Skip to main content
Erschienen in: Notfall +  Rettungsmedizin 1/2017

01.02.2017 | Originalien

Der Notfalldatensatz für die elektronische Gesundheitskarte

Die Sicht von Notfallmedizinern und Rettungsdienstpersonal

verfasst von: J. Born, J. Albert, A. Bohn, N. Butz, K. Fuchs, S. Loos, J. Schenkel, C. Juhra

Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin | Ausgabe 1/2017

Einloggen, um Zugang zu erhalten

Zusammenfassung

Hintergrund

Um den Zugang zu Informationen zur Patientenvorgeschichte in Notfallsituationen zu verbessern, sollen zukünftig auf Wunsch der Versicherten Notfalldaten auf der elektronischen Gesundheitskarte gespeichert werden können. Als Grundlage wurde von der Bundesärztekammer ein Notfalldatensatz entwickelt, welcher die Möglichkeit bietet, Informationen zu bestehenden Diagnosen, Medikamenten, Allergien, Implantaten sowie andere notfallmedizinisch relevante Hinweise einzutragen.

Ziel der Arbeit

Die vorliegende Arbeit untersucht aus der Sicht von Notaufnahmeärzten, Notärzten und Rettungsassistenten die Benutzerfreundlichkeit sowie den potenziellen Nutzen des Notfalldatensatzes.

Material und Methoden

Zur Testung des Notfalldatensatzes wurde eine zweistufige explorative Studie durchgeführt. In Studienphase I legten 13 Allgemeinmediziner insgesamt 64 Notfalldatensätze an. In Studienphase II wurden diese Notfalldatensätze anschließend aus notfallmedizinischer Perspektive von 14 in Notaufnahmen tätigen Ärzten, 14 Notärzten und neun Rettungsassistenten auf der Basis fiktiver Notfallszenarien evaluiert. Der gesamte Validierungsprozess wurde rein papierbasiert durchgeführt.

Ergebnisse

Dem Notfalldatensatz wurde sowohl von Klinikern und Notärzten als auch von den Rettungsassistenten in über 70 % der betrachteten Fälle ein sehr großer oder großer Nutzen beigemessen. Die höchsten Nutzenbewertungen erhielten die Datenfelder Medikamente und Diagnosen.

Diskussion

Die Studienergebnisse weisen auf einen hohen potenziellen Nutzen des Notfalldatensatzes in der realen Patientenversorgung hin und lassen bei flächendeckender Verbreitung einen deutlichen Beitrag zur Optimierung der Patientensicherheit erwarten.
Fußnoten
1
Eine ausführlichere Schilderung der politischen Hintergründe wurde von den Autoren bereits an anderer Stelle [10] publiziert. Im vorliegenden Artikel soll der Notfalldatensatz aus Sicht von Notfallmedizinern und Rettungsassistenten in den Fokus der Betrachtungen rücken.
 
Literatur
6.
Zurück zum Zitat Drescher F, Marsden N (2011) Akzeptanz der elektronischen Gesundheitskarte im Feldtest. Gesundheitswesen 73:835–842CrossRefPubMed Drescher F, Marsden N (2011) Akzeptanz der elektronischen Gesundheitskarte im Feldtest. Gesundheitswesen 73:835–842CrossRefPubMed
7.
Zurück zum Zitat Finnell JT, Overhage JM (2010) Emergency medical services: the frontier in health information exchange. AMIA Annu Symp Proc 2010:222–226PubMedPubMedCentral Finnell JT, Overhage JM (2010) Emergency medical services: the frontier in health information exchange. AMIA Annu Symp Proc 2010:222–226PubMedPubMedCentral
8.
Zurück zum Zitat Neuhaus P, Dugas M (2014) Notfalldatensätze im Vergleich. 59. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik. Biom Epidemiol E V doi:10.3205/14gmds009 Neuhaus P, Dugas M (2014) Notfalldatensätze im Vergleich. 59. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik. Biom Epidemiol E V doi:10.3205/14gmds009
10.
Zurück zum Zitat Schenkel J, Albert J, Butz N, Born J, Juhra C (2015) Notfalldatenmanagement – Was genau soll auf die Karte? Dtsch Arztebl 19:A866–A869 Schenkel J, Albert J, Butz N, Born J, Juhra C (2015) Notfalldatenmanagement – Was genau soll auf die Karte? Dtsch Arztebl 19:A866–A869
11.
Zurück zum Zitat Shapiro JS, Kannry J, Kushniruk AW, Kuperman G (2007) Emergency physicians’ perceptions of health information exchange. J Am Med Inform Assoc 14:700–705CrossRefPubMedPubMedCentral Shapiro JS, Kannry J, Kushniruk AW, Kuperman G (2007) Emergency physicians’ perceptions of health information exchange. J Am Med Inform Assoc 14:700–705CrossRefPubMedPubMedCentral
12.
Zurück zum Zitat Stiell A, Forster AJ, Stiell IG, van Walraven C (2003) Prevalence of information gaps in the emergency department and the effect on patient outcomes. CMAJ 10:1023–1028 Stiell A, Forster AJ, Stiell IG, van Walraven C (2003) Prevalence of information gaps in the emergency department and the effect on patient outcomes. CMAJ 10:1023–1028
13.
Zurück zum Zitat Tümmler C (2003) Senioren verändern das Einsatzspektrum. Dtsch Arztebl 11:A 680 Tümmler C (2003) Senioren verändern das Einsatzspektrum. Dtsch Arztebl 11:A 680
14.
Zurück zum Zitat Valentin A, Capuzzo M, Guidet B, Moreno R, Metnitz B, Bauer P, Metznitz P (2009) Errors in administration of parenteral drugs in intensiv care units: a multinational prospective study. BMJ 338:b814CrossRefPubMedPubMedCentral Valentin A, Capuzzo M, Guidet B, Moreno R, Metnitz B, Bauer P, Metznitz P (2009) Errors in administration of parenteral drugs in intensiv care units: a multinational prospective study. BMJ 338:b814CrossRefPubMedPubMedCentral
Metadaten
Titel
Der Notfalldatensatz für die elektronische Gesundheitskarte
Die Sicht von Notfallmedizinern und Rettungsdienstpersonal
verfasst von
J. Born
J. Albert
A. Bohn
N. Butz
K. Fuchs
S. Loos
J. Schenkel
C. Juhra
Publikationsdatum
01.02.2017
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Notfall + Rettungsmedizin / Ausgabe 1/2017
Print ISSN: 1434-6222
Elektronische ISSN: 1436-0578
DOI
https://doi.org/10.1007/s10049-016-0197-y

Weitere Artikel der Ausgabe 1/2017

Notfall +  Rettungsmedizin 1/2017 Zur Ausgabe

Mitteilungen der DGINA

Mitteilungen der DGINA