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Erschienen in: HeilberufeScience 3-4/2017

Open Access 07.08.2017 | Onkologie

Entwicklung einer österreichischen Forschungsagenda für onkologische Pflege

Eine Delphi-Studie

verfasst von: Silvia Raphaelis, Sabine Köck-Hódi, Hanna Mayer

Erschienen in: HeilberufeScience | Ausgabe 3-4/2017

Zusammenfassung

Hintergrund

Pflegeforschung ist eine wesentliche Komponente bei der Verbesserung der Versorgung onkologisch erkrankter Menschen. Da der Forschungsbedarf hoch ist und gleichzeitig die Forschungsmittel begrenzt sind, bietet eine Forschungsagenda eine grundlegende Orientierung, um vorrangige Themen zu bearbeiten.

Ziel

Ziel dieser Arbeit war die Entwicklung einer österreichischen Agenda für onkologische Pflegeforschung, die sowohl an die internationale Diskussion um Forschungsprioritäten als auch an die nationale Pflegepraxis anschließt.

Methoden

Im ersten Schritt wurde eine Literaturstudie zu pflegerelevanten onkologischen Forschungsprioritäten durchgeführt. Die hierbei identifizierten Forschungsprioritäten wurden mittels einer Delphi-Befragung von ExpertInnen aus Österreich hinsichtlich ihrer Relevanz hierzulande bewertet, und in weiterer Folge wurde eine Forschungsagenda mit entsprechender nationaler Schwerpunktsetzung erstellt.

Ergebnisse

Insgesamt konnten 11 Artikel in die Literatursynthese eingeschlossen werden. In der ersten Befragungsrunde haben 18, in der zweiten 15 und in der dritten Befragungsrunde 13 ExpertInnen teilgenommen. Die finale Forschungsagenda ist aus 9 übergeordneten Forschungsbereichen (z. B. Entwicklung und Testung von Interventionen) und 43 zugehörigen Forschungsprioritäten (z. B. Interventionen zum Symptommanagement) zusammengesetzt.

Schlussfolgerungen

Die Forschungsagenda bietet eine wesentliche Orientierung für die Entwicklung der onkologischen Pflegeforschung in Österreich. Sie ist ein erster wichtiger Schritt, auf dem weiter aufgebaut werden muss, um eine national gültige Forschungsagenda mit hoher Repräsentativität der Forschungsbedarfe in Österreich zur Verfügung stellen zu können.

