Skip to main content

20.09.2021 | Ausbildung | Nachrichten

Pflegebildung: Bestandsaufnahme im Wahljahr

print
DRUCKEN
insite
SUCHEN

Die Not ist groß – so könnte die pauschale Überschrift über alle Themen und Bereiche der Pflege im Jahr 2021 lauten. Das gilt auch für die Pflegeausbildung. Carsten Drude (BLGS) schaut kritisch hin: auf Abschlüsse, die aktuelle Situation von Bildungseinrichtungen, die Praxisanleitung. Fazit: Neben vielen „Baustellen“ gibt es auch Erfolge.

Carsten Drude, BLGS © Gerhard P.Mueller, GP@GPM-Foto.deDer BLGS-Vorsitzende Carsten Drude sieht bei der Schaffung von Ausbildungsplätzen und den Rahmenbedingungen für die Praxisausbildung noch viel Luft nach oben. 

Die Bundestagswahl steht vor der Tür. Was liegt da näher, als die neuen politischen Rahmenbedingungen in der Pflege und ihre Umsetzung kritisch unter die Lupe zu nehmen? Carsten Drude, Vorsitzender des Bundesverbandes Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe (BLGS) und Geschäftsführer der Franziskus Gesundheitsakademie Münster, tut dies in der aktuellen PflegeZeitschrift.  Wie steht es um die veränderte Ausbildung zukünftiger Pflegefachmänner und -fachfrauen – was ist gelungen und wo herrscht Verbesserungsbedarf?

Vorweg: Allen Unkenrufen während des Gesetzgebungsverfahrens zum Pflegeberufegesetz (PflBG) zum Trotz, haben die meisten Bildungseinrichtungen und Träger der praktischen Ausbildung einen vergleichsweise nahtlosen und verlustfreien Übergang in die neue Ausbildungsform hinbekommen. Insbesondere die Arbeit an den neuen Curricula läuft. Natürlich spielte die Corona-Pandemie eine große Rolle. So war der Ausbildungsbeginn für die angehenden Pflegefachpersonen, wie andernorts auch, nur unter erschwerten Rahmenbedingungen möglich. Aber er funktionierte – dank Distanzunterricht und Homeschooling.

Pflegepädagogen – woher nehmen und nicht stehlen?

Allerdings bleiben aus der Sicht von Carsten Drude noch gravierende Probleme zu lösen. Stichwort Ausbildungszahlen: Die anvisierte Erhöhung der Ausbildungsplätze um 10% wird vielerorts noch nicht erreicht. Um die Abbrecherquote zu reduzieren, gelte es insbesondere in den praktischen Einsatzorten, die Rahmenbedingungen während der Ausbildung so anzulegen, dass die Pflegefachpersonen nach bestandener Abschlussprüfung gerne wieder dorthin kommen.

Doch wer soll die angehenden Pflegefachfrauen und -männer eigentlich ausbilden? Nicht nur im Bereich der pflegerischen Grundausbildung werden händeringend geeignete Menschen gesucht, sondern auch in der Pflegepädagogik. Und der Kampf um geeignete Lehrende wird sich mit dem Ausscheiden der Babyboomer-Generation noch verschärfen. Drude fordert:

  • Mehr Studienkapazitäten
  • Flexibilisierung der Studienangebote und
  • insgesamt passende Rahmenbedingungen für Bildungseinrichtungen.

Pflicht statt „nice-to-have“: Praxisanleitung

Es hat ein wenig gedauert, doch inzwischen hat das Thema Fortbildungen für Praxisanleitende Fahrt aufgenommen. Schon vor dem neuen Pflegeberufegesetz waren Praxisanleitende in einer zentralen Rolle. Durch den Start der generalistischen Ausbildung mussten sie sich nun binnen kürzester Zeit auf den Zuwachs völlig neuer Auszubildendengruppen einstellen. Ohne Freistellung für die Anleitungstätigkeit ist die Praxisanleitung zum Scheitern verurteilt, davon ist Carsten Drude überzeugt, und er fordert eine der Aufgabe und Reputation entsprechende Anerkennung und Umsetzung. (SK)

Den vollständigen Artikel „Pflegebildung 2021: Blickpunkt Generalistik“ finden Sie in der PflegeZeitschrift 10/2021.



print
DRUCKEN