01.04.2022 | Kommentar
Entwicklung des Notarztwesens in der Präklinik
Zum 25. Geburtstag der Notfall + Rettungsmedizin
Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin | Ausgabe 3/2022
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Seit Jahrzehnten gibt es unterschiedliche Philosophien hinsichtlich der prähospitalen Rettungskette. Ist es in Europa, beispielsweise in Deutschland und Österreich, größtenteils üblich, ausgebildete Notärzte in der prähospitalen Versorgung einzusetzen, wurde im englischsprachigen Raum, etwa in den USA und in Großbritannien, nahezu ausschließlich das Paramedic-System etabliert. Auch wenn seit den 2000er-Jahren die Implementierung strukturierter, prioritätenorientierter Ausbildungskonzepte zur Verbesserung der Schwerstverletztenversorgung präklinisch (Prehospital Trauma Life Support [PHTLS®]) wie auch klinisch (Advanced Trauma Life Support [ATLS®], Advanced Trauma Care for Nurses [ATCN®]) erfolgte, wurde jahrelang kontrovers diskutiert, ob das Paramedic-System mit „scoop and run“ bzw. „load and go“ und lediglich der Durchführung von Basic-Life-Support(BLS)-Maßnahmen oder das Notarztsystem mit „stay and play“ und Durchführung des Advanced Life Support (ALS) Vorteile für den Verletzten bringt und welche der vom Notarzt vor Ort durchführbaren Maßnahmen bei welcher Gruppe von Verletzten das Outcome oder die Prognose verbessert. Mittlerweile setzt sich in Deutschland zusehends die Meinung durch, dass das Konzept mit „go and treat“ als das zielführendste erscheint, da es nicht nur im Rahmen der Versorgung von Verletzten seine Berechtigung hat. …Anzeige