Zusammenfassung
Ausgehend vom evolutionsbiologisch „alten“ Gedächtnis für Gerüche werden wichtige Orte im Gehirn dargestellt, die bei der Gedächtnisbildung eine entscheidende Rolle spielen. Mit diesem Vorwissen erfährt der Leser Gedächtnis par excellence aus psychologischer Perspektive, genauer aus neuropsychologischer Erfahrung heraus. Wissenschaftsgeschichtlich liegt der Startzeitpunkt dafür im 19. Jahrhundert. Die Grundbegriffe des mentalen Gedächtnisses werden vorgestellt, wo es um Erkennen, Abspeichern, Verfestigen, Ablegen und Erinnern (Abrufen) geht. Dieser Systematik der Gedächtnislehre folgt die Darstellung molekularer und zellulärer Prinzipien der Gedächtnisfunktion. Das Seepferdchen, die Meeresschnecke mit dem lustigen Namen „Seehase“, der Hund von Pawlow und ängstliche Katzen in fremden Räumen spannen den Bogen vom Molekül über die Zelle zum Verhalten.