Eine Vereinbarung in Hamburg zur häuslichen Krankenpflege soll die Tarifbindung von ambulanten Pflegediensten stärken: Diese erhalten künftig höhere Preise für ihre Leistungen, wenn sie Kostensteigerungen aufgrund von Lohnerhöhungen für ihre Pflegekräfte nachweisen.
Die Vereinbarung zwischen den Hamburger Ersatzkassen und der Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege Hamburg (AGFW) sieht eine um 2,5 Prozent höhere Vergütung für Pflegedienste mit Tarifbindung vor. Für Anbieter, die keinen Tariflohn zahlen, vereinbarten die Vertragspartner ein abgestuftes Verfahren: Dienste ohne Tarifbindung erhalten ein Vergütungsplus von 2,2 Prozent, wenn sie belegen, dass sie die Löhne ihrer Beschäftigten durchschnittlich im gleichen Umfang erhöhen. Unternehmen, die weder Tariflohn zahlen noch die Weitergabe des Vergütungsplus an ihre Mitarbeiter nachweisen, müssen sich dagegen mit einer Steigerung von 1,2 Prozent begnügen.
Der Ersatzkassenverband (vdek) sieht in der Vereinbarung "ein Signal an die Pflegedienste, noch stärker als bisher auf eine vernünftige Bezahlung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu achten." In Hamburg bieten insgesamt 360 Pflegedienste häusliche Krankenpflege an. (di)