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Erschienen in: Pflegezeitschrift 9/2020

01.09.2020 | Sonstiges

Campus aktuell

Erschienen in: Pflegezeitschrift | Ausgabe 9/2020

Rückenschonende Arbeitsweise trainieren

Arbeitsbedingte Rückenschmerzen sind ein häufiges Problem unter Gesundheits- und Krankenpflegenden. Jahresprävalenzerhebungen reichen von 42-85%. Dabei spielen körperliche Risikofaktoren wie Rumpfkrümmung und -verdrehung sowie psychische Einflussfaktoren wie eine geringe soziale Unterstützung eine Rolle. Die Folgen sind Krankenstände, negative Auswirkungen auf die Arbeitsfähigkeit und Einschränkungen bei alltäglichen Aktivitäten.
Fragestellung: Welche Präventionsmaßnahmen vermindern das Auftreten von arbeitsbedingten Rückenschmerzen beim Gesundheits- und Krankenpflegepersonal? Wie kann Rezidiven und der Chronifizierung von arbeitsbedingten Rückenschmerzen entgegen gewirkt werden?
Methodik: Strukturierte Literaturrecherche von Februar bis Mai 2019 in Datenbanken, Journals und Plattformen. Die gewonnene Literatur wurde mit Bewertungsbögen nach Saxer sowie Behrens und Langer untersucht. Es wurde ein Suchprotokoll geführt, Duplikate ausgeschlossen und ein Flussdiagramm begonnen, das den weiteren Prozess für den Einschluss von Literaturquellen zeigt.
Ergebnisse: Die Ergebnisse geben keinen Aufschluss darüber, welche Maßnahmen das Auftreten von arbeitsbedingten Rückenschmerzen nachweislich vermindern. Bildungs- und Trainingsprogramme und der Gebrauch von Hilfsmitteln scheinen die körperlichen Risikofaktoren am ehesten zu reduzieren. Beide Maßnahmen verbessern die Mobilisations- und Transfertechniken der Pflegepersonen und senken die Schmerzintensität von arbeitsbedingten Rückenschmerzen.
Fazit: Die Empfehlung, Bildungs- und Trainingsprogramme in Institutionen zu implementieren, ist nach den Ergebnissen der Arbeit gegeben. Eine Implikation ist, muskuloskelettale Beschwerden anstatt primär Rückenschmerzen in den Vordergrund zu rücken, mit der Annahme, dass ein schmerzender Bereich negativ auf den weiteren Bewegungsapparat wirkt. Ein weiterer Vorschlag ist, Hilfsmittel in die Trainingsprogramme zu integrieren, da mehrmalige Instruktionen den Lernprozess fördern. Das gilt auch für das Aneignen von Wissen zu Rückenschmerzen und einer rückenschonenden Arbeitsweise. Auszubildende sollten in Bildungs- und Trainingsprogramme einbezogen werden, da so frühzeitig präventive Verhaltensweisen eingeübt werden können.
"Prävention arbeitsbedingter Rückenschmerzen beim Gesundheits- und Krankenpflegepersonal". Bachelorarbeit an der Fachhochschule Wiener Neustadt, eingereicht am 24.6.2019, Betreuerin: Mag. Katja Podzeit

