Koordinierte Versorgung im Pflegeheim verbessert die Versorgung der Heimbewohner und hilft, Kosten zu senken. Das geht aus einer Zwischenbilanz des Innovationsfondsprojekts CoCare hervor, das von der KV Baden-Württemberg (KVBW) geleitet wird.
„Coordinated medical Care“ ist kürzlich als eines der Projekte mit dem Preis „Ausgezeichnete Gesundheit 2021“ prämiert worden, der vom Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung vergeben wird.
Zusammenarbeit der Professionen
Bei dem 2017 gestarteten Vorhaben arbeiten Haus- und Fachärzte sowie Pflegekräfte interdisziplinär zusammen. „Wir haben einen Blumenstrauß an Ideen zusammengefasst und in ein Projekt gegossen“, sagte Rüdiger Kucher, Referent für Selektivverträge in der KVBW.
Dazu gehören Visiten gemeinsam mit dem Pflegepersonal, die Definition strukturierter Behandlungspfade, eine erweiterte Rufbereitschaft der Ärzte nach Praxisschluss oder ein halbjährlicher Medikationscheck. Eine gemeinsame elektronische Dokumentations- und Kommunikationsplattform erleichtert den beteiligten Berufsgruppen dabei den Austausch.
Weniger Krankenhauseinweisungen
1265 Pflegeheimbewohner sowie 116 Haus- und 19 Fachärzte sind in CoCare eingeschlossen, rund 8800 Abrechnungsfälle sind in die Zwischenauswertung eingegangen, berichtete Kucher. Demnach sind die Gesamtkosten je Abrechnungsfall und Quartal um rund 469 Euro im Vergleich zur Kontrollgruppe gesunken.
Grund dafür sind vor allem die gesunkenen Krankenhauseinweisungen – die Zahl der Kliniktage liegt um 1,66 pro Quartal und Fall niedriger als in der Vergleichsgruppe, berichtete Kucher. Zugleich hat sich nach Einschätzung der teilnehmenden Ärzte und Heime die Versorgungsqualität positiv entwickelt.
Die abschließende Evaluation wird nach Angaben von KVBW-Vorstandsvize Dr. Johannes Fechner im Herbst erwartet. Man hoffe, dass der Gemeinsame Bundesausschuss dann empfiehlt, die wirksamen Leistungsbestandteile von CoCare in die Regelversorgung zu übernehmen. (fst)