Hintergrund

Das inhaltliche Spektrum der Pflegewissenschaft umfasst ein weites Gebiet – von der Gesundheitsförderung bis zur palliativen Pflege am Lebensende. Da diesem großen Forschungsgebiet begrenzte finanzielle und personelle Ressourcen gegenüberstehen, stellt sich die Frage, welche Evidenz prioritär durch Forschung generiert werden soll. Diese Frage kann mithilfe einer Forschungsagenda geklärt werden. Denn diese enthält eine Liste an Themen (Forschungsprioritäten), auf die aktuell in der Forschung fokussiert werden soll. Dies trägt nicht nur dazu bei, dass Forschungsfragen und verfügbare Mittel dort platziert werden, wo der größte Bedarf besteht, sondern auch, dass Forschungsaktivitäten zu wichtigen Themen systematisch strukturiert, koordiniert und bearbeitet werden [1, 2]. In Ländern wie den USA, Kanada, Großbritannien, Norwegen und Australien werden prioritäre Forschungsthemen von unterschiedlichen Fachgruppen wie etwa dem Royal College of Nursing schon seit den 1970er-Jahren in staatlich unterstützten Projekten politisch abgestimmt entwickelt [1, 3, 4]. Neben Agenden, die sich auf die gesamte Pflegeforschung beziehen, bestehen solche für spezifische Bereiche, wie etwa für die Psychiatrie, die Geriatrie oder Onkologie [1, 3]. So gibt es für die onkologische Pflege eigene Kapitel in allgemeinen Forschungsagenden, wie in der Swiss Research Agenda for Nursing [1], aber es sind auch gesonderte Agenden verfügbar, wie jene der Oncology Nursing Society [5].
Im onkologischen Bereich sind Forschungsprioritäten aufgrund der weiten Verbreitung onkologischer Erkrankungen, der komplexen pflegerischen Praxis und der vielfältigen Probleme und Bedürfnisse der Betroffenen, aus denen sich ebenso vielfältige Themen für die Forschung ergeben, relevant. So betreffen onkologische Erkrankungen alle Regionen und sozioökonomischen Gruppen, die aufgrund der wachsenden und älter werdenden Bevölkerung als auch der steigenden Überlebensraten weiterhin an Bedeutung gewinnen [6, 7]. Hier stellt sich etwa die Frage, wie PatientInnen und Angehörige mit geringem Einkommen, Migrationshintergrund oder hohem Alter besser unterstützt werden können [5]. Da die gesundheitliche Versorgung zunehmend ambulant und häuslich erfolgt [8], sind sowohl die Pflegepraxis (z. B. Unterstützung des Selbst- und Alltagsmanagements durch Beratung) [9] als auch die Betroffenen (z. B. Selbstmanagement krankheits- und therapiebedingter Symptome sowie von Spät- und Langzeitfolgen) mit neuen Herausforderungen konfrontiert [10]. Die Erarbeitung entsprechender Programme zur bestmöglichen Förderung des Selbstmanagements der PatientInnen stellt hierbei etwa ein Thema für die onkologische Pflegeforschung dar [5].
Im deutschsprachigen Raum wurde bisher lediglich für die Schweiz eine Forschungsagenda für onkologische Pflege entwickelt [2]. Betrachtet man die Situation in Österreich, so werden pflegerische Studien hier zwar zunehmend durchgeführt, diese sind allerdings wenig aufeinander abgestimmt und beziehen sich schwerpunktmäßig auf klinische Fragestellungen (z. B. Symptombelastung und -management) [11, 12]. Andere Bereiche wie etwa die Versorgungs- oder Grundlagenforschung zur Entwicklung von Praxiskonzepten und theoretischen Modellen wurden bisher kaum etabliert. Demnach würde hierzulande die Ausrichtung der Forschung an einer konkreten Agenda dazu beitragen, diese gezielter zu steuern und dringende Anliegen zur Bearbeitung zu bringen. Allerdings stellt sich die Frage, inwieweit international diskutierte Forschungsprioritäten auf den österreichischen Kontext übertragen werden können, bzw. ob für die österreichische Pflegepraxis bestimmte Themen im Speziellen relevant sind. So zählt Österreich beispielsweise zu jenen Ländern, in denen neue Krebsmedikamente äußerst früh, rasch und breitflächig eingesetzt werden [13]. Dadurch müssen sich Onkologiepflegende ebenso rasch darauf einstellen, die neuen Nebenwirkungen der neuen Krebsmedikamente zu erkennen und zu behandeln [14]. Zudem weist Österreich in der onkologischen Versorgung eine ausgeprägte Zentrums- und Schwerpunktbildung auf, die sich v. a. auf die Landeshauptstädte Wien, Graz und Innsbruck konzentriert [15]. Demnach kann nur einem Teil der Bevölkerung eine wohnortnahe, spezialisierte onkologische Versorgung angeboten werden. Unabhängig davon weist die psychoonkologische und palliative Versorgung beträchtliche Defizite auf [16]. Da Österreich im europäischen Vergleich bei der Fünfjahresüberlebensrate, die in den europäischen Ländern 40–64 % beträgt, mit 61 % an vierter Stelle [17] liegt, besteht hierzulande außerdem ein überdurchschnittlich hoher Bedarf für die Versorgung von „cancer survivors“.

Ziel

Das Ziel dieser Studie ist die Entwicklung einer österreichischen Forschungsagenda für onkologische Pflege, die sowohl mit der internationalen Diskussion um Forschungsprioritäten vernetzt als auch auf die spezifische Situation der klinischen Pflegepraxis in Österreich ausgerichtet ist.

Methode

Für die Entwicklung der Forschungsagenda wurden internationale Forschungsprioritäten über eine Literaturrecherche identifiziert und anschließend eine Delphi-Befragung mit nationalen ExpertInnen durchgeführt, um zu überprüfen, inwieweit diese für die onkologische Pflegeforschung in Österreich Priorität haben.