PICS: Psyche und Physis im Ausnahmezustand

Die moderne Intensivmedizin konnte die Mortalitätsrate bei Intensivpatienten von annähernd 40% in den 1990er Jahren auf ungefähr 25% in neueren Erhebungen senken. Vor der fast trivialen Erkenntnis, dass Psyche und Physis untrennbar miteinander verbunden sind, wachsen jedoch Zweifel daran, ob allein die Mortalitätsrate ein reliabler Marker für eine erfolgreiche Behandlung ist. Denn die moderne Intensivmedizin, die ausschließlich auf die Therapie kritischer somatischer Erkrankungen spezialisiert ist, kann gravierende Folgeschäden nach sich ziehen. Der Symptomkomplex des Postintensive Care Syndrome (PICS) umfasst diese Folgeschäden und beschreibt kognitive, physische und psychische Langzeitfolgeschäden, die bei ca. 60% der Patienten nach intensivmedizinischer Behandlung auftreten. Außerdem erleiden geschätzt 40% der Angehörigen von Intensivpatienten Beeinträchtigungen der psychischen Gesundheit (PICS-F).
Fragestellung: Im Fokus steht die posttraumatische Belastungsstörung bei ehemaligen Intensivpatienten (post-ICU PTSD) aus dem Bereich der psychischen Langzeitschäden.
Methodik: Literaturrecherche zum aktuellen Stand wissenschaftlicher Untersuchungen zu potenziellen Risikofaktoren für die post-ICU PTSD. Um die Übersicht zu systematisieren, wurden die Risikofaktoren in die drei Kategorien patientenbedingte, krankheits- und behandlungsbedingte sowie erfahrungs- und erinnerungsbedingte Risikofaktoren eingeteilt.
Ergebnisse: Die Resultate stellen sich zum Teil als widersprüchlich dar, was nicht zuletzt daran liegt, dass das Forschungsfeld noch jung ist und die untersuchten Samples eine hohe Heterogenität aufweisen. Aus den Erfahrungen der täglichen Praxis wird ein Moderatoreffekt von ICU-Stressoren auf den Zusammenhang von empirisch untersuchten Risikofaktoren und die Höhe der Ausprägung einer post-ICU PTSD diskutiert. Die quantitativen Ergebnisse der einschlägigen Studien sind im Anhang tabellarisch dargestellt.
Fazit: Eine intensivmedizinische Behandlung birgt eine Vielzahl von Risikofaktoren. In der Praxis ist es notwendig, diese wo immer möglich zu reduzieren. Sedierungs- und Weaningmanagement sowie Delirprophylaxe spielen dabei eine wichtige Rolle.
"Psyche und Physis im Ausnahmezustand - Das Postintensive Care Syndrome PICS. Eine Literaturübersicht." Bachelorarbeit an der Universität Konstanz. Eingereicht am 1.10.2019, Betreuer: PD Dr. Maggie Schauer und Prof. Dr. Thomas Elbert

ITS: Den Übergang gestalten

Sobald sich der Gesundheitszustand kritisch kranker Patienten stabilisiert, werden sie auf eine Normalstation transferiert. Dieser Übergang ist in der Regel ein positiver Schritt in Richtung physischer Erholung. Bekannt ist auch, dass dieser Prozess für viele Patienten und ihre Bezugspersonen ebenso traumatisch wie der Intensivaufenthalt selbst sein kann.
Fragestellung: Wie erleben Pflegende, vormals kritisch erkrankte Patienten und ihre Bezugspersonen den Übergang nach einem Intensivaufenthalt?
Methodik: Anhand einer von Meleis' Transitionskonzept geleiteten Literaturanalyse wurde eine systematische Literaturrecherche in den Datenbanken Pubmed, CINAHL, PsychINFO und Cochrane Library durchgeführt.
Ergebnisse: Patienten, Bezugspersonen und Pflegende beider Bereiche nehmen einen Bruch zwischen den Versorgungssettings wahr. Dieser resultiert aus mangelnder Information, Lücken in der Kommunikation und fehlender Kooperation der beteiligten Stationen. Die unterschiedlichen organisatorischen Rahmenbedingungen führen zu einem unbefriedigenden Erlebnis der Pflegenden sowie einer Rollenadaption der Bezugspersonen, um diese Lücke zu kompensieren.
Fazit: Patienten erleben multiple, situationelle und gesundheitsbedingte Transitionen. Pflegende können ein positives Erleben des Übergangs für die Betroffenen erzielen. Hierzu bedarf es einer sorgsam geplanten Pflegeüberleitungsstrategie.
"Den Übergang nach einem Intensivaufenthalt gestalten - eine Literaturanalyse." Bachelorarbeit an der Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen, Köln. eingereicht am 14.1.2020, Betreuerin: Prof. Dr. Anke Helmbold

Neurologische Frührehabilitation

Pflegefachpersonen werden in ihrem Berufsalltag immer häufiger mit der Betreuung Angehöriger konfrontiert. Erkenntnisse über eine bedürfnisgerechte Betreuung dieser Angehörigen sind jedoch rar. Diese Arbeit leistet einen Beitrag zur Generierung von Wissen über einen familienzentrierten Ansatz in der Pflege, welcher speziell auf die Bedürfnisse Angehöriger von B-Phase-Patienten in der neurologischen Frührehabilitation abzielt.

Angehörige im Rehasetting

Welche psychosozialen Bedürfnisse haben Angehörige von B-Phasen-Patienten auf der Intensivstation einer neurologischen (Früh-)Rehabilitationseinrichtung? Wie verändern sich diese hinsichtlich der Wichtigkeit im Behandlungsverlauf nach der Verlegung von einer Intensivstation eines Akuthauses in ein (Früh-)Rehabilitationssetting?
Die theoretische Annäherung an die Forschungsfrage erfolgte durch die Konzepte der traumatischen Krise nach Cullberg (1980) und die Bedürfnisdimensionen nach Mayer et al. (2011). In einer qualitativen Querschnittanalyse wurden acht problemzentrierte Interviews mit Angehörigen geführt und mittels einer Kombination zusammenfassender und strukturierender Elemente der Qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet.

