01.07.2015 | Beiträge zum Themenschwerpunkt
Bedeutung von außerhäuslichen Aktivitäten, Nachbarschaft und Stadtteilidentifikation für das Wohlbefinden im Alter
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 5/2015
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Hintergrund
Dem Leben im Quartier wird gerade im hohen Alter große Bedeutung für Selbstständigkeit und Wohlbefinden zugesprochen.
Ziel der Arbeit
Im Projekt „‚Hier will ich wohnen bleiben!‘ – Zur Bedeutung des Wohnens in der Nachbarschaft für gesundes Altern“ (BEWOHNT) wurde u. a. die Frage verfolgt, welche Bedeutung außerhäusliche Aktivitäten, Nachbarschaftserleben und die Identifikation mit dem Stadtteil auf das eigene Wohlbefinden haben. Im Beitrag wird der Einfluss von Person-Umwelt-Austauschprozessen sowohl im Bereich des Wohnhandelns („agency“, z. B. außerhäusliche Aktivitäten) als auch im Bereich des Wohnerlebens („belonging“, z. B. stadtteilbezogene Identität, soziale Zusammengehörigkeit) auf psychisches Wohlbefinden („valuation of life“) in Ergänzung zu gesundheitlichen Auswirkungen herausgearbeitet.
Material und Methoden
Die Befunde basieren auf Daten von Hausbesuchen und Mobilitätstagebüchern bei bzw. von 595 allein oder mit ihrem Partner lebenden Frauen und Männern aus 3 Frankfurter Stadtteilen (stratifiziert nach Alter 70 bis 79 vs. 80 bis 89 Jahre alt, Stadtteil und Haushaltsform).
Ergebnisse
Die Befunde verweisen auf substanzielle Zusammenhänge von „Agency“- und „Belonging“-Indikatoren mit Wohlbefinden sowie auf differenzielle Effekte in beiden Altersgruppen. Mehrgruppenanalysen zeigen, dass gerade im sehr hohen Alter außerhäusliche Aktivitäten, soziale Zusammengehörigkeit und stadtteilbezogene Identität den negativen Einfluss schlechter Gesundheit auf das Wohlbefinden abmildern können.
Schlussfolgerung
Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit eines altersdifferentiellen Verständnisses von Person-Umwelt-Prozessen und der Bedeutung des Quartiers gerade im sehr hohen Alter.
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