In Sachsen-Anhalt haben Pflege-Azubis künftig einen Ansprechpartner bei Konflikten in der praktischen Ausbildung. Das Land hat eine Ombudsstelle für die generalistische Pflegeausbildung eingerichtet.
Die Schlichtung von Ausbildungskonflikten soll helfen, Ausbildungsabbrüche zu verhindern.
Mit der Etablierung der Ombudsstelle wolle man die Position der Auszubildenden in der Pflege stärken, erklärte Staatssekretär Wolfgang Beck am Dienstag. „Jeder Auszubildende und jede Auszubildende in der Pflegeausbildung ist uns wichtig: Wir wollen niemanden wegen möglicher Spannungen in der Ausbildung verlieren.“
An die Ombudsstelle können sich die Auszubildenden wenden, z. B. bei Ärger mit Vorgesetzten oder Kollegen, aber auch wenn sie sich die Ausbildung ganz anders vorgestellt haben und sie am liebsten abbrechen möchten.
Zum ersten Ombudsmann berufen wurde Michael Kunstmann, ehemaliger Referatsleiter im Ministerium. Dieser betonte: „Oft hilft beiden Konfliktparteien ein erfahrener Blick von außen, eine neue Perspektive aufzuzeigen und gemeinsam zu einer einvernehmlichen Lösung zu kommen.“
Vertraulich und kostenlos
Staatssekretär Beck ist überzeugt, dass die vorgetragenen Sachverhalte zudem dazu beitragen, wiederkehrende Konflikte oder strukturelle Probleme in der Ausbildung zu erkennen.
Die Ombudsstelle ist bei der Investitionsbank Sachsen-Anhalt (IB) angegliedert und hilft laut Landesgesundheitsministerium allen Auszubildenden der generalistischen Pflegeausbildung vertraulich und kostenlos. Voraussetzung: Es besteht ein Ausbildungsvertrag mit einem Einrichtungsträger mit Sitz im Bundesland.
Grundlage für die Einrichtung von außergerichtlichen, unparteiischen Instanzen zur Schlichtung von Ausbildungskonflikten ist das Pflegeberufegesetz. Es ermöglicht es den Ländern, entsprechende Anlaufstellen einzurichten. (ne)