Hauptbedürfnis: Unterstützung erfahren

Die Ergebnisse zeigen zunächst die immense Belastung der Angehörigen durch die Schwere und Dauer der Erkrankung des Patienten. Alle bekannten Bedürfnisdimensionen treten gehäuft in den Interviews auf, wobei aber das Bedürfnis, Unterstützung zu erfahren, besonders prominent in Erscheinung tritt. Zudem wurden die rehabilitationsspezifischen Bedürfnisdimensionen Sicherheit, Erwartungen/Vertrauen und Zeiterleben aus dem Material generiert. Veränderungen von Bedürfnissen über die Phasen der traumatischen Krise hinweg konnten identifiziert und verargumentiert werden, auch wenn sich diese im Gesamten etwas marginaler darstellen.
Fazit: Auf die bestehenden Erkenntnisse aus der Bedürfnisforschung muss aufgebaut werden. Durch settingspezifische Ergänzungen und ein Assessmentinstrument zur Schulung des Behandlungsteams auf Phasensensibilität einer traumatischen Krise kann ein Ansatz entwickelt werden, der ideal auf die Bedürfnisse von Angehörigen abgestimmt ist. Maßnahmen können beispielsweise eine stets verfügbare Ansprechperson, möglichst offene Besuchszeiten und Möglichkeiten zur Mithilfe durch die Angehörigen sein.
"Veränderungserleben von Bedürfnissen: Angehörige von Patienten der Phase B in der neurologischen Frührehabilitation". Masterarbeit an der Evangelischen Hochschule Nürnberg. Eingereicht am 17.2.2020. Betreuerin: Prof. Dr. Susanne Schuster
Kommentar: Diese Masterarbeit unterstreicht die Notwendigkeit der Exploration und Deskription von Angehörigenbedürfnissen, um den im (früh)rehabilitativen Setting notwendigen genuin pflegerischen Aufgaben der Patienten- und Angehörigenedukation gerecht zu werden. Durch die methodisch fundierte empirische Erhebung konnte der Forschungsstand bestätigt sowie neue, settingspezifische Bedürfniskategorien und -veränderungen exploriert werden. Auch wenn diese Veränderungen nur unscheinbar wirken, so zeigen sie, dass das Angehörigenbedürfnis nach "Unterstützung erfahren" stets, über alle Phasen einer traumatischen Krise hinweg, vorhanden ist. Das Bedürfnis nach "Wissen" nimmt über die Phasen hinweg ab, wobei die Bedürfnisse nach "Unterstützung sein" und "Struktur" stetig steigen.
Prof. Dr. Susanne Schuster, Nürnberg

Gesundheitsförderung an Pflegeschulen

Im Kontext begrenzter finanzieller Ressourcen muss sich Gesundheitsförderung den Anforderungen von Qualitätssicherung und -entwicklung stellen und nachweisen, dass sie wirkt bzw. der Mitteleinsatz gerechtfertigt ist. Inzwischen wurden eine Vielzahl von Verfahren und Instrumenten zur Qualitätssicherung und -entwicklung erprobt. Praktiker sind der Qualitätssicherung gegenüber aufgeschlossen, bemängeln jedoch den hohen Aufwand und die teils fehlende Spezifität der Instrumente für Praxis, Zielgruppe sowie Setting und sind in der Verfahrenswahl un-sicher.
Fragestellung: Da auch für Pflegeschulen Gesundheitsförderung ein relevantes Handlungsfeld ist, stellt sich im Kontext der vorliegenden Arbeit die Frage, welches der vorhandenen Verfahren/Instrumente zur Qualitätsentwicklung in der Gesundheitsförderung prinzipiell geeignet ist und welche Aspekte müssten speziell für Pflegeschulen in ein Qualitätsentwicklungskonzept aufgenommen bzw. adaptiert werden?
Methodik: Ausgewählte Instrumente und Verfahren der Qualitätssicherung und -entwicklung wurden auf der Grundlage definierter Brauchbarkeitskriterien einer Stärken-Schwächen-Profilierung nach Simon & Gathen (2010) unterzogen. Ausgehend von den Kernstrategien der Gesundheitsförderung und dem entsprechenden Bedarf in der Pflegeausbildung wurde ein Qualitätskriterienkatalog zur Gesundheitsförderung an Pflegeschulen abgeleitet.
Ergebnisse: Der "Leitfaden Qualitätskriterien für Planung, Umsetzung und Bewertung von Maßnahmen mit dem Fokus auf Bewegung, Ernährung und Umgang mit Stress" (BZgA 2012) als Basisinstrument identifiziert und um die erarbeiteten Qualitätskriterien für Gesundheitsförderung an Pflegeschulen erweitert.
Fazit: Der entwickelte Leitfaden kann als Basis dienen, Maßnahmen der Gesundheitsförderung in Pflegeschulen qualitätsgesichert zu planen, umzusetzen und zu entwickeln.
"Qualitätsentwicklung in der Gesundheitsförderung an Pflegeschulen", Masterarbeit an der Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften. Eingereicht im Januar 2018, Betreuerin: Prof. Dr. Petra Kolip

