Der Fachkräftemangel in der Pflege hat Konsequenzen. Aufgrund von Personalmangel muss ein Pflegeheim im Schwarzwald vorübergehend schließen.
Weil nicht genug qualifiziertes Pflegepersonal zur Verfügung steht, hat der Caritasverband Breisgau-Hochschwarzwald das Pflegeheim im Seniorenzentrum Glottertal vorübergehend geschlossen. Die Einrichtung war erst im März eröffnet worden.
Das Pflegeheim gehöre damit zu den Einrichtungen in Deutschland, die den Mangel an qualifiziertem Pflegepersonal „nicht mehr in Einklang mit einer hochwertigen Versorgung“ der Bewohner bringen könnten, teilte der Caritasverband am Mittwoch mit.
Für die 20 Bewohner wurden alternative Plätze innerhalb des Verbandes reserviert. Auch für die Beschäftigten gebe es Perspektiven in Caritas-Seniorenzentren des Landkreises.
Einbußen bei der Pflegequalität befürchtet
"Es tut uns für alle Betroffenen sehr leid, dass wir aktuell im Pflegeheim des Katharina-Rieder-Haus keine Betreuungsmöglichkeiten für die Bewohnerinnen und Bewohner anbieten können, ohne bei der Qualität der Pflege Einbußen zu machen", erklärte der Vorstandsvorsitzende des Verbandes Jochen Kandziorra.
Nach einem Bericht des SWR haben in dem Heim zuletzt neben der Einrichtungsleitung 14 Festangestellte und neun Mitarbeiter einer Zeitarbeitsfirma gearbeitet. Die Caritas habe sich intensiv darum bemüht, weiteres Personal für ihre Einrichtungen zu finden – auch aus dem Ausland.
Die Caritas kündigte an, nichts unversucht zu lassen, um das Pflegeheim im Glottertal 2023 wieder in Betrieb zu nehmen. Das Heim ist für 45 stationäre Dauerpflegeplätze ausgelegt.
Erst in dieser Woche hatte die Landeskrankenhausgesellschaft von Baden-Württemberg beklagt, dass viele Pflegeeinrichtungen des Landes wegen Personalmangels Belegungskapazitäten zurückfahren müssten. (ne)