Literaturstudie

Für die Literaturstudie wurde in methodischer Hinsicht an die schweizerische Forschungsagenda von Shaha et al. [2] angeknüpft, da hier Literatur über prioritäre Forschungsthemen aus den Jahren 1995–2006 bereits umfassend recherchiert, bewertet, analysiert und zusammengefasst wurde.
Ausgehend vom Ende des Recherchezeitraums bei Shaha et al. [2] wurden deutsch- oder englischsprachige Artikel ab 2006 zu einer explizit aus Forschenden‑, Pflegenden‑, PatientInnen- oder Angehörigenperspektive formulierten Forschungsagenda für den Erwachsenenbereich eingeschlossen. Dabei wurden alle Forschungsagenden berücksichtigt, die durch einen systematischen Prozess (z. B. Delphi-Studie, Review) für die Onkologieforschung an sich (Pflegeforschung neben anderen Disziplinen), die onkologische Pflegeforschung oder ihre Teilbereiche (z. B. kolorektale Onkologiepflege) erstellt wurden. Studien derselben Entwicklungsgruppe, die in Vorbereitung auf eine Forschungsagenda durchgeführt wurden und deren Ergebnisse in diese integriert wurden, wurden ausgeschlossen.
Die Literaturrecherche wurde im Juli 2013 in den Datenbanken PubMed und CINAHL mit einer Kombination aus Medical Subject Headings und freien Suchbegriffen (Tab. 1) durchgeführt und im Mai 2016 aktualisiert. Zudem wurden die Webseiten onkologischer Fachgesellschaften (z. B. Oncology Nursing Society, Onkologiepflege Schweiz) und die Referenzlisten eingeschlossener Studien durchgesehen. Nach der Entfernung von doppelten Treffern wurden die Titel oder Abstracts der gefundenen Studien und darauf folgend die Volltextversion aller verbliebenen Treffer anhand der Auswahlkriterien selektiert. Anschließend wurden die eingeschlossenen Forschungsagenden in Analogie zu Shaha et al. [2] bezüglich ihrer Fähigkeit, Prioritäten der Pflegeforschung zu identifizieren (Level 1: niedrigste Fähigkeit einer Forschungsagenda, Prioritäten der Pflegeforschung zu identifizieren, bis Level 5: höchste Fähigkeit einer Forschungsagenda, Prioritäten der Pflegeforschung zu identifizieren), eingeschätzt [18].
Tab. 1
Suchstrategie für die elektronische Datenbanksuche
1
Research Priorities OR Research Agenda OR Health Priorities (MeSH)a
2
Oncolog* OR Cancer OR Neoplasms (MeSH)
3
Oncologic Nursing (MeSH)
4
Nursing Research (MeSH) OR Clinical Nursing Research
5
2 AND 4
6
3 OR 5
7
1 AND 6
8
1 AND 6 mit dem Filter: Publikationen ab 2006
aMedical Subject Heading
Aus allen eingeschlossenen Forschungsagenden wurden generelle Charakteristiken (z. B. Herkunftsland, Fachbereich, Studiendesign für Entwicklung) sowie die darin beschriebenen Forschungsprioritäten extrahiert. Die extrahierten Forschungsprioritäten wurden in Anlehnung an die Kategorien von Burnette et al. [19], die auch bei Shaha et al. [2] verwendet wurden, 9 übergeordneten Forschungsbereichen zugeordnet: „Krankheits- und Therapieerfahrungen der PatientInnen“, „Entwicklung von Assessmentinstrumenten“, „Entwicklung und Testung von Interventionen“, „PatientInnenedukation“, „spezifische PatientInnengruppen“, „Cancer Survivors und Survivorship“, „Angehörige/Familien von Menschen mit Krebserkrankungen“, „ethische und rechtliche Aspekte“ sowie „Gesundheitswesen und Entwicklung der onkologischen Pflege“. Extrahierte Forschungsprioritäten mit überschneidenden Perspektiven bezüglich mehrerer Forschungsbereiche wurden in Einzelaspekte zerlegt und demgemäß den jeweiligen Forschungsbereichen zugeordnet. Zusätzlich wurden die Forschungsprioritäten von Shaha et al. [2] in die letztendliche Literatursynthese mitaufgenommen. Die gesamte Literaturrecherche, -auswahl und -synthese wurden durch die Erstautorin durchgeführt, von der Zweitautorin begleitet und mit der Letztautorin in einem diskursiven Prozess abgeschlossen.