Was fördert evidenz-basiertes Handeln?

Evidenzbasiertes Handeln ist essenziell für eine optimale Versorgungsqualität im Gesundheitswesen, denn damit können bessere Ergebnisse bei der Versorgung von Patienten erzielt und zugleich Ausgaben im Gesundheitssystem gespart werden. Allerdings ist die Anwendung von Evidence-based Nursing (EBN) noch nicht wirklich weit fortgeschritten; stattdessen wird noch immer auf Wissen aus Erfahrung und Tradition zurückgegriffen. Aufgrund dessen beschreibt diese Literaturarbeit die Einstellung von Gesundheits- und Krankenpflegepersonen gegenüber EBN, Faktoren, welche die Implementierung beeinflussen, sowie die Auswirkungen verschiedener Edukationsmaßnahmen auf die Anwendung von EBN.
Fragestellung: Wie ist die Einstellung von Gesundheits- und Krankenpflegepersonen zur Anwendung von Forschungsergebnissen und welche förderlichen und hinderlichen Faktoren bei der Implementierung von evidenzbasiertem Wissen gibt es? Welche Auswirkungen hat die Sensibilisierung von Gesundheits- und Krankenpflegepersonen hinsichtlich Pflegewissenschaft und -forschung auf die Implementierung von evidenzbasiertem Wissen?
Methodik: Es wurde eine Literaturrecherche in den Datenbanken PubMed und CINAHL sowie eine Handsuche durchgeführt.
Ergebnisse: Trotz einer durchaus positiven Einstellung behindern Faktoren wie fehlendes Wissen, fehlende Verfügbarkeit von Primärliteratur, nicht vorhandenes Interesse, Personal- und Zeitmangel, fehlende Bereitschaft, eine nicht förderliche Organisation sowie das fehlende Hinterfragen der eigenen Praxis die Implementierung von EBN. Unterstützung seitens der Organisation, der Führungsebene sowie von Kollegen, Aus- und Weiterbildungen, Zugriff auf Datenbanken, Wissen über EBN und Forschung, eine positive Haltung, genügend Zeit und EBN-Mentoren fördern die Umsetzung von evidenzbasiertem Wissen. Edukationsmaßnahmen können die Einstellung gegenüber, Wissen über und Anwendung von EBN fördern. Besonders wichtig ist hier die Möglichkeit der praktischen Umsetzung des Erlernten sowie die Unterstützung durch entsprechende Mentoren.
Fazit: Um die Anwendung von Evidence-based Nursing voranzutreiben, muss einerseits an den beeinflussenden Faktoren bei der Umsetzung angesetzt und andererseits das Wissen über EBN mittels entsprechender Edukationsmaßnahmen gefördert werden.
"Implementierung von evidenzbasiertem Wissen in die Praxis". Bachelorarbeit an der Fachhochschule Burgenland, Pinkafeld. Eingereicht am 24.1.2020, Betreuerin: Christine Gassler, M.Sc.

