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08.07.2019 | Altenpflege | Nachrichten

Das „Prinzip Hoffnung“ trägt auch durchs Alter

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Hoffnung und eine optimistische Grundeinstellung können für ältere Menschen eine wertvolle Ressource und Kraftquelle sein. Pflegekräfte können diese Kraftquelle positiv verstärken, wie eine Studie zeigt.

Schon länger ist bekannt, dass es einen positiven Zusammenhang zwischen der persönlichen Hoffnung und der empfundenen Lebensqualität gibt. Und dieser Zusammenhang lässt sich durchaus durch Pflegekräfte beeinflussen, wie Wissenschaftlerinnen der Universität Trier herausgefunden haben.

Für die Studie „HoPe – Konzept der Hoffnung in der Pflege alter Menschen“ befragten sie 307 pflegebedürftige Senioren mittels Fragebögen und qualitativer Interviews. Die Senioren wurden entweder im häuslichen Umfeld oder in Pflegeeinrichtungen der Region betreut. Ziel war es, die Ausprägung der Hoffnung bei den Senioren zu ermitteln. Gleichzeitig sollten Pflegekräfte befähigt werden, „Hoffnungskonstrukte positiv zu beeinflussen“.

Hoffnung – keine Frage des Alters


Zunächst die wichtigste Erkenntnis: Hoffnung ist unabhängig davon, wie alt ein Mensch ist und wie sein Versorgungsbedarf aussieht. „Sie bleibt auch am Lebensende präsent“, so Projektleiterin Professorin Margit Haas. Als elementare Quellen für Hoffnung bei älteren Menschen konnte das Team um Haas vor allem positive Beziehungen zu Familienangehörigen und anderen Menschen ausmachen. Auch Spiritualität sowie positive und aufbauende Erinnerungen spielen eine große Rolle.

Der hohe Stellenwert von positiven zwischenmenschlichen Beziehungen eröffnet Pflegenden die Möglichkeit, den individuellen Hoffnungsprozess zu unterstützen. „Hoffnung muss dabei aus der Sicht der betroffenen Menschen erfasst und eingeschätzt werden“, so Haas. „Dazu sind Pflegende durch ihre oft enge und vertrauensvolle Beziehung zu alten Menschen und deren Angehörigen in der Lage.“

Auf diesen Erkenntnissen aufbauend ist am Studiengang „Pflegewissenschaft Klinische Pflege“ der Universität Trier ein studentisches Projekt entstanden: Der „Hoffnungsspaziergang“. Studierende begleiten Pflegeheimbewohner entlang einer Galerie mit Fotos, die hoffnungsspendende Aspekte abbilden, Erinnerungen wecken und die Schönheit der Natur zeigen. Mit Fragen und Gesprächsimpulsen sorgen die Studierenden für angeregte Dialoge zwischen Alt und Jung.

In einem Anschlussprojekt will das Team um Margit Haas jetzt Schulungskonzepte für Pflegende und Angehörige entwickeln. Diese sollen dazu befähigen, Hoffnungskonstrukte alter Menschen zu erkennen, diese im Alltag zu berücksichtigen und bei Bedarf positiv zu verstärken. (ne)

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