Für die von der Abschiebung bedrohten kolumbianischen Beschäftigten eines Pflegeheims in Wilstedt, Niedersachsen, zeichnet sich eine Perspektive ab. Mit Ausbildungsplätzen will die Heimleitung ihnen ein Bleiberecht ermöglichen.
Die Heimbetreiber von Haus Wilstedt Andrea (l) und Tino Wohlmacher (r) mit drei der von Abschiebung bedrohten Mitarbeitenden (2.v.l-r): Liliana Arenas, Camila Carrillo und Diego Carrillo Arenas.
Wie der NDR berichtet, sollen neun der zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Pflegeassistenten bzw. zu Pflegefachkräften ausgebildet werden. Das habe Heimleiterin Andrea Wohlmacher gegenüber dem Sender mitgeteilt. Diese Regelung sei mit den zuständigen Stellen des Landkreises Rothenburg geklärt. Mit diesem Schritt will die Heimleitung eine mögliche Abschiebung verhindern, bevor eine Anhörung vor der Härtefallkommission stattfinden konnte.
Laut Heimleitung sei dieses Vorgehen auch so mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach besprochen worden. Dieser hatte am vergangenen Mittwoch die vom Heim ins Leben gerufene Petition mit rund 84.000 Unterschriften entgegengenommen. Dabei versprach er, nach Lösungen zu suchen und alles möglich zu machen, „was rechtlich erlaubt ist“.
Auf Twitter betonte der Minister: „Ohne ausländische Pflegekräfte gehen uns die Pflegeplätze in Zukunft aus.“ (ne)