Delphi-Studie

Aus den literaturbasierten Forschungsprioritäten wurde ein Fragebogen für eine Delphi-Studie entwickelt, welche die zentralen Merkmale der anonymen ExpertInnen-Befragung, wiederholte Befragungsrunden, eine Rückmeldung der Zwischenergebnisse sowie die Ermittlung einer statistischen Gruppenmeinung beinhaltet [20].
Da in Österreich keine Onkologiepflegenden in der direkten Forschung tätig sind, wurden als ExpertInnen Onkologiepflegende auf einem fortgeschrittenen Level (Master- oder Bachelorabschluss bzw. onkologische Weiterbildung oder große Expertise in der Pflegepraxis aufgrund leitender Funktion oder mehrjähriger Berufserfahrung) definiert. Diese wurden über die Arbeitsgemeinschaft hämato-onkologischer Pflegepersonen in Österreich (AHOP) und die Onkologiefachgruppe des Allgemeinen Krankenhauses der Stadt Wien über eine Kontaktperson der jeweiligen Institutionen rekrutiert und hierbei schriftlich über das Vorhaben und den Umgang mit den Daten informiert.
Nach Vorliegen des „informed consent“ wurde der Fragebogen in elektronischer Form an die ExpertInnen übermittelt, der entsprechend den Literaturergebnissen 40 potenzielle Forschungsprioritäten als Items, die auf einer 4‑stufigen Likert-Skala (wichtig, eher wichtig/unwichtig, unwichtig) bewertet werden konnten, enthielt. Zudem wurden die Teilnehmenden um soziodemografische Daten (z. B. Alter, Geschlecht) gebeten.
Als statistischer Übereinstimmungsgrad zwischen den ExpertInnen wurde ein Konsens von mindestens 90 % hinsichtlich der Wichtigkeit (wichtig/eher wichtig) jeder Forschungspriorität vorab definiert. Die Befragung wurde 3‑mal mit dem Ziel der Konsensfindung wiederholt. In Runde 1 konnten die Teilnehmenden zudem für Österreich relevante Forschungsprioritäten ergänzen. In Runde 2 wurden nur jene Items, bei denen in der Vorrunde kein Konsens erzielt wurde oder die ergänzt wurden, einbezogen. In Runde 3 wurden ebenfalls nur jene Items einbezogen, die in der Vorrunde weniger als 90 % Übereinstimmung erhielten. Diese konnten als „eher wichtig“ oder „eher unwichtig“ bewertet werden und wurden bei der Analyse der Gesamtergebnisse als „eher wichtige“ Forschungsprioritäten ergänzt, wenn ein Konsens von mindestens 51 % vorlag. Die Daten wurden mittels deskriptiver Statistik (Häufigkeiten, Median, Mittelwert und Standardabweichung) ausgewertet. Dabei fiel der Anteil fehlender Werte über alle Befragungsrunden hinweg sehr gering aus (1,81 % mit maximal 2 fehlenden Antworten pro Item), wobei eine genauere Prüfung darauf hindeutete, dass manche Items zufällig und manche systematisch nicht bewertet wurden (z. B. Items mit 2 fehlenden Werten, zu denen die jeweiligen ExpertInnen vermutlich keine Meinung hatten). Da zufällig fehlende Werte in der statistischen Analyse ignoriert werden können [21] und ansonsten der Konsens jener Personen ermittelt werden sollte, die auch eine Meinung zu einem bestimmten Forschungsthema hatten, wurden fehlende Werte nicht miteinbezogen. Die ExpertInnen wurden in jeder Befragungsrunde einmal daran erinnert, den Fragebogen zu retournieren. Nach jeder Befragungsrunde erhielten die ExpertInnen eine anonyme Zusammenfassung der Ergebnisse, die den Konsens der Teilnehmenden (%) bezüglich jeder in der jeweiligen Runde bewerteten Forschungspriorität sowie den Median, den Mittelwert und die Standardabweichung bezüglich deren Wichtigkeit enthielt.

Ergebnisse

Literaturstudie

Die Literaturrecherche führte zu insgesamt 112 Treffern, von denen 11 Publikationen bzw. Forschungsagenden in die Literatursynthese eingeschlossen wurden (Abb. 1).
Die Forschungsagenden wurden mehrheitlich für Europa [22] bzw. europäische Länder [2, 2326] formuliert, basieren vornehmlich auf einer Literatursynthese und/oder einer quantitativen Befragung [2, 5, 22, 2429], beziehen sich großteils auf die onkologische Pflegeforschung [2, 5, 22, 26, 29] oder ihre Teildisziplinen (z. B. Hämatoonkologie, kolorektale Onkologie, Onkogeriatrie, „cancer survivors“) [24, 25, 28, 30] und weisen überwiegend eine hohe [2, 5, 22, 26, 29, 30] und mittlere [24, 25, 28] Fähigkeit auf, Prioritäten der Pflegeforschung zu identifizieren (Tab. 2).
Tab. 2
Charakteristiken eingeschlossener Studien
AutorIn
Land
Bereich
Design
Levela
Berger et al. 2009 [29]
USA
Onkologische Pflege
Survey mit ONS-Mitgliedern (n = 713), Literatursynthese, Konsensbildung in ONS
5
Corner et al. 2007 [23]
UK
Onkologieforschung
17 partizipative Gruppendiskussionen mit Krebskranken (n = 105)
2
EONS 2007 [22]
Europa
Onkologische Pflege
Delphi-Studie mit EONS-Mitgliedern (Runde 1, n = 165), Funktionären (Runde 2, n = 24) und wissenschaftlichem Beirat (Runde, 3 n = 16)
5
Girgis und Butow 2009 [27]
Australien
Cancer Survivors, Onkologieforschung
Overview
2
Grundy und Ghazi 2009 [24]
UK
Hämatoonkologische Pflege
Literaturreview, Delphi-Studie (Runde 1, n = 230, Runde 2, n = 119, Runde 3, n = 103) mit Royal College of Nursing und Haematology and Bone Marrow Transplant Forum
3
Houldin et al. 2006 [30]
USA
Cancer Survivors, onkologische Pflege
ExpertInnen-Paper zu Forschungsstand Cancer Survivors für Symposium, Konsensbildung mit Symposiumsteilnehmenden
4a
Knobf et al. 2015 [5]
USA
Onkologische Pflege
Survey mit ONS-Mitgliedern (n = 895), Literatursynthese, Konsensbildung in ONS
5
Murphy und Cowman 2006 [26]
Irland
Onkologische Pflege
Fragebogenerhebung (n = 79) mit Pflegenden onkologischer Spezialzentren
5
Shaha et al. 2008 [2]
Schweiz
Onkologische Pflege
Systematische Literaturübersicht
5
Taylor und Whayman 2009 [25]
UK
Kolorektale onkologische Pflege
Fragebogenerhebung mit Mitgliedern des kolorektalen Onkologie-Pflegenden-Netzwerks (n = 25), Konsensbildung im Netzwerk
3
Van Cleave et al. 2016 [28]
International
Onkogeriatrische Pflege
Systematische Literaturübersicht
3
EONS European Oncology Nursing Society, ONS Oncology Nursing Society
aLevel 5: Identifikation von Forschungsprioritäten der Pflege durch einen systematischen Prozess (Survey, Delphi-Studie, Metaanalyse, Fokusgruppe, systematischer Review); Level 4a: Identifikation von Forschungsprioritäten der Pflege durch Konsultation (professionelle Organisationen, Meinungen akademischer Führungskräfte, Wohlfahrtsorganisationen). Die Kriterien von Level 5 werden jedoch nicht erreicht; Level 4b: Identifikation von Forschungsprioritäten von professionellen Organisationen, die Auswirkungen auf die Pflegeforschung haben und im Prozess Level 5 erreichen; Level 3: Identifikation von Forschungsprioritäten der Pflege, erarbeitet durch kleine Interessensgruppen (diagnosebezogene oder Patientengruppen) oder durch kleine Studien, die die Kriterien von Level 4 und 5 nicht erfüllen; Level 2: Identifikation von Forschungsprioritäten, zu denen die Pflege nebst anderen Disziplinen einen Beitrag leistet, die die Kriterien von Level 5 nicht erreichen; Level 1: Identifikation von Forschungsprioritäten, zu denen die Pflege nebst anderen Disziplinen einen Beitrag leistet, die die Kriterien von Level 5 und 4 nicht erreichen (basierend auf einer Meinung) [2, 18]
Die Literaturergebnisse wurden zu insgesamt 40 Forschungsprioritäten in 9 übergeordneten Forschungsbereichen zusammengefasst. Die Forschungsprioritäten aus dem Update [5, 28] konnten bereits bestehenden Forschungsprioritäten zugeordnet werden. Dem Forschungsbereich „Entwicklung und Testung von Interventionen“ konnten die meisten, den Bereichen „Entwicklung von Assessmentinstrumenten“ und „PatientInnenedukation“ die wenigsten Forschungsprioritäten, zugeteilt werden. Über mehrere Forschungsbereiche hinweg spielten die Themen Auswirkungen der Erkrankung und Therapie, Bedürfnisse der Betroffenen, Symptommanagement sowie Krebsprävention und Risikogruppen eine Rolle.

