Gesundheitseinrichtungen und andere Unternehmen können in Baden-Württemberg jetzt ein beschleunigtes Fachkräfteverfahren beantragen. Die neu gegründete Landesagentur für die Zuwanderung von Fachkräften (LZF) unterstützt dabei.
Im Kampf gegen den Fachkräftemangel beschleunigt Baden-Württemberg jetzt die Anerkennungsverfahren für Fachkräfte aus dem Ausland.
Zum 1. April ist in Baden-Württemberg die Landesagentur für die Zuwanderung von Fachkräften (LZF) an den Start gegangen. Damit schafft das Land eine zentrale Anlaufstelle für Unternehmen, die Fachkräfte aus dem Ausland beschäftigen möchten. Im Fokus steht dabei die digitalisierte Bearbeitung des Antrags sowie eine beschleunigte Anerkennung der Berufsabschlüsse, so das Sozialministerium in einer Mitteilung. Umfassende Beratungsangebote zu Aufenthaltsrecht und Berufsanerkennung flankieren den Prozess.
Gesundheits- und Integrationsminister Manne Lucha betont: „Alle Seiten können nur gewinnen, wenn wir sowohl die Verfahren für die Einreise als auch für die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse beschleunigen.“ Gerade im Gesundheitswesen sei das Land auf qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen.
Ethische Standards bei Anwerbung einhalten
Der DBfK Südwest begrüßte am Mittwoch die Einrichtung der LZF. Man hoffe sehr, dass es gelinge, so dem Fachkräftemangel ein wirksames Instrument entgegenzusetzen, erklärte die Vorsitzende des DBfK-Regionalverbands, Andrea Kiefer. „Zugewanderte professionell Pflegende sind aus dem deutschen Gesundheitswesen nicht mehr wegzudenken.“
Gleichzeitig mahnte Kiefer das LZF dazu, den "globalen Verhaltenskodex für die internationale Anwerbung von Gesundheitsfachkräften" zur Grundlage seiner Arbeit zu machen. Dieser war 2010 von den Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen verabschiedet worden. „Die Konzepte, den Pflegepersonalmangel in Deutschland durch die Abwerbung von Pflegefachpersonen aus anderen Ländern abzumildern, dürfen nicht dazu führen, dass die Versorgung der Bevölkerung in diesen Ländern gefährdet wird.“ (ne)