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2020 | OriginalPaper | Buchkapitel

4. Allgemeines

verfasst von : Mag. Christine Moik

Erschienen in: Nichtmedikamentöse Therapie von herausforderndem Verhalten bei Demenz

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Zusammenfassung

Das Kapitel vier leitet den zweiten Teil dieses Buches ein, der sich nun ausführlich mit den strukturellen Rahmenbedingungen bezogen auf die Umsetzung von MIBUK auseinandersetzt. Nichtmedikamentöse Therapieformen bei herausforderndem Verhalten erfordern nicht nur eine hohe fachliche Kompetenz von den Pflege- und Betreuungskräften, sonder vielmehr moderne Managementkonzepte, welche eine ganzheitliche Sicht auf die BewohnerInnen erst ermöglichen. Nichtmedikamentöse Therapieformen, so auch MIBUK, orientieren sich an systemischen Ansätzen, was flache Hierarchien und ein Denken in Systemen voraussetzt. Stationäre Pflegeeinrichtungen sind häufig linear ausgerichtet was einer ganzheitlichen Sicht auf den Bewohner entgegenwirkt. Bezeichnend für lineare Systeme ist eine ausgeprägte hierarchische Ordnung, hoher Bürokratismus, der das System sehr träge werden lässt. Veränderungen sind in diesem System eher von oben verordnet. MitarbeiterInnen werden als ausführende Organe angesehen. All das erzeugt ein starres unflexibles System. Interdisziplinarität, Teamarbeit, individuelles Eingehen auf Kundenbedürfnisse ist in diesem System kaum möglich (Senge 2011). In diesem Kapitel beschäftigen wir uns mit dem dringend notwendigen strukturellen Wandel des Systems „stationäre Langzeitpflege“. Einleitend werden wir uns mit Begriffe wie soziale Systeme, soziale Organisationen, Struktur, Agilität als Führungsstil und einer sehr moderne Managementmethode nämlich Objektiv and Key Results (OKR) kennenlernen. Einfach ausgedrückt soll durch die Analyse des Systems „stationäre Altenpflege“ bezogen auf die Möglichkeiten MIBUK umzusetzen analysiert werden. Um so den dringend notwendigen „Schulterschluss“ zwischen einem verstehenden Pflegeprozess im Sinne von MIBUK hin zu einer lernenden Organisation erlebbar zu machen.
Es sei hier festgehalten, dass das Kapitel um die Definition von Begrifflichkeiten Teil als Teil der Organisationsanalyse angesehen wird. Dies erschien mir zugunsten einer besseren Lesbarkeit sinnvoll. Außerdem werde ich ihnen die Methodik der Analyse näher erklären, umso meine These nämlich stationäre Langzeiteinrichtungen brauchen einen tiefgreifenden Wandel, um Menschen mit Demenz in einer hohen Lebensqualität die mit einer hohen Selbstbestimmtheit einhergeht zu pflegen und zu betreuen. Um diese These zu bestätigen führe ich eine Organisationsdiagnose im stationären Langzeitbereich durch. Wesentliche Bereiche des Unternehmens die zur Umsetzung von MIBUK relevant sind werden in die Analyse einbezogen. Auch hier nutzen wir die fünf MIBUK-Kompetenzen als strukturellen Rahmen im Analyseprozess. Dazu war es notwendig die fünf MIBUK -Kompetenzen in eine neuen Bezugsrahmen zu setzen. So werden die Begrifflichkeiten im Sinne eines Organisationsentwicklungsprozesses auch aus diesem Kontext heraus neu definiert. Zu jeder Kompetenz wurden bestimmte unternehmerische Bereiche zugeordnet. MIBUK als System mit seinen Subsystemen ermöglicht es uns nun eine Organisationsdiagnose bezogen auf die Frage, ob das derzeitige System MIBUK und damit nichtmedikamentöse Therapieformen unterstützt zu beantworten. Die Erkenntnisse aus der Diagnose ermöglichen uns nun den notwendigen Veränderungsbedarf detailliert zu beschreiben. Für unsere theoriegeleitete Analyse werden Daten und Fakten die öffentlich zugängig sind verwendet und mit der Fachliteratur bezogen auf Managementstrategien verglichen und die daraus entwickelten Erkenntnisse in den Maßnahmenplan einfließen. Mit dem Ziel das „Unternehmen Pflegeheim“ für die Herausforderungen der Zukunft, nämlich nichtmedikamentöse Therapieformen evidenzbasiert zu implementieren vorzubereiten.
Literatur
Zurück zum Zitat Bundesministerium für Arbeit Soziales, Gesundheits- und Konsumentenschutz, (2019) Demenzstrategie Gut leben mit Demenz Bundesministerium für Arbeit Soziales, Gesundheits- und Konsumentenschutz, (2019) Demenzstrategie Gut leben mit Demenz
Zurück zum Zitat Doerr J (2018) OKR & Key Results: Wie sie Ziele, auf die es wirklich ankommt, entwickeln, messen und umsetzen. Verlag Franz Vahlen GmbH Doerr J (2018) OKR & Key Results: Wie sie Ziele, auf die es wirklich ankommt, entwickeln, messen und umsetzen. Verlag Franz Vahlen GmbH
Zurück zum Zitat Farzin S, Jordan S (2015) Lexikon der Soziologie und Sozialtheorie, Verlag Philipp Reclam jun. GmbH § Co KG Stuttgart Farzin S, Jordan S (2015) Lexikon der Soziologie und Sozialtheorie, Verlag Philipp Reclam jun. GmbH § Co KG Stuttgart
Zurück zum Zitat Kräuter G et al (2016) Bericht der Volksanwaltschaft an den Nationalrat und den Bundesrat, Präventive Menschenrechtskontrolle Kräuter G et al (2016) Bericht der Volksanwaltschaft an den Nationalrat und den Bundesrat, Präventive Menschenrechtskontrolle
Zurück zum Zitat Summerer A, Maisberger P (2018) Teamwork agil gestalten, Das Mitmachbuch, Carl Hauser Verlag München Summerer A, Maisberger P (2018) Teamwork agil gestalten, Das Mitmachbuch, Carl Hauser Verlag München
Zurück zum Zitat Sutter R et al (2015) Evidenzbasierte Musiktherapie bei Behavioral and Psychological Symptoms of Dementia (BPSD), 1. Aufl. Elservier GmbH, München Sutter R et al (2015) Evidenzbasierte Musiktherapie bei Behavioral and Psychological Symptoms of Dementia (BPSD), 1. Aufl. Elservier GmbH, München
Zurück zum Zitat Vester H-G (2009) Kompendium der Soziologie I: Grundbegriffe, Lehrbuch, 1. Aufl. VS Verlag für Sozialwissenschaften Vester H-G (2009) Kompendium der Soziologie I: Grundbegriffe, Lehrbuch, 1. Aufl. VS Verlag für Sozialwissenschaften
Metadaten
Titel
Allgemeines
verfasst von
Mag. Christine Moik
Copyright-Jahr
2020
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-60647-6_4