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30.11.2017 | Demenz | Nachrichten

Studie: Demenzstation hat sich bewährt

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Die Versorgung von Menschen mit Demenz im Akutkrankenhaus ist vielerorts ein ungelöstes Problem. Nicht selten verschlechtert sich die Demenzsymptomatik im ungewohnten Klinikumfeld. Dass es auch anders geht, beweist das Malteser Krankenhaus St. Hildegardis in Köln.

Besondere Betreuung von Menschen mit Demenz im Malteser Krankenhaus © Malteser Deutschland gGmbH

Über drei Jahre haben Forscher des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung (DIP) die Versorgung von 400 Patienten auf der „Station Silvia“ des St. Hildegardis Krankenhauses begleitet. Mobilität, geistige Fähigkeiten und Alltagskompetenz der Patienten verbesserten sich während des Aufenthaltes dort deutlich, wie die Evaluationsstudie des DIP ergab. Die Station ist als „special care unit“ eigens auf die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz zugeschnitten.

Aus Sicht des DIP setzt das Stationskonzept  in einem weiteren Punkt Maßstäbe: Die überwiegend hochbetagten Patienten wurden nicht am Bett fixiert. In vielen Krankenhäusern sei das noch der Fall, um die Patienten am „Weglaufen“ zu hindern. „Fixierungen sind vermeidbar und keine natürliche Begleiterscheinung einer Krankenhausbehandlung“, stellte Professor Michael Isfort, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des DIP fest.

Umgebung an Menschen mit Demenz angepasst

Auf der Station wurden die Ansätze des schwedischen Silviahemmet-Konzeptes umgesetzt, um eine Umgebung zu schaffen, in der Menschen mit Demenz optimal betreut werden können. Sie zeichnet sich durch eine übersichtliche Gestaltung aus und bietet mit einer Küche und einem Tages- und Speiseraum eine Art familiären Zusammenlebens. Ärzteschaft, Pflegepersonal und Therapeuten der „Station Silvia“ haben sich auf die besonderen Bedürfnisse dieser Patientengruppe eingestellt und die Arbeitsabläufe  an die Patienten angepasst.

Akut erkrankte Menschen mit einer Demenz können im Krankenhaus so versorgt werden, dass sie gestärkt wieder entlassen werden. Die Malteser fordern, diesen Fortschritt in der Versorgung und Behandlung von Menschen mit Demenz durch eine adäquate Finanzierung flächendeckend zu ermöglichen. Aktuell sei dies nur durch Eigenmittel möglich und für die meisten Häuser so nicht zu leisten. (ne)

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