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Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie 1/2016

01.01.2016 | Beiträge zum Themenschwerpunkt

Ambivalenz, Alter und Agency

Bedeutung alter(n)sspezifischer Ambivalenz für die Konstruktion narrativer Identität

verfasst von: Anna Sarah Richter

Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 1/2016

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Zusammenfassung

Die empirisch feststellbare Differenz zwischen kalendarischem und subjektiv empfundenem Alter bei älteren Menschen wird in unterschiedlichen Modellen im Zusammenhang mit der Ausbildung einer Altersidentität erklärt. Aus biografischer Perspektive wird im vorliegenden Beitrag anhand von 2 maximal kontrastierenden Fällen gezeigt, wie im Sprechen über das eigene Alter Ambivalenz zum Ausdruck kommt und welche narrativen Umgangsweisen mit dieser Ambivalenz sich rekonstruieren lassen. Auf diese Weise soll gezeigt werden, dass die in den unterschiedlichen Modellen vorgenommenen Konzeptualisierungen von Altersidentität eher mögliche Formen des Umgangs mit alter(n)sspezifischen Ambivalenzen beschreiben, als dass sie als umfassende Erklärungsansätze zu verstehen sind.
Fußnoten
1
Die beiden Fälle sind Teil eines Samples von 12 Frauen zwischen 63 und 86 Jahren, mit denen qualitativ-biografische Interviews geführt wurden. Die Interviews wurden mit der Methode der Rekonstruktion narrativer Identität im Anschluss an Lucius-Hoene und Deppermann [14] ausgewertet. Alle Fälle wurden anonymisiert.
 
2
Im Gegensatz dazu stehen gesellschaftlich-kulturelle Repräsentationen junger Frauen als „hübsch“ und „sexy“ sowie diejenigen älterer Frauen aus höheren Schichten, die als „ältere Damen“ bezeichnet werden und, vermittelt über ihren Wohlstand, zumindest ein gewisses Ansehen genießen.
 
3
Dabei ist anzumerken, dass sie nicht nur von sich spricht, sondern sich mit dem Gebrauch des Personalpronomens „wir“ in ein größeres Kollektiv einschreibt.
 
Literatur
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Zurück zum Zitat Haller M (2013) Ambivalente Subjektivationen. Performativitätstheoretische Perspektiven auf die Transformation von Alters- und Geschlechternormen im geronto-feministischen Diskurs. In: Haller M, Meyer-Wolters H, Schulz-Nieswandt F (Hrsg) Alterswelt und institutionelle Strukturen. Kölner Beiträge zur Alternsforschung. Königshausen et Neumann, Würzburg, S 19–36 Haller M (2013) Ambivalente Subjektivationen. Performativitätstheoretische Perspektiven auf die Transformation von Alters- und Geschlechternormen im geronto-feministischen Diskurs. In: Haller M, Meyer-Wolters H, Schulz-Nieswandt F (Hrsg) Alterswelt und institutionelle Strukturen. Kölner Beiträge zur Alternsforschung. Königshausen et Neumann, Würzburg, S 19–36
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Zurück zum Zitat Helfferich C (2012) Einleitung: Von roten Heringen, Gräben und Brücken. Versuche einer Kartierung von Agency-Konzepten. In: Bethmann S, Helfferich C, Hoffmann H, Niermann D (Hrsg) Agency. Qualiative Rekonstruktionen und gesellschaftsheoretische Bezüge von Handlungsmächtigkeit. Beltz Juventa, Weinheim, S 9–39 Helfferich C (2012) Einleitung: Von roten Heringen, Gräben und Brücken. Versuche einer Kartierung von Agency-Konzepten. In: Bethmann S, Helfferich C, Hoffmann H, Niermann D (Hrsg) Agency. Qualiative Rekonstruktionen und gesellschaftsheoretische Bezüge von Handlungsmächtigkeit. Beltz Juventa, Weinheim, S 9–39
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Zurück zum Zitat Küpper T (i.E.) Alter(n), Ambivalenz und Mimikry Küpper T (i.E.) Alter(n), Ambivalenz und Mimikry
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Zurück zum Zitat Lucius-Hoene G, Deppermann A (2004) Rekonstruktion narrativer Identität. Ein Arbeitsbuch zur Analyse narrativer Interviews. VS, Wiesbaden Lucius-Hoene G, Deppermann A (2004) Rekonstruktion narrativer Identität. Ein Arbeitsbuch zur Analyse narrativer Interviews. VS, Wiesbaden
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Zurück zum Zitat Lüscher K, Haller M (i.E.): Ambivalenz – ein Schlüsselbegriff in der Gerontologie? Elemente einer Heuristik am Beispiel der Identitätsbildung im Alter Lüscher K, Haller M (i.E.): Ambivalenz – ein Schlüsselbegriff in der Gerontologie? Elemente einer Heuristik am Beispiel der Identitätsbildung im Alter
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Zurück zum Zitat Rossow J, Koll-Stobbe A (2015) Diskursive Konstruktionen und Reflektionen von Altersbildern – Ein Blick auf Sprache und Interaktionsnormen. J Psychol 23:31–54 Rossow J, Koll-Stobbe A (2015) Diskursive Konstruktionen und Reflektionen von Altersbildern – Ein Blick auf Sprache und Interaktionsnormen. J Psychol 23:31–54
Metadaten
Titel
Ambivalenz, Alter und Agency
Bedeutung alter(n)sspezifischer Ambivalenz für die Konstruktion narrativer Identität
verfasst von
Anna Sarah Richter
Publikationsdatum
01.01.2016
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie / Ausgabe 1/2016
Print ISSN: 0948-6704
Elektronische ISSN: 1435-1269
DOI
https://doi.org/10.1007/s00391-015-0988-7

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