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15. Antiepileptika

  • 2021
  • OriginalPaper
  • Buchkapitel
Erschienen in:

Zusammenfassung

Auf einen Blick

Verordnungsprofil Auffallend ist das weiter steigende Verordnungsvolumen der neueren Antiepileptika, das sich seit 2011 verdoppelt hat. Sie werden inzwischen fast viermal so häufig wie traditionelle Antiepileptika (z. B. Valproinsäure, Carbamazepin, Phenytoin) verordnet. Die Verordnungen von Valproinsäure sind seit einigen Jahren weitgehend konstant, während das früher führende Carbamazepin in den letzten 10 Jahren um 40 % abgenommen hat. Mit Abstand führende Vertreter der neueren Antiepileptika sind Pregabalin (allerdings weit überwiegend in Indikationen außerhalb der Epilepsie; siehe Kap. 6) und Levetiracetam.
Bewertung Die Belege für die Überlegenheit neuer Antiepileptika bezüglich der Wirksamkeit gegenüber älteren Vertretern sind relativ spärlich, so dass ihre Anwendung in der Leitlinie des britischen National Institute of Health and Care Excellence (NICE) nur bei Versagen oder Unverträglichkeit älterer Mittel sowie für Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter empfohlen wird. Unter Berücksichtigung von Verträglichkeit und Interaktionsprofil nehmen die Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) teilweise eine andere Bewertung vor. Pregabalin wird ganz überwiegend für die Behandlung neuropathischer Schmerzen angewendet, ohne dass eine ausreichende Evidenz für einen Zusatznutzen gegenüber Amitriptylin oder Gabapentin verfügbar ist.
Titel
Antiepileptika
Verfasst von
Prof. Dr. med. Roland Seifert
Dr. med. Christian Brandt
Copyright-Jahr
2021
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-63825-5_15
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