Delphi-Studie

Die Delphi-Befragung wurde von November 2013 bis Januar 2014 durchgeführt. Insgesamt wurden 32 ExpertInnen für die Studie angefragt, von denen 20 ihre schriftliche Zustimmung erteilten und 18 in der ersten, 15 in der zweiten und 13 in der dritten Befragungsrunde teilgenommen haben. Die meisten davon hatten einen Bachelor- oder Masterabschluss (n = 3) und/oder eine onkologische Weiterbildung (n = 8). Alle anderen ExpertInnen (n = 7) wiesen eine nachweislich große Expertise aufgrund langjähriger Berufserfahrung und/oder einer leitenden Funktion auf (Tab. 3).
Tab. 3
Soziodemografische Merkmale der Stichprobe
Merkmal
Anzahl (n)
Alter (min; max)
29; 53
Geschlecht
Männlich
2
Weiblich
16
Arbeitsort
Station
9
Ambulanz
1
Tagesklinik
3
Übergreifende Bereiche
5
Berufliche Funktion
Klinische Pflege
5
Leitende Funktion
12
Berufserfahrung Onkologie
Weniger als 6 Jahre
3
Mehr als 6 Jahre
15
Bachelor‑/Masterabschluss
Ja
3
Nein
15
Onkologische Weiterbildung
Ja
8
Nein
10
In der ersten Befragungsrunde wurden bereits 34 von 40 Forschungsprioritäten mit einem eindeutigen Konsens als wichtig bewertet. Vier Ergänzungen der ExpertInnen konnten als neue Forschungsprioritäten identifiziert werden: „Bewältigungsstrategien der Betroffenen“, „Forschung zu PalliativpatientInnen“, „Übergang vom Survivorship zur(m) RezidivpatientIn“ sowie „Versorgungsangebote für Angehörige krebskranker Menschen“. Dementsprechend wurden in der zweiten Runde 10 Forschungsprioritäten nach ihrer Wichtigkeit bewertet, von denen 5 („Interventionen mit komplementären/alternativen Methoden“, „Interventionen mit technologiebasierten Methoden“, „Versorgungsstrukturen mit dem Fokus Survivorship“, „Übergang vom Survivorship zur(m) RezidivpatientIn“ und „Entwicklung und Testung von evidenzbasierten Standards und Leitlinien“) unter dem festgesetzten Konsenskriterium lagen. Auch in der dritten Runde konnte bei diesen 5 Forschungsprioritäten kein eindeutiger Konsens erzielt werden. Aufgrund des festgesetzten Trennwertes ≥51 % musste jedoch lediglich die Forschungspriorität „Interventionen mit technologiebasierten Methoden“ aus der finalen Forschungsagenda ausgeschlossen werden.
Da von den ExpertInnen 4 Forschungsprioritäten mit eindeutigem Konsens ergänzt wurden und eine literaturbasierte Forschungspriorität in ihrer Wichtigkeit für den nationalen Kontext abgelehnt wurde, enthält die österreichische Forschungsagenda für onkologische Pflege in ihrer finalen Version insgesamt 43 Forschungsprioritäten zu insgesamt 9 unterschiedlichen Forschungsbereichen (Tab. 4).
Tab. 4
Österreichische Forschungsagenda für onkologische Pflege
Forschungsbereiche
Forschungsprioritäten
ÜS % (N)
M (SD)
Krankheits- und Therapieerfahrungen der PatientInnen
Untersuchung der Bewältigungsstrategien von Betroffenen
100 (13)b
1,15 (± 0,38)b
Untersuchung der Symptombelastung
100 (18)a
1,17 (± 0,38)a
Untersuchung krankheits- und therapiebedingter Bedürfnisse
100 (18)a
1,22 (± 0,43)a
Untersuchung psychosozialer Auswirkungen
94,4 (18)a
1,50 (± 0,62)a
Untersuchung der Krankheitserfahrung aus Sicht der Betroffenen
100 (18)a
1,56 (± 0,51)a
Untersuchung von Symptomclustern
92,3 (18)b
1,69 (± 0,63)b
Entwicklung von Assessmentinstrumenten zu Erkennung und Beurteilung
Assessment des Symptommanagements
94,4 (18)a
1,22 (± 0,55)a
Assessment von psychosozialen Risiken von Menschen mit Krebserkrankungen
100 (18)a
1,50 (± 0,51)a
Assessmentinstrumente für spezielle PatientInnengruppen (z. B. PalliativpatientInnen, onkogeriatrische PatientInnen)
94,4 (18)a
1,72 (± 0,58)a
Entwicklung und Testung von Interventionen
