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25.08.2023 | Ausbildung | Nachrichten

Pflegeausbildung: Angebot übersteigt Nachfrage

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Viele Ausbildungsmöglichkeiten in der beruflichen und hochschulischen Pflegeausbildung bleiben ungenutzt. Das geht aus dem aktuellen Pflegepanel des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) hervor.

Das BIBB hatte am Mittwoch aktuelle Zahlen präsentiert. Demnach wurden 2022 in der Pflege von den befragten Einrichtungen mehr Ausbildungs- und Studienplätze angeboten als tatsächlich besetzt werden konnten. Nur 21 Prozent von 900 befragten Schulen, also nur etwa jede fünfte, konnte alle zur Verfügung stehenden Ausbildungsplätze belegen. Unter den mehr als 5.000 interviewten weiteren Ausbildungseinrichtungen - Krankenhäuser, Pflegeheime, Pflegedienste - waren es 27,4 Prozent.

Mangel an Bewerbungen und geeigneten Bewerbern

Wie das BIBB betont, sind die Gründe für unbesetzt gebliebene Ausbildungsplätze vielfältig: Der Großteil aller Befragten beklagte aber in erster Linie einen Mangel an Bewerbungen, die fehlende Eignung der Bewerbenden oder kurzfristige Absagen von Ausbildungsinteressierten.

Vor allem Krankenhäuser lehnten Bewerbende aufgrund unzureichender schulischer Qualifikationen ab. Mangelnde Sprachkenntnisse waren für jeweils rund der Hälfte der Krankenhäuser, Pflegedienste und Pflegeheime ein Ablehnungsgrund. Eine Zusage für einen Ausbildungsplatz in einer anderen Pflegeeinrichtung oder in einem anderen Berufsbereich stellte den Hauptgrund für den kurzfristigen Rückzug potenzieller Auszubildender dar.

Dagegen spielte die Aufnahme eines Pflege- oder eines anderen Studiums nur eine geringe Rolle für ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen. Bei den den Krankenhäusern sah das anders aus: Hier gaben 19 Prozent an, Bewerbende hätten sich kurzfristig für ein Studium außerhalb und knapp 12 Prozent für ein Studium in der Pflege entschieden.

Mehr als 900 Studienplätze nicht genutzt

In der hochschulischen Pflegeausbildung sieht die Situation ähnlich aus: Auch hier übersteigt laut BIBB das Ausbildungsangebot die Nachfrage. So wurden im Jahr 2022 insgesamt 2.122 Studienplätze angeboten, immatrikuliert waren jedoch nur 1.217 Studierende.

Über 900 Studienplätze blieben damit unbesetzt. Der Anteil von Studierenden an der Gesamtzahl der Auszubildenden sei 2022 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, wenn auch auf niedrigem Niveau. Bei primärqualifizierenden Angeboten liege die Akademisierungsquote aktuell bei rund einem Prozent, über alle Studienangebote im BIBB-Pflegepanel hinweg bei knapp 2,3 Prozent.

Insgesamt hat das BIBB-Pflegepanel zwischen Oktober 2022 bis Mai 2023 mehr als 6.000 Personen zur Pflegeausbildung befragt. Mit der Befragung kommt das Institut seinem gesetzlichen Auftrag zum Monitoring der beruflichen und hochschulischen Pflegeausbildung nach. (ne)

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