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01.01.2015 | Originalien
Altern und Bewegungseinschränkung
Gebrechlichkeit aus Sicht myofaszialer Strukturmodelle
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 1/2015
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Hintergrund
Nachlassende körperliche Beweglichkeit prägt unser Bild vom Altern. Gebrechlichkeit wird dabei überwiegend als degenerativer, aber altersbedingt normaler Zustand bei älteren Menschen angesehen. Eine genaue Analyse dieser Veränderung und die Entwicklung von Interaktionsstrategien erfordern allerdings eine Differenzierung des Begriffs der normalen Beweglichkeit, der nicht auf durchschnittliche Werte, sondern auf funktionale Zusammenhänge rekurriert.
Methode
Eine solche Perspektive bieten myofasziale Strukturmodelle, die Muskeln, Sehnen und Bindegewebe als integrierte funktionale Verbindungen und nicht als isolierte Gewebeabschnitte betrachten.
Ergebnisse
Innerhalb dieser myofaszialen Strukturmodelle bildet die interzelluläre Grundsubstanz des Bindegewebes, die in inaktiven oder angespannten Körperregionen zur Dehydration neigt, den Schlüssel zum Verständnis altersbedingter Bewegungseinschränkung. Im Falle der Dehydration wird zusätzliches Kollagen eingelagert, wodurch zwar Zugkräfte reduziert werden, allerdings auf Kosten nachlassender Elastizität. Da das Bindegewebe durchsetzt ist von Mechanorezeptoren, die empfindlich auf fremdinduzierten Druck reagieren, sind betroffene Strukturen prophylaktischer und therapeutischer Intervention zugänglich.