umfassen Regionen, in denen mindestens 50 % der Bevölkerung in Groß- und Mittelstädten lebt und in der sich eine Großstadt mit rund 500.000 Einwohnern und mehr befindet sowie Regionen mit einer Einwohnerdichte ohne Berücksichtigung der Großstädte von mindestens 300 Einwohner/km\({}^{2}\); Regionen mit Verstädterungsansätzen sind Regionen, in denen mindestens 33 % der Bevölkerung in Groß- und Mittelstädten lebt mit einer Einwohnerdichte zwischen 150 und 300 Einwohner/km\({}^{2}\) sowie Regionen, in denen sich mindestens eine Großstadt befindet und die eine Einwohnerdichte ohne Berücksichtigung der Großstädte von mindestens 100 Einwohner/km\({}^{2}\) aufweisen; Ländliche Regionen schließen Regionen ein, in denen weniger als 33 % der Bevölkerung in Groß- und Mittelstädten lebt mit einer Einwohnerdichte unter 150 Einwohner/km\({}^{2}\) sowie Regionen, in denen sich zwar eine Großstadt befindet, aber die eine Einwohnerdichte ohne Berücksichtigung der Großstädte unter 100 Einwohner/km\({}^{2}\) beträgt. (Siehe www.​bbsr.​bund.​de > Themen > Raumbeobachtung > Raumabgrenzungen > Siedlungsstrukturelle Regionstypen)
 
9
Die Deutschen Kodierrichtlinien (DKR) werden jährlich von den Selbstverwaltungspartnern (Deutsche Krankenhausgesellschaft, Spitzenverband Bund der Krankenkassen und Verband der privaten Krankenversicherung) und dem InEK unter Beteiligung von Bundesärztekammer und Deutschem Pflegerat angepasst. Sie können auf der Homepage des InEK unter www.​g-drg.​de heruntergeladen werden.
 
10
Die Abkürzung ICD steht für „International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems“. Die Ziffer 10 bezeichnet deren 10. Revision. Diese Klassifikation wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) herausgegeben und weltweit eingesetzt. Die deutschsprachige Ausgabe (GM = German Modification) wird vom Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) erstellt. Maßgeblich ist die jeweils im Berichtsjahr gültige Version der ICD.
 
11
Die Klassifikation wird seit 1993 vom Deutschen Institut für medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) nach den §§ 295 und 301 SGB V im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit herausgegeben und bereitgestellt. Der OPS ist überwiegend numerisch-hierarchisch strukturiert und weist eine topographisch-anatomische Gliederung auf. Die Hierarchieklassen umfassen Kapitel, Bereichsüberschriften, 3-Steller, 4-Steller, 5-Steller und 6-Steller.
 
12
Die Definition einer signifikanten Prozedur ist, dass sie entweder chirurgischer Natur ist, ein Eingriffs- oder Anästhesierisiko birgt, Spezialeinrichtungen, Geräte oder eine spezielle Ausbildung erfordert. Für die differenzierte Abbildung komplexer chirurgischer Eingriffe und Teilmaßnahmen ist in verschiedenen Bereichen eine Kodierung von Operationen mit mehreren Kodes vorgesehen. Darüber hinaus wird die Versorgung von intraoperativen Komplikationen gesondert verschlüsselt. Dementsprechend sind ggf. Mehrfachkodierungen je behandeltem Krankenhausfall nachgewiesen.
 
13
Maßgeblich für eine eindeutige Zuordnung der Operationen zu den Fachabteilungen ist hier die Fachabteilung mit der längsten Verweildauer.
 
14
Maßgeblich für die statistische Fachabteilungsabgrenzung ist die Fachabteilungsgliederung nach Anlage 2, Schlüssel 6 der Datenübermittlungsvereinbarung der Selbstverwaltungspartner im Gesundheitswesen gem. § 301 Abs. 3 SGB V.
 
15
Patientinnen und Patienten, die in verschiedenen Fachabteilungen behandelt wurden, werden auch entsprechend mehrfach nachgewiesen.
 
16
Die jährliche Pflege und Weiterentwicklung des DRG-Entgeltsystems obliegt dem Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) und basiert auf den Kosten- und Leistungsdaten einer Stichprobe sowohl freiwillig teilnehmender als auch ausgewählter verpflichteter Krankenhäuser. Der jährlich veröffentlichte Fallpauschalenkatalog enthält u. a. die spezifische Leistungsbeschreibung und die Bewertungsrelation als relatives Kostengewicht für die Vergütungshöhe jeder einzelnen DRG. Er kann auf der Homepage des InEK unter www.​g-drg.​de heruntergeladen werden.
 
Metadaten
Titel
Fallpauschalenbezogene Krankenhausstatistik: Diagnosen und Prozeduren der Krankenhauspatienten auf Basis der Daten nach § 21 Krankenhausentgeltgesetz
verfasst von
Jutta Spindler
Copyright-Jahr
2020
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-60487-8_21