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Einführung in das Indikationsgebiet und Verfahren
verfasst von : Cornelia Seidlitz, Miriam Kip
Erschienen in: Weißbuch Gelenkersatz
Verlag: Springer Berlin Heidelberg
Der Gelenkersatz beschreibt den operativen Ersatz eines Gelenks mit künstlich hergestelltem Material. Totalersatz bedeutet der Ersatz aller beteiligten Gelenkflächen, wohingegen beim Teilersatz nur eine oder mehrere Flächen, nicht jedoch das gesamte Gelenk ausgetauscht werden. Am häufigsten wird das Hüft- oder Kniegelenk künstlich ersetzt. Die häufigsten Ursachen für einen künst lichen Gelenkersatz der Hüfte oder Knie sind die symptomatische Arthrose und Schenkelhalsfrakturen (Hüfte).Bei erstmaligem (arthrosebedingtem) Einsatz einer Hüft- oder Knieendoprothese sind die Patienten in der Regel zwischen 60 und 70 Jahre alt. Gut zwei Drittel der Patienten mit endoprothetisch versorgten Schenkelhalsfrakturen sind über 85 Jahre alt. Der Erst eingriff beschreibt den erstmaligen Einsatz einer Hüft- oder Knieendoprothese; der Wechseleingriff einen Folgeeingriff am selben Gelenk. Die (komplikationsfreie) Zeit zwischen Ersteingriff und Wechseleingriff ist die Standzeit. Bei der symptomatischen Arthrose erfolgt der endoprothetische Gelenkersatz nach Ausschöpfung konservativer und gelenkerhaltender Therapieoptionen. Im Falle einer Schenkelhalsfraktur ist der Gelenkersatz in der Regel die primäre Therapieoption. Ziel der Operationen ist die verbesserte Lebensqualität, die Wiederherstellung einer größtmöglichen Funktionalität, Mobilität und Schmerzfreiheit, eine lange Standzeit bei guter Belastbarkeit der Endoprothese und die Vermeidung von (Folge-) Komplikationen als wichtige Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben im Alter.