Interventionen zum Symptommanagement
100 (18)a
1,11 (± 0,32)a
Programme zur Krebsprävention
100 (16)a
1,25 (± 0,45)a
Interventionen zu spezifischen pflegesensitiven Outcomes
100 (18)a
1,28 (± 0,46)a
Interventionen zu bestimmten Krankheitsphasen (z. B. Diagnose, Survivorship)
100 (18)
1,56 (± 0,51)
Interventionen mit komplementären/alternativen Methoden
76,9 (13)c
2,23 (± 0,44)c
PatientInnenedukation
Identifikation von Informations‑, Beratungs- und Schulungsbedürfnissen
100 (18)a
1,28 (± 0,46)a
Entwicklung und Evaluation von Programmen zu Information, Beratung und Schulung von KrebspatientInnen
100 (18)a
1,28 (± 0,46)a
Entwicklung und Evaluation von Programmen zu Information, Beratung und Schulung im Bereich Krebsprävention
94,4 (18)a
1,28 (± 0,56)a
Spezifische PatientInnengruppen
Forschung zu benachteiligten PatientInnengruppen
100 (18)a
1,39 (± 0,50)a
Forschung zu PalliativpatientInnen
100 (15)b
1,40 (± 0,51)b
Forschung zu onkogeriatrischen PatientInnen
94,4 (18)a
1,44 (± 0,62)a
Forschung zu Krebsrisikogruppen
100 (16)a
1,56 (± 0,51)a
Forschung zu PatientInnen mit seltenen Krebserkrankungen
94,4 (18)a
1,72 (± 0,58)a
Cancer Survivors und Survivorship
Information, Beratung und Schulung für Cancer Survivors
94,4 (18)a
1,33 (± 0,59)a
Bedeutung des Survivorship für Betroffene
100 (18)a
1,39 (± 0,50)a
Bedürfnisse von Cancer Survivors
100 (18)a
1,50 (± 0,51)a
Interventionen für Cancer Survivors
94,4 (18)a
1,56 (± 0,62)a
Übergang vom Survivorship zur(m) RezidivpatientIn
69,2 (13)c
2,31 (± 0,48)c
Versorgungsstrukturen mit dem Fokus Survivorship
53,8 (13)c
2,46 (± 0,52)c
Angehörige/Familien von Menschen mit Krebserkrankungen
Information, Beratung und Schulung für betroffene Angehörige bzw. Familien
100 (18)a
1,22 (± 0,43)a
Bedürfnisse von betroffenen Angehörigen bzw. Familien
100 (18)a
1,33 (± 0,49)a
Erfahrungen und Auswirkungen der bzw. auf betroffene(n) Angehörige(n)/Familien
100 (16)a
1,44 (± 0,51)a
Versorgungsangebote für Angehörige krebskranker Menschen
100 (15)b
1,53 (± 0,52)b
Entwicklung von Assessmentinstrumenten für betroffene Angehörige bzw. Familien (z. B. psychosoziales Risikoassessment)
100 (18)a
1,61 (± 0,50)a
Interventionen und Modelle mit dem Fokus Familie
94,4 (18)a
1,67 (± 0,59)a
Ethische und rechtliche Aspekte
Ethische Aspekte in der Kommunikation zwischen Pflegenden und PatientInnen
100 (18)a
1,33 (± 0,49)a
Konzepte zur Entscheidungsfindung (z. B. Information und Einwilligung bei Therapie- und Behandlungsverfahren)
94,4 (18)a
1,39 (± 0,61)a
PatientInnen-Sicherheit im Krankenhaus (z. B. Medikationsfehler)
94,4 (18)a
1,39 (± 0,61)a
Gerechte Verteilung von bzw. gerechter Zugang zu spezifischer onkologischer Betreuung (z. B. Palliativpflegeplatz)
93,3 (15)b
1,47 (± 0,64)b
Gesundheitswesen und Entwicklung der onkologischen Pflege
Entwicklung und Klärung von zukünftigen Rollen von Pflegenden in der Onkologie (z. B. Advanced Practice Nurse)
94,4 (18)a
1,22 (± 0,55)a
Versorgungsangebote für KrebspatientInnen betreffend onkologische Einrichtungen und Dienstleistungen
100 (18)a
1,44 (± 0,51)a
Forschung zur Implementierung wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Pflegepraxis
94,4 (18)a
1,50 (± 0,79)a
Case- und Entlassungsmanagement
94,1 (18)a
1,59 (± 0,62)a
Entwicklung und Testung von evidenzbasierten Standards und Leitlinien
76,9 (13)c
2,23 (± 0,44)c
ÜS Übereinstimmungsgrad, M Mittelwert bezüglich der Wichtigkeit – niedrige Werte weisen auf eine höhere Wichtigkeit hin, SD Standardabweichung
aWerte aus Befragungsrunde 1
bWerte aus Befragungsrunde 2
cWerte aus Befragungsrunde 3

