Ein Versorgungsnetz vor Ort und mehr Handlungskompetenz für Pflegefachkräfte - das zeichnet das Pflegeprojekt Buurtzorg aus. Der Ersatzkassenverband vdek würdigt das aus den Niederlanden stammende Modell jetzt mit diesjährigen Zukunftspreis.
Die gemeinnützige Gesellschaft „Buurtzorg Deutschland Nachbarschaftspflege“ aus Münster hat den mit 10.000 Euro dotierten 1. Preis des vdek-Zukunftspreises erhalten. Das ambulante Pflegeprojekt Buurtzorg, niederländisch: Nachbarschaftshilfe, hat sich zum Ziel gesetzt, Pflegebedürftigen so lange wie möglich ein selbstbestimmtes Leben in ihrem vertrauten Umfeld zu ermöglichen.
Mehr Handlungskompetenzen für Pflegekräfte
Dabei agieren die Pflegekräfte in großer Eigenverantwortung. Als „Pflegemanager“ organisieren und koordinieren sie vor Ort die Pflege und Versorgung der Klienten. Das geschieht unter enger Einbindung eines Netzwerkes aus Angehörigen, Nachbarn und Freunden.
„Pflegekräfte erhalten bei Buurtzorg zusätzliche Handlungskompetenzen, was die Zufriedenheit und die Attraktivität des Berufs steigern kann“, lobt der Vorsitzende des Verbandes der Ersatzkassen Uwe Klemens, das Konzept. „In Zeiten des Fachkräftemangels ist das ein besonders sinnvoller Ansatz“. Das Projekt sei besonders praxisnah und bedarfsgerecht. Es könne dazu beitragen, dass Pflegebedürftige sich ihre Autonomie lange erhalten und im gewohnten Umfeld versorgt werden.
Der zweite Zukunftspreis geht an ein Weiterbildungsprogramm für Ärzte in Schleswig-Holstein, der dritte an ein Projekt, das Ehrenamt und Gesundheitsversorgung im Krankenhaus zusammenbringt. Der vdek-Zukunftspreis ist eine Initiative der Sozialen Selbstverwaltung bei den Ersatzkassen. Er unterstützt Projekte und Ideen, die zur Verbesserung der Versorgung beitragen. In diesem Jahr hatten sich insgesamt 70 Projekte für die Auszeichnung beworben. (ne)