Der fremde Körper

Der Verlust der Brust oder eines Teils sowie andere therapiebedingte Körperveränderungen bei Brustkrebs sind für viele Frauen traumatisierend und führen dazu, dass der Körper als fremd erlebt wird. Das Illness-Constellation Modell von Morse & Johnson beschreibt das Erleben einer Erkrankung in vier Phasen und berücksichtigt auch die Sicht der Partner.
Fragestellung: Wie erleben Frauen mit Mamma Ca. die mit der Erkrankung und der Therapie einhergehenden Körperveränderungen? Und inwieweit eignet sich das Illness-Constellation Modell als Rahmen für die Gestaltung der Pflege?
Methodik: Systematische Literaturrecherche in den Datenbanken PubMed, PubPsych, CINAHL complete, PsycINFO und PSYNDEX sowie Handsuche.
Ergebnis: Frauen erleben Körperveränderungen körperlich-leiblich, als emotionale Reaktionen und als Infragestellung ihrer weiblichen Identität. Sie wählen unterschiedliche Bewältigungsstrategien. Entscheidend sind die individuelle Bedeutung der Brust, das Erleben des eigenen Körpers im Spiegel Anderer, die Qualität von Informationen und die Partizipationsmöglichkeit bei Entscheidungen. Die in der Literatur empfohlenen Pflegeinterventionen lassen sich gut in das Phasenmodell von Morse & Johnson integrieren.
Fazit: Das Erleben von Körperbildstörungen und die psychosoziale Belastung sollten in der Pflege stärker beachtet werden. Die Erkenntnisse dieser Arbeit sollen als Orientierung für Pflegeinterventionen dienen, aber auch in die Haltung den Frauen gegenüber einfließen.
"Wenn der Körper fremd wird" - Körperbildstörung bei Mammakarzinom und Möglichkeiten professioneller pflegerischer Begleitung", Bachelorarbeit an der Katho- lischen Hochschule Nordrhein-Westfalen, Köln. Eingereicht am 14.1.2020, Betreuerin: Prof. Dr. Anke Helmbold

Burn-out vorbeugen

Auf der Mikroebene führt das Burnout-Syndrom zu gesundheitlichen Folgen bei Pflegekräften (Ehrensmann, Kockert & Schott 2015). Auch in Bezug auf die Meso- und Makroebene werden negative Auswirkungen auf die Fehltage und Fluktuationsraten von Pflegepersonal sowie die Versorgungsqualität festgestellt (Basar & Basim 2016; Ehrensmann, Kockert & Schott 2015; Borchart et al. 2011). Innerhalb der Literaturarbeit werden Faktoren analysiert, die Burnout bei Pflegekräften begünstigen. Da Ansatzpunkte zur Reduktion des Burnouts bestehen, erfolgt die Untersuchung von Maßnahmen zur Prävention des Burnout-Syndroms bei Krankenhaus-Pflegepersonal.
Methodik: Die systematische Literaturrecherche wurde in den Datenbanken 'CINAHL' und 'PubMed', der Bibliothek der PMU Salzburg sowie dem Katalog der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und in 'Google Scholar' durchgeführt. Der Ergebnisteil basiert auf 17 für die Thematik relevanten Studien.
Ergebnisse: Es konnte festgestellt werden, dass bei den arbeitsplatzbezogenen Faktoren, die die Entwicklung eines Burnouts begünstigen, die Schichtlänge und das Auftreten und fehlende Wertschätzung angeführt werden können. Für die individuellen Faktoren, welche Burnout begünstigen, ergeben sich Neurotizismus, devotes oder dominantes Verhalten, Alter, Familienstand und Erfahrung im Gesundheitswesen als prädiktiv. Hinsichtlich arbeitsplatzbezogener und individueller Faktoren lassen sich der Grad der Berufserfahrung, Distress, Neurotizismus, Freundlichkeit, Gewissenhaftigkeit, Weltoffenheit, negatives Selbstwertgefühl, negative Emotionalität, das Versorgungsgebiet, Unzufriedenheit und Überlastung anführen. Bei den Maßnahmen wird der Nutzen des Copings als Prävention von Burnout bei Pflegekräften deutlich. Ebenso hat das Verhalten von Führungskräften - vor allem eine authentische Führung - Auswirkungen. Auch unterschiedliche Interventionen wie Yoga, vorbeugende Programme und Pausen im Krankenhausgarten wirken präventiv.
Fazit: Die derzeitige Prävention ist als nicht ausreichend zu beurteilen. Es besteht ein Bedarf an aktueller Forschung zum Burnout bei Pflegekräften. Zudem müssen die vorgestellten Ansätze auf verschiedenen Ebenen umgesetzt werden.
"Prävention des Burnout-Syndroms bei Pflegekräften im Krankenhaus". Bachelorarbeit an der PMU Salzburg. Eingereicht am 4.6.2019, Betreuer: Joachim von der Heide, M.A. und Prof. Dr. phil. Matthias Drossel

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Metadaten
Titel
Campus aktuell
Publikationsdatum
01.09.2020
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Pflegezeitschrift / Ausgabe 9/2020
Print ISSN: 0945-1129
Elektronische ISSN: 2520-1816
DOI
https://doi.org/10.1007/s41906-020-0765-0

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