Diskussion

Ziel der vorliegenden Arbeit war es, auf Basis internationaler Forschungsagenden in einem strukturierten Konsensprozess eine auf Österreich ausgerichtete Forschungsagenda für die onkologische Pflege zu entwickeln.
Hierbei wird deutlich, dass Forschungsprioritäten aus anderen Ländern im Wesentlichen auch hierzulande als wichtig beurteilt werden. Dies hängt vermutlich damit zusammen, dass die literaturgestützten Ergebnisse mehrheitlich aus europäischen Ländern stammen, in denen ähnliche Ansprüche an die onkologische Forschung bestehen.
Ähnlich wie in der Arbeit von Shaha et al. [2] befanden sich nur wenige Studien [23, 27] im unteren Bereich bezüglich ihrer Fähigkeit, Prioritäten der Pflegeforschung zu identifizieren, was darauf hindeutet, dass die literaturbasierten Forschungsprioritäten einen tatsächlichen Bedarf abbilden.
Da zusätzlich im Rahmen der Delphi-Studie Forschungsprioritäten ergänzt werden konnten, wurde sichergestellt, dass keine spezifisch nationalen Forschungsprioritäten übersehen werden. Allerdings lassen die 4 ergänzten Forschungsprioritäten nicht darauf schließen, dass diese in anderen Ländern eine untergeordnete Rolle spielen. Vor allem 2 Ergänzungen („Bewältigungsstrategien der Betroffenen“, „Übergang vom Survivorship zur(m) RezidivpatientIn“) sind in anderen Forschungsagenden möglicherweise unter allgemeiner formulierten Forschungsprioritäten subsumiert (z. B. bei der sehr allgemein formulierten Forschungspriorität „Psychoonkologie“ von EONS [22]). Umgekehrt wurden in der Literatursynthese extrahierte Forschungsprioritäten, die als Äquivalente zu den beiden anderen Ergänzungen „Versorgungsangebote für Angehörige krebskranker Menschen“ und „Forschung zu PalliativpatientInnen“ angesehen werden können, ursprünglich unter allgemeiner formulierten Forschungsprioritäten („Interventionen und Modelle mit dem Fokus Familie“ sowie „Interventionen für bestimmte Krankheitsphasen“) zusammengefasst, wie beispielsweise die Forschungspriorität „Unterstützung von Familienmitgliedern“ von Shaha et al. [2]. Aufgrund der Bewertungen der ExpertInnen wurde jedoch beschlossen, die Ergänzungen explizit als österreichische Forschungsprioritäten aufzunehmen.
Der Ausschluss von „Interventionen mit technologiebasierten Methoden“ durch die ExpertInnen ist insofern interessant, weil es sich gerade hier in Form von eSmart und Telenursing um einen aufstrebenden Bereich handelt, in dem zunehmend sowohl international [31] als auch im deutschsprachigen Raum [32] geforscht wird. Allerdings wurde in etwa die Hälfte der Befragten aus einem großen, urbanen, technologisch gut ausgestatteten Universitätsspital rekrutiert. Aus diesem Grund würde möglicherweise ein geringer Forschungsbedarf für Interventionen mit technologiebasierten Methoden angegeben. Wenn man jedoch davon ausgeht, dass technologiebasierte Methoden auch in Gebieten mit feinmaschiger Gesundheitsversorgung für das Selbstmanagement der PatientInnen [31] genutzt werden können, dürfte diesem Bereich auch in Österreich künftig größere Bedeutung beigemessen werden.

