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01.11.2017 | Demenz | Nachrichten

DAK will spezielle Pflegezentren

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Mittel aus Strukturfonds sollen bei Umwandlung von Kliniken helfen.

Demenz (Symbolbild) © JSB31 / stock.adobe.com

Für die bessere Versorgung von Demenzkranken fordert die DAK, den neuen Krankenhausstrukturfonds dazu zu nutzen, einen Teil der unrentablen Kliniken in Pflegekompetenzzentren umzuwandeln. Anlass für diesen Vorstoß ist der aktuelle Pflegereport, den die Krankenkasse am Donnerstag in Berlin vorgestellt hat. Aus ihm ergebe sich, so DAK-Vorstand Andreas Storm, dass jeder fünfte Pflegende eine ambulante Wohngruppe für die beste Form der Betreuung von Demenzkranken hält.

Das Problem: Solche Angebote gibt es in Deutschland kaum, vor allem auf dem Land kommen sie nicht vor. Nur etwa 1,8 Prozent der Menschen mit Demenz leben in solchen Wohngruppen, berichtete Professor Thomas Klie von der Evangelischen Hochschule Freiburg, der den Report wissenschaftlich begleitet hat.

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Als Lösung schlägt die DAK deshalb den Aufbau von Pflegekompetenzzentren in Krankenhäusern vor, die mit Hilfe des Krankenhausstrukturfonds, der in der neuen Legislaturperiode aus Steuermitteln finanziert werden soll, umgewandelt werden. Etwa ein Drittel bis zur Hälfte der Kliniken könnten dafür genutzt werden. "Ich könnte mir vorstellen, dass der Fonds mit 250 Millionen Euro pro Jahr beginnt. Das wäre ein Betrag, mit dem man was anfangen kann", sagte Storm.

Nach Vorstellung der Krankenkasse sollen Pflegekompetenzzentren die wichtigsten Service- und Versorgungsangebote für die Pflege bündeln und eine interdisziplinäre Betreuung auch der Angehörigen ermöglichen. Ferner sollen sie ein Mindestangebot an ärztlicher, geriatrischer Betreuung, Rehabilitation und an Kurzzeit- und Verhinderungspflege, hier vor allem der Tages- und Nachtpflege, bieten. "Das Fachpersonal aus den Krankenhäusern wäre natürlich gut geeignet, diese Aufgaben zu übernehmen", so Storm.

Flächendeckende Versorgung

Eine ärztliche Betreuung in den Zentren sei vor allem deshalb wichtig, um Krankenhausaufenthalte zu verhindern oder zumindest zu verkürzen. "Das gehört mit zu den schlimmsten Dingen, die Demenzkranken widerfahren können", sagte Storm. Unter anderem seien vermehrte Krankenhauseinweisungen auch mit dafür verantwortlich, dass die durchschnittlichen Kosten der Kranken- und Pflegeversicherung sich nach einer Demenz-Diagnose fast verdoppeln.

Mittelfristig, so DAK-Chef Andreas Storm, sei es denkbar, dass in jedem Landkreis wenigstens ein solches Pflegekompetenzzentrum entstehe. Die Krankenkasse kündigte an, Anfang des kommenden Jahres ein detailliertes Konzept zu den Pflegekompetenz-Zentren vorzulegen. (juk)

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