In der Münchener Radlkoferstraße entsteht ein neues Wohnprojekt, das älteren lesbischen Frauen, schwulen Männern, trans* und inter* Menschen ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen soll – auch bei Pflegebedürftigkeit.
Der Sozialausschuss der Landeshauptstadt München stimmte einem Finanzierungszuschuss für das Projekt „Wohnen unter´m Regenbogen“ zu. Nach jahrelangen Vorbereitungen und konzeptionellen Diskussionen, die mit der LGBTIQ*-Community geführt wurden, gingen die Münchner Aids-Hilfe e.V. und die MÜNCHENSTIFT GmbH dafür eine Kooperation ein. Mit dem Projekt soll der hohen Bedeutung für ein bedürfnisgerechtes, aktives Altwerden von LGBTIQ* in München Rechnung getragen werden. „Wohnen unter´m Regenbogen“ bietet Raum zu leben – auch bei Pflegebedürftigkeit und während des Sterbeprozesses. Neben acht Ein- und 20 Zweizimmerwohnungen entstehen unter anderem Räumlichkeiten für das Beratungsangebot von rosaAlter (Münchner Aids-Hilfe e.V.).
Die MÜNCHENSTIFT GmbH wird sowohl pflege- und betreuungsspezifische Angebote sicherstellen als auch die Verwaltung der Mietangelegenheiten übernehmen. Die Münchner Aids-Hilfe e.V. stellt ihr Beratungsangebot „rosaAlter“ zur Verfügung, das neben psycho-sozialer Beratung auch Hilfestellung zur Entwicklung und Gestaltung der Hausgemeinschaft gibt. So haben die Mieter Ansprechpartner für alle Angelegenheiten des alltäglichen Lebens.
„Die Realisierung des Projektes Wohnen unter´m Regenbogen ist für die MÜNCHENSTIFT eine große Freude“, sagt Siegfried Benker, Geschäftsführer der MÜNCHENSTIFT GmbH. Seit sechs Jahren lege die MÜNCHENSTIFT einen Fokus auf die Öffnung der stationären Altenpflege für LGBTIQ*. Der nun gewährte Vertrauensvorschuss von Seiten der LGBTIQ*-Community für die Realisierung dieses Projektes sei sicherlich auch ein Resultat der engen, gemeinsamen Arbeit dieser letzten Jahre. Benker weiter: „Wohnen unter´m Regenbogen wird das Spektrum unsere Angebote für LGBTIQ*-Senior*innen auch im Bereich des selbständigen Wohnens der MÜNCHENSTIFT erweitern. Bundesweit zieht München nun mit Berlin gleich, denn nirgendwo sonst gibt es eine ähnliche Dichte an vergleichbaren Angeboten.“ (ub)