Skip to main content

11.09.2024 | Fachkräftemangel | Nachrichten

Pflegefachkräftebedarf

Anerkennung: Thüringer Pflegeanbieter plädieren für Kompetenzvermutung

print
DRUCKEN
insite
SUCHEN

Die privaten Pflegedienstanbieter in Thüringen fordern die künftige Landesregierung auf, beim Anwerben dringend benötigter Fachkräfte aus dem Ausland mehr Tempo und Flexibilität zu zeigen.

Nach Ansicht des Thüringer Landesverbandes des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) bricht die ambulante und stationäre Pflege bald zusammen, wenn die Anerkennungsverfahren ausländischer Pflegekräfte weiter so lange dauern wie bisher.

Wie die Thüringer bpa-Landeschefin Margit Benkenstein in einer Verbandsmitteilung vom Montag hinweist, sei es gelungen, zum Beispiel aus Vietnam Menschen mit entsprechenden Deutschkenntnissen zu finden, die hier ihre Ausbildung zur Pflegefachkraft durchlaufen werden. „Diese Azubis sind eine wichtige Säule der zukunftsfähigen Pflege in Thüringen“, so Benkenstein.

Und ergänzt: „Der Bedarf an Pflegekräften lässt sich nicht allein mit der inländischen Ausbildung decken, das ist längst deutlich geworden. Also müssen wir alles dafür tun, möglichst viele engagierte Menschen zu uns nach Thüringen zu holen.“

Das Interesse im Ausland sei groß, aber das Anerkennungsprozedere müsse schneller werden. „Internationale Berufsabschlüsse müssen schneller anerkannt werden. Mit einer Kompetenzvermutung könnten internationale Pflegekräfte mit einer mindestens dreijährigen Ausbildung oder einem Studium sowie den notwendigen Sprachkenntnissen sofort als Fachkräfte in Thüringen tätig werden. Weitere Prüfungen von Ausbildungsinhalten und eventuell notwendige Anpassungsmaßnahmen erfolgen dann nachgelagert. Dafür muss sich die neue Landesregierung stark machen.“

Benkenstein appelliert an die künftig politisch Verantwortlichen: „Heute schon muss jede Pflegeeinrichtung im Durchschnitt täglich drei Anfragen aus Kapazitätsgründen ablehnen. Wenn wir künftig in Thüringen ambulante und stationäre Pflege sicherstellen wollen, müssen wir jetzt den Turbo anwerfen.“ (eb)

Quelle: Ärzte Zeitung

print
DRUCKEN

Weiterführende Themen