Ein Zauberwort geht um in Deutschland: Buurtzorg – zu Deutsch Nachbarschaftshilfe. Kann das niederländische Erfolgsmodell für die häusliche Versorgung Pflegebedürftiger auch bei uns Fuß fassen?
Pflegerin bei einem Hausbesuch (Symbolbild)
2007 ging Buurtzorg-Gründer Jos de Blok mit vier Pflegefachkräften und einer großen Idee an den Start. Heute arbeiten 10.000 Mitarbeiter in 900 selbstorganisierten Teams im größten „Pflegedienst“ des Landes. Immer dabei: geschulte Angehörige, Freunde und Nachbarn, die Aufgaben übernehmen, für die keine Fachkraft erforderlich ist. Etwa die Hälfte der Pflegebedürftigen in den Niederlanden wird heute über das gemeinnützige Pflegeunternehmen versorgt.
Buurtzorg zeichnet sich nicht nur durch höchste Patientenzufriedenheit aus, die Organisation wurde bereits wiederholt zum attraktivsten Arbeitgeber in den Niederlanden gewählt. Denn: Die Pflegekräfte arbeiten weitgehend eigenverantwortlich in ihrer direkten Nachbarschaft, ihre Vergütung erfolgt auf Zeitbasis und die Verwaltung können sie getrost einem zentralen Backoffice überlassen.
Von solchen Arbeitsbedingungen können ambulante Pflegekräfte hierzulande nur träumen. Kein Wunder, dass das Konzept auch in Deutschland Befürworter und erste Nachahmer findet. Doch lässt Buurtzorg sich auf die deutsche Pflegelandschaft übertragen? Wie viel Niederlande können wir hierzulande wagen? Und: Wie reformfähig ist das deutsche System? In der Januarausgabe von HEILBERUFE stellen wir das Buurtzorg-Konzept vor und lassen Experten zu Wort kommen. (ne)