Limitationen

Da in Österreich keine ExpertInnen zur Verfügung stehen, die direkt in der onkologischen Pflegeforschung tätig sind und Onkologiepflegende mit akademischer Ausbildung hierzulande ebenfalls sehr selten sind, mussten die Einschlusskriterien für die Delphi-Studie weit gefasst werden. Folglich wurden die Forschungsprioritäten in Hinblick auf deren Wichtigkeit für den österreichischen Forschungskontext von einer Gruppe bewertet, der es möglicherweise an umfassender wissenschaftlicher Expertise fehlte. Hier wurde jedoch darauf geachtet, dass die Heterogenität der ExpertInnen insofern erhöht wird, als diese aus einem Universitätsspital als auch einer landesweit tätigen Institution mit VertreterInnen aus unterschiedlichsten Settings (stationär bis ambulant) rekrutiert wurden, wenngleich es sich im zweiten Fall ausschließlich um Pflegende aus dem hämatoonkologischen Bereich handelte. Darüber hinaus entsprachen nur 32 Personen den festgesetzten Kriterien, von denen 13 ExpertInnen an der letzten Befragungsrunde teilgenommen haben. Allerdings stellt bei der Delphi-Methode die Stichprobengröße ein weniger wichtiges Kriterium dar, als der ExpertInnenstatus [20]. Da nur eine literaturgestützt identifizierte Forschungspriorität mit eindeutigem Konsens aus der Forschungsagenda ausgeschlossen werden musste, könnten folglich Forschungsprioritäten in die Forschungsagenda eingeflossen sein, die von wissenschaftlichen ExpertInnen möglicherweise als nachrangig eingestuft worden wären. Zudem könnte aufgrund von fehlenden Werten der Konsens bei 9 von insgesamt 44 bewerteten Items über- oder unterschätzt worden sein.

Implikationen und Schlussfolgerungen

Die Forschungsagenda bildet erstmalig einen Rahmen für die österreichische Forschung auf dem Gebiet der onkologischen Pflege, mit der diese umfassender geplant und strategisch ausgerichtet werden kann. Sie enthält Forschungsprioritäten, die einen wichtigen Beitrag zu einer verbesserten, evidenzbasierten Pflegepraxis leisten können und die ein breites Spektrum onkologischer Pflegeforschung umfassen. Von präventiven pflegerischen Maßnahmen über akute Krankheitsphasen bis hin zum Survivorship und der Palliativpflege sind auch Angehörige, psychosoziale Aspekte sowie die Entwicklung der onkologischen Pflege im Gesundheitswesen erfasst.
Allerdings ist die Forschungsagenda aufgrund der oben angeführten Limitationen als erster wichtiger Schritt anzusehen. Sie muss überarbeitet und ergänzt werden, sobald in Österreich ExpertInnen aus der onkologischen Pflegeforschung zur Verfügung stehen. Ferner wird empfohlen, weiterführende Arbeiten an der Forschungsagenda aus PatientInnen‑, Angehörigen- und interdisziplinärer Sichtweise zu validieren und in einen weiter gefassten, nationalen Kontext durch eine Zusammenarbeit mit anderen Forschungsinstitutionen, inklusive einer offiziellen berufspolitischen Verlautbarung, einzubetten.
Zusammenfassend kann konstatiert werden, dass die Forschungsagenda einen ersten wichtiger Schritt darstellt, mit dem eine umfassende Prioritätensammlung entwickelt werden konnte, dem jedoch weitere Schritte folgen müssen, um eine Forschungsagenda mit nationaler Gültigkeit und hoher Repräsentativität der Forschungsbedarfe in Österreich zur Verfügung stellen zu können.

Acknowledgements

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Metadaten
Titel
Entwicklung einer österreichischen Forschungsagenda für onkologische Pflege
Eine Delphi-Studie
verfasst von
Silvia Raphaelis
Sabine Köck-Hódi
Hanna Mayer
Publikationsdatum
07.08.2017
Verlag
Springer Vienna
Schlagwort
Onkologie
Erschienen in
HeilberufeScience / Ausgabe 3-4/2017
Elektronische ISSN: 2190-2100
DOI
https://doi.org/10.1007/s16024-017-0307-x

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