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02.06.2025 | Bildung | Nachrichten

Junge Pflege im DBfK

Generalistik praxistauglich weiterentwickeln 

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Die Lenkungsgruppe Junge Pflege im DBfK hat Vorschläge zur Nachjustierung der generalistischen Pflegeausbildung vorgelegt. Trotz vorhandener Schwachpunkte in der Ausbildung warnt sie davor, das Rad zurückzudrehen. 

© Emanuel / stock.adobe.com / Generated with AIZufriedene Pflegeazubis - doch nicht für alle läuft es bei den Praxiseinsätzen rund.   

Die junge Generation im DBfK hat Vorschläge für eine Ausbildungsreform vorgestellt. In dem am Montag veröffentlichten Positionspapier verteidigt die Lenkungsgruppe Junge Pflege die generalistische Ausbildung. Gleichzeitig fordert sie deren "praxistaugliche Weiterentwicklung" im Zuge der anstehenden Evaluierung.  

„Wir erleben in der Praxis tagtäglich die Chancen der neuen Ausbildung“, erklärte Björn Klink, Co-Sprecher der Lenkungsgruppe. „Aber wir sehen auch, wo es noch hakt – und was sich dringend ändern muss, damit die Generalistik ihr volles Potenzial entfalten kann.“

Fokus der Ausbildung in der Praxis oft nicht bekannt

Als ein zentrales Problem hat die Lenkungsgruppe das geringe Wissen über das Ausbildungsgesetz in den Praxisorten ausgemacht. Viele Pflegefachpersonen vor Ort hätten sich (noch) nicht mit den Inhalten der generalistischen Ausbildung auseinandergesetzt, heißt es. Daher stünden sie ihr skeptisch gegenüber. 

Die Folge: Pflegeauszubildende müssen sich immer wieder rechtfertigen und ihr Wissen unter Beweis stellen. Sie hören Sätze wie „In deiner Ausbildung lernst du nichts mehr“ und „Bei uns wurde noch viel mehr anatomisches Wissen vermittelt“. Dies verdeutliche, dass das Bewusstsein für den Fokus der Ausbildung - die Kompetenzentwicklung - noch nicht in der Praxis angekommen ist. Die Aussagen aus den Einrichtungen und von erfahrenen Kolleg:innen verunsicherten angehende Pflegefachpersonen und beeinträchtigten den Lernerfolg.

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Zentrale Herausforderungen angehen

Das Positionspapier der Lenkungsgruppe basiert auf den Erfahrungen junger Pflegender aus unterschiedlichen Settings und Ausbildungsjahrgängen. Es benennt zentrale Herausforderungen wie fehlende Praxisanleitung, unzureichende Informationen in den Einrichtungen und ungleiche Bedingungen - vor allem in Langzeitpflege und Pädiatrie. Zugleich werden Vorschläge gemacht, wie die Ausbildung verbessert werden kann.

Die konkreten Forderungen umfassen

  • eine verbindliche Umsetzung und Kontrolle der gesetzlichen Praxisanleitung,
  • den Ausbau des dritten Lernorts z. B.  durch Skills Labs,
  • eine bessere Vorbereitung auf spezialisierte Pflegebereiche durch eine strukturierte Einarbeitung,
  • eine Verbesserung der pädiatrischen Einsätze und die Anerkennung alternativer Einsatzorte, 
  • stärkeres Praxiswissen aus allen Versorgungsbereichen in der Pflegepädagogik 
  • sowie die Orientierung an EU-Standards und den Schutz der automatischen Anerkennung.

Nach wie vor gibt es Vorstöße, die generalistische Pflegeausbildung in Frage zu stellen. Die Lenkungsgruppe warnt davor, die Generalistik „aus politischem Kalkül“ zurückzudrehen. Im Positionspapier betont sie: „Strukturelle Veränderungen brauchen Zeit – und eine sachliche, tiefgreifende Evaluation. Schnellschüsse schaden mehr als sie nützen.“

Auch der Berufsverband selbst unterstützt die Position seiner jungen Mitglieder ausdrücklich. „Die Generalistik ist nicht gescheitert – aber es gibt Verbesserungsbedarf. Wer sie jetzt grundsätzlich infrage stellt, gefährdet die Zukunft der Pflegeberufe in Deutschland“, betont DBfK-Präsidentin Vera Lux. (ne)

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