26.01.2021 | Originalien
Die psychopharmakologische Versorgung älterer Menschen mit Pflegebedarf
Teil 1: die Perspektive der stationären Pflege
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 1/2022
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Hintergrund
Studien zeigen vielfältige Risiken bei der Versorgung alter pflegebedürftiger Menschen mit Psychopharmaka in Deutschland. Der Pflege kommen in der stationären Versorgung wichtige Aufgaben im Umgang mit Psychopharmaka zu, wie das Stellen und die Verabreichung der Medikamente, die Patientenbeobachtung oder die Kommunikation mit Ärztinnen und Ärzten.
Ziel der Arbeit
Explorativ untersucht wurden Erfahrungen und Einschätzungen zum Umgang mit Psychopharmaka in der stationären Altenpflege aus Sicht von Leitungskräften in der stationären Pflege.
Methoden
Berichtet werden Ergebnisse aus einer 2019 durchgeführten Online-Erhebung unter stationären Pflegeeinrichtungen zum Umgang mit Psychopharmaka in der Altenpflege. Die Auswertung erfolgte deskriptiv-statistisch; offene Fragen wurden zusätzlich inhaltsanalytisch ausgewertet.
Ergebnisse
Der Rücklauf betrug 7,9 %. Die Einschätzungen der Pflege zum Umgang mit Psychopharmaka waren heterogen, ebenso die Wahrnehmung von Versorgungsproblemen. Der fachärztlichen Versorgung, der Kooperation mit Ärztinnen und Ärzten sowie der Qualifikation der Pflege wurde ein hoher Stellenwert beigemessen. Ausgewählte Instrumente im Umgang mit Psychopharmaka wurden von einem kleineren Teil der Befragten eingesetzt und waren nicht allen bekannt.
Diskussion und Ausblick
Zur unterschiedlichen Einschätzung des Umgangs mit Psychopharmaka und zur unterschiedlichen Nutzung von Konzepten und Instrumenten besteht weiterer Forschungsbedarf. Die Sicherstellung der Kommunikation zwischen den Berufsgruppen wird auch in Zukunft von großer Bedeutung sein. Herausforderungen in diesem Zusammenhang sind der vermutlich zunehmende Ärztemangel, aber auch der Mangel an Pflegefachkräften.
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