Zusammenfassung
23 Mio. Betroffene in Deutschland erfüllen die Kriterien eines chronischen, nicht tumorbedingten Schmerzes. Dabei geben 6 Mio. eine Beeinträchtigung durch die Schmerzen an und 2,2 Mio. erfüllen die Kriterien einer nicht tumorbedingten Schmerzkrankheit mit assoziierten psychischen Beeinträchtigungen (Häuser et al.
2014). Damit gehören chronische Schmerzstörungen heute zu den häufigsten Erkrankungen im Alltag. Chronische Schmerzzustände korrespondieren nicht nur mit körperlichen Beeinträchtigungen, sie sind fast immer auch Teil (oder Ausdruck) komorbider psychischer bzw. sozialer Belastungen oder Konflikte. Daher sollte ein umfassendes Krankheitsmodell nicht nur die zentrale Schmerz- und Stressverarbeitung gewichten, sondern hinsichtlich der Schmerzentstehung und -bewältigung auch emotionale, kognitive und verhaltensbezogene Aspekte einbeziehen.