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16.10.2024 | Fachkräftemangel | Nachrichten

Fachkräftemangel in der Pflege

Arbeitsmarktforscher: "Brauchen verbesserte Willkommenskultur“

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Ausländische Pflegekräfte federn den demografisch bedingten Rückgang der Beschäftigten in der Branche maßgeblich ab. Ohne sie läuft in vielen Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern nichts mehr.

© miodrag ignjatovic / Getty Images / iStockOhne Mitarbeitende aus EU- und Drittstaaten lässt sich der Pflegebetrieb in vielen Einrichtungen kaum noch aufrechterhalten. 

Laut einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) waren im Juni 2023 knapp 1,7 Millionen Menschen in der Pflege beschäftigt. Davon kam jede sechste Pflegekraft aus dem Ausland.

„Ausländische Pflegekräfte federn den demografisch bedingten Rückgang der deutschen Beschäftigten damit maßgeblich ab“, so das IAB am Dienstag. „Zugleich tragen sie dazu bei, dass der Arbeitskräftemangel in der Pflege nicht noch größer ausfällt und der Pflegebetrieb so aufrechterhalten wird.“

Pflegekräfte aus dem Ausland tragen das Beschäftigungswachstum

Der Aufbau der Belegschaften in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern war laut IAB-Forschenden zuletzt allein der Zuwanderung zu verdanken. Zwischen 2013 und 2023 ist die Gesamtbeschäftigung in den Pflegeberufen um 26 Prozent gestiegen. Seit 2022 werde das Beschäftigungswachstum in der Branche jedoch „ausschließlich von ausländischen Beschäftigten getragen“, heißt es. Die Zahl deutscher Pflegekräfte sei dagegen rückläufig.

Besonders ausgeprägt war das Beschäftigungszuwachs durch Fachkräfte aus EU- und Drittländern in der Altenpflege. In der beobachteten Dekade betrug er 273 Prozent, das entspricht einer Zunahme von fast 87.000 ausländischen Personen. In der Krankenpflege war eine Zunahme von 109.000 ausländischen Beschäftigten zu beobachten – damit steigerte sich ihr Beschäftigungsstand um 256 Prozent.

2023 waren den Daten zufolge zudem mehr ausländische Pflegekräfte aus Nicht-EU-Ländern als aus der EU in Deutschland tätig. Innerhalb der EU kommen Pflegekräfte vor allem aus Polen, Kroatien und Rumänien. Bei den Drittstatten sind es vor allem die Türkei und Serbien. Aus Ländern mit Anwerbevereinbarungen kommen besonders viele Pflegekräfte aus Bosnien-Herzegowina, den Philippinen, Indien, Tunesien und Vietnam.

Internationale Konkurrenz um Pflegekräfte

Wie das IAB betont, steht Deutschland nicht allein mit seinem großen Pflegekräftebedarf. Auch in vielen anderen EU-Ländern sieht es mit Blick auf die demografische Entwicklung ähnlich aus. Daher konkurrierten Pflegeeinrichtungen hierzulande auch künftig international um Pflegekräfte.

Wichtig seien daher neben erleichterten Zuwanderungsregeln eine zügigere berufliche Anerkennung und mehr Wertschätzung der mitgebrachten Qualifikationen und Kompetenzen. IAB-Forscherin Doris Wiethölter unterstreicht: „Generell brauchen wir eine verbesserte Willkommenskultur, um neue Beschäftigte auch langfristig in Deutschland halten zu können